Die italienische Erfolgsautorin Francesca Melandri ist zu Gast bei der Ginzburg Lecture an der Goethe-Universität
FRANKFURT. Sie gilt manchen
als „die neue Elena Ferrante“, aber Francesca Melandri hat ihren ganz eigenen
Stil. Ihr Roman „Alle, außer mir“, der im Original unter dem Titel „Sangue
giusto“ 2017 erschienen ist, erzählt eindringlich und spannend von einem
dunklen Kapitel europäischer, insbesondere italienischer Geschichte, nämlich
der Rolle Italiens als Kolonialmacht in Äthiopien und Eritrea. Melandri verwebt
darin die Themen Identität, Verdrängung, Familie und Kolonialismus zu einer
meisterlichen Erzählung, die die Geschehnisse um den Abessinienkrieg anhand
einer individuellen Lebensgeschichte anschaulich macht.
Im
Rahmen der Frankfurter Ginzburg Lecture ist Melandri zu Gast an der
Goethe-Universität. Unter dem Titel LA PELLE VIVA DELLA STORIA („Die lebendige
Haut der Geschichte“) wird sie
am Mittwoch, 29.
November, von 18 Uhr c.t.,
im IG-Farben-Gebäude, Raum 311
auf dem Campus Westend
der Goethe-Universität
aus
ihrem jüngsten Buch lesen und über ihre aktuellen Projekte sprechen. Ihr
italienischer Vortrag wird ins Deutsche übersetzt.
Bekannt
geworden war Melandri, Jahrgang 1964, bereits 2010 durch Ihren Roman „Eva
dorme“ („Eva schläft“, Blessing, 2011), der die politische Geschichte Südtirols
anhand einer Familiengeschichte aufarbeitet. Es folgte 2012 „Più alto del mare“
(„Über Meereshöhe“, Blessing, 2012). Die Trilogie zur politischen Geschichte
Italiens fand mit dem Roman „Sangue giusto“, 2017 („Alle, außer mir“,
Wagenbach, 2018) schließlich ihren Abschluss. Hier spannt sie einen Bogen von
der faschistischen Beteiligung an der Kolonialisierung Afrikas bis hin zu den
Schicksalen der Geflüchteten, die heute auf Lampedusa stranden.
Die
Ginzburg Lecture findet zum zweiten Mal statt. Veranstalter sind das
Italienzentrum der Goethe-Universität und das RMU-Italienforum. Die
Schirmherrschaft der Veranstaltung hat das italienische Konsulat übernommen.
Das Veranstaltungsplakat zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/145293327
Information:
Prof.
Dr. Christine Ott
Institut für Romanische Sprachen und Literaturen
Goethe-Universität
Frankfurt
Telefon
+49 (69) 798-32014/-32016
E-Mail:
c.ott@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de