​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

 

Jun 27 2022
12:02

Veranstaltung der Buch- und Medienpraxis in der jugend-kultur-kirche sankt peter / 29. Juni 2022. 

Monströs: Lesung und Podiumsgespräch zum Thema Horror

FRANKFURT. Was ist Horror? Wovor haben wir Angst? Vor dem konkret Monströsen, etwa der sagenhaften Figur des blutdürstigen Vampirfürsten Dracula, oder vor dem nicht fassbar Unheimlichen wie elternlosen Jugendlichen, die mit Kanthölzern auf Menschenjagd gehen? Und welche Rolle spielt das Monströse überhaupt in diesen Erzählungen? Ist es die Metapher einer perspektivlosen Gesellschaft, die Parabel der stetigen Überforderung in einer überschnell gewordenen Welt, sind es die Insignien der Aussichtslosigkeit maroder Systeme? Mit Dana Grigorcea und Philipp Böhm werfen wir einen Blick auf das Spektrum des Unheimlichen und schlagen einen Bogen von den Monsterfiguren, wie wir sie kennen, zum unsichtbaren und schleichenden Horror des Alltäglichen. Die Veranstaltung „Monströs: Horror als literarisches Narrativ unlebbarer Verhältnisse“ findet statt im Rahmen des Kurses Kulturmanagement 2022 der Buch- und Medienpraxis an der Goethe-Universität Frankfurt, geleitet von Silke Hartmann in Kooperation mit dem Hessischen Literaturforum im Mousonturm und der jugend-kultur-kirche sankt peter.

Mittwoch, 29. Juni 2022, 19.30 Uhr:
„Monströs: Horror als literarisches Narrativ unlebbarer Verhältnisse“
Mit Dana Grigorcea und Philipp Böhm
Moderation: Tristan Bortlik und Sophia Stier, Musik: DJ Bunny Tsukino
jugend-kultur-kirche sankt peter, Stephanstraße 6, 60313 Frankfurt am Main
Eintritt: 8,- / 5,-. Anschlussparty mit DJ Bunny Tsukino.

Dana Grigorcea, geboren 1979 in Bukarest, studierte Germanistik und Nederlandistik. Die Werke der rumänisch-schweizerischen Schriftstellerin, etwa der Roman „Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit“ oder die Novelle „Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen“, wurden in mehrere Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem 3sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb. Ihr Roman „Die nicht sterben“ wurde 2021 für den Deutschen Buchpreis nominiert und 2022 mit dem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet. Dana Grigorcea lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie in Zürich. Die Schriftstellerin nimmt in ihrem Roman „Die nicht sterben“ transsilvanische Mythen in den Blick und verknüpft die Geschichte des Fürsten Dracula mit dem Porträt einer postkommunistischen Gesellschaft, die in einer Art Zwischenreich der Perspektivlosigkeit gefangen scheint.

Philipp Böhm, geboren 1988 in Ludwigshafen, studierte in Jena und Bremen. Er ist Mitglied der Redaktion des Literatur- und Kulturmagazins metamorphosen, schreibt für die Wochenzeitung Jungle World und arbeitet für das Kreuzberger Literaturhaus Lettrétage. 2014 erhielt er das Bremer Autorenstipendium, sein Debütroman „Schellenmann“ erschien 2019 im Verbrecher Verlag. 2022 folgte der Erzählungsband „Supermilch“. Philipp Böhm lebt und arbeitet in Berlin. Die Geschichten in Philipp Böhms Erzählband „Supermilch“ beschreiben eine unruhige, nervöse Zeit: sie erzählen von der Transformation der Arbeitswelt und der Unmöglichkeit, innezuhalten, vom digitalen Alltag und der Ermüdung durch die stetige Selbstoptimierung, von einer unerklärbaren, aber immer präsenten Angst.

Bunny Tsukinos Sound lässt sich am besten als eine Mischung aus treibenden Breaks, Jungle-Beats und modernen Electro-Tunes beschreiben. Sie ist nicht nur Teil des Berlin-Leipzig Labels none/such, sondern auch Mitbegründerin der neuen Veranstaltungsreihe „HOTSHOT“ im Institut für Zukunft und kuratiert den Leipziger Mittwochsklassiker „Halftime“ im Conne Island.

Buch- und Medienpraxis sind Bela Bärmann, Paula Blömers, Tristan Bortlik, Chiara Eich, Siria Ertel, Sophie Gawehn, Caroline Geißler, Gabriela Gietl, Simona Härter, Nathalie Hartwig, Janice Herder, Angela Karnoll, Pauline Klink, Céline Krost, Saskia Mattonet, Kira Meyer, Katharina Moll, Annika Müller, Marie N'gouan, Linda Reiche, Alina Schunk, Maike Steinbacher, Sophia Stier, Michael Theil, Anne Uhl, Elisabeth Waczek, Georg Weigand u. Benedikt Zopes.

Weitere Informationen und Bildmaterial:
Silke Hartmann, Kulturperle – Kommunikation und Kulturmanagement. Tel: 069 36704417 / Mob: 015150520162. silke.hartmann@kulturperle.com; www.kulturperle.comdie


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 27 2022
11:55

Die Ausstellung vom 8. Juli 2022 – 8. Januar 2023 ist ein Kooperationsprojekt der Deutschen Bundesbank und des Museum Giersch der Goethe-Universität

ORTSWECHSEL. Die Kunstsammlung der Deutschen Bundesbank zu Gast im Museum Giersch der Goethe-Universität 

FRANKFURT. Eine Premiere im Museum Giersch der Goethe-Universität: Erstmals präsentiert die Deutsche Bundesbank ihre bedeutende Kunstsammlung moderner und zeitgenössischer Kunst öffentlich in einem Museum. Unter dem Titel „ORTSWECHSEL. Die Kunstsammlung der Deutschen Bundesbank zu Gast im Museum Giersch der Goethe-Universität“ ist vom 8. Juli 2022 bis 8. Januar 2023 eine Auswahl von ca. 90 Kunstwerken aus der Sammlung der deutschen Zentralbank zu sehen. Die Werkauswahl stellt einen Querschnitt durch die deutsche Kunstgeschichte des 20. und frühen 21. Jahrhunderts dar – angefangen mit prominenten Positionen der deutschen Kunst nach 1945 wie Georg Baselitz, Anselm Kiefer, Wolfgang Mattheuer oder Ernst Wilhelm Nay, bis hin zu Künstler*innen der Gegenwart wie Anne Imhof, Jorinde Voigt oder Jonas Weichsel.

Als deutsche Zentralbank hat die Bundesbank zahlreiche Aufgaben rund um das Thema Geld und leistet als Teil des Eurosystems ihren Beitrag zur Stabilität der gemeinsamen Währung. Weniger bekannt ist, dass sie über einen umfangreichen Kunstbestand verfügt – vor allem Malerei, Grafik und Skulptur, vereinzelt auch Fotografie. Der Zugang zu dieser Kunstsammlung ist zwar prinzipiell möglich, aber durch Sicherheitsvorgaben eingeschränkt. Mit dieser Ausstellung nun tritt die Sammlung in den Fokus der breiten Öffentlichkeit und es erschließt sich ihr besonderer Charakter.

„Das Museum Giersch der Goethe-Universität schätzt sich glücklich, als zweite Ausstellung nach der umfänglichen Sanierung und dem Neuauftritt unseres Ausstellungshauses Kunst aus der Deutschen Bundesbank bei sich als Gast zu haben. Die Ausstellung gibt einen einmaligen Einblick in diese großartige Sammlung“, freut sich Direktorin Dr. Birgit Sander.

ZUR AUSSTELLUNG

Der Ausstellungstitel ist Programm: Die ausgewählten Positionen ziehen temporär aus den Bankgebäuden aus und in den musealen „White Cube“ am Schaumainkai ein. Die weiß und leer belassenen Räume in den drei Ausstellungsetagen des MGGU bieten einen neutralen Hintergrund. Damit ergibt sich ein völlig anderer Wirkungsraum für die Werke als sonst die Gebäude der Bundesbank, wo die Kunst in den Fluren, Besprechungsräumen sowie den Büros und bisweilen auch zwischen Zimmerpflanzen, Kopierern und Sitzgarnituren ihren Platz hat. Der „Ortswechsel“ wird zum Perspektivenwechsel, wie auch Dr. Joachim Nagel, Präsident der Deutschen Bundesbank, feststellt: „Der „Ortswechsel“ ist nicht nur räumlich zu verstehen, er verspricht auch neue Sichtweisen. Die Ausstellungspräsentation eröffnet Korrespondenzen zwischen Werken aus verschiedenen Zeiträumen und erlaubt – auch für uns – einen frischen Blick auf die über Jahrzehnte gewachsene Sammlung.“

Die Kunstwerke treffen in den kabinettartigen Räumen des MGGU in thematisch gegliederten Konstellationen aufeinander. Es entstehen Dialoge zwischen Werken aus unterschiedlichsten Entstehungszeiten und -kontexten: Eine Arbeit von Anne Imhof mit gestischen Kratzern im Acryllack auf Aluminium trifft auf die „Übermalungen“ Arnulf Rainers. Rupprecht Geigers leuchtend rotes Farbfeld begegnet den ironisch konnotierten Arbeiten Monica Baers. In ihrer Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte steht Anselm Kiefers archaisierende Bildwelt den konzeptuellen Fotografien von Annette Kelm gegenüber. Die Besucher*innen sind eingeladen, sich auf diese Dialoge einzulassen und selbst miteinander ins Gespräch zu kommen.

„'Ortswechsel' - einen passenderen Titel, eine passendere Ausstellung im Museum Giersch der Goethe-Universität kann es kaum geben. Nicht nur in, sondern mit der Ausstellung wird dieser vollzogen – ein Ortswechsel zwischen Bundesbank und Universität, zwischen Forschungseinrichtungen und wissenschaftsnahem Museum“, so Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität.

Den Einstieg in die Ausstellung bilden mit Werken von Karl Otto Götz, Emil Schumacher oder Hans Hartung Positionen der informellen Kunstrichtung, mit deren Erwerbungen der Sammlungsaufbau in den 1950er Jahren begann. In den folgenden Räumen richtet sich der Fokus dann auf Gegenüberstellungen zeitgenössischer und historischer Positionen. Zehn Themenräume eröffnen somit jeweils neue Blickwinkel auf einzelne Aspekte der Sammlung: „Fortsetzung des Gestischen“; „Farbe absolut“; „Neue Figuration“; „Farbräume“; „Landschaften“; „Geschichte und Geschichten“; „Körper und Identität“; „Imagination und Wirklichkeit“; „Konkrete Formen“ und „Vielfalt der Gegenwart“. Exklusiv für die Ausstellung gestalten die beiden Künstler*innen Frauke Dannert und Michael Riedel jeweils eigene Räume mit aktuellen Arbeiten und installativen Elementen.

Eingebettet in den Rundgang ist ein dokumentarisch angelegter Raum zur Kunst im Kontext der Bank. Zahlreiche Innenaufnahmen aus den Bankgebäuden zeigen die dortige Einbindung der Kunst in den Arbeitsalltag. Ein eigens für die Ausstellung produzierter Kurzfilm lässt die Mitarbeitenden der Bank schließlich selbst zu Wort kommen. So wird erfahrbar, wie die Kunstwerke vor Ort die Räume prägen und den Arbeitsalltag bereichern, indem sie zu Reflektionen, zu Interpretationen, zu Erkenntnis und emotionalen Reaktionen anregen.

Die Ausstellung informiert schließlich ebenfalls über die Geschichte dieser besonderen Sammlung, die auch Momente der deutschen Geschichte nach 1945 widerspiegelt. Die Sammlungstätigkeit fokussiert sich auf Kunst aus dem deutschsprachigen Raum. Die Anfänge der mittlerweile mehrere Tausend Werke zählenden Sammlung gehen bis in die Gründungsjahre der Institution in der Nachkriegszeit zurück, als junge informelle Positionen wie Karl Otto Götz oder Heinz Kreutz angekauft wurden. Sie standen für den Aufbruch und eine neue künstlerische Freiheit nach westlichem Vorbild. Gleichfalls kamen Positionen der klassischen Moderne hinzu, darunter Arbeiten von Erich Heckel, Hans Purrmann oder Karl Hofer. In den folgenden Dekaden wurde die Sammlung nach und nach durch aktuelle Positionen erweitert. Nach der deutschen Wiedervereinigung kamen dezidiert Künstler*innen aus den neuen Bundesländern hinzu.

Kuratorinnen der Ausstellung: Dr. Iris Cramer, Dr. Katrin Kolk, Dr. Birgit Sander

Kuratorische Assistenz: Rebecca Leudesdorff und Antonella B. Meloni

Pressekonferenz: Mittwoch, 6. Juli 2022, 11 Uhr
Bitte um vorherige Anmeldung an
presse@mggu.de

Podium:

• Dr. Birgit Sander, Direktorin MGGU – Museum Giersch der Goethe-Universität
• Michael Best, Zentralbereichsleiter Kommunikation, Deutsche Bundesbank
• Dr. Iris Cramer, Kuratorin der Kunstsammlung Deutsche Bundesbank
• Dr. Katrin Kolk, Kuratorin der Ausstellung, MGGU – Museum Giersch der Goethe-Universität

Hinweis: Für Studierende und Mitarbeitende der Goethe-Universität ist der Eintritt bei Vorlage einer gültigen GoetheCard kostenfrei!

Bilder und Texte zum Download unter: https://www.mggu.de/presse/

Zur Ausstellung erscheint eine Begleitpublikation, die über die Kunstsammlung informiert, den „Ortswechsel“ der Werke thematisiert und eine Auswahl der Exponate – thematisch gegliedert – vorstellt. Sie kostet 10 € an der Museumskasse. Die Ausstellung wird von einem vielfältigen Programmangebot begleitet. Aktuelle Informationen über alle Veranstaltungen finden Sie immer aktualisiert auf der Website: www.mggu.de

Museum Giersch der Goethe-Universität, Schaumainkai 83, 60596 Frankfurt am Main
Eintritt: Erwachsene 7,- € / Ermäßigt 5,- €. Personen unter 18 Jahren haben freien Eintritt.

Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr, Sa, So 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr
An Feiertagen 10–18 Uhr geöffnet: 25.12.2022, 01.01.2023

Informationen: Christine Karmann, Kommunikation und Marketing Museum Giersch der Goethe-Universität, Tel: 069/138210121, E-Mail: presse@mggu.de

Adresse: Museum Giersch der Goethe-Universität, Schaumainkai 83, 60596 Frankfurt am Main


Redaktion: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Tel: 069 798-13035, Fax: 069 798-763 12531, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 24 2022
12:43

Ideenwettbewerb richtet sich an Frankfurter Stadtgesellschaft - kreative Konzepte für mehr Tier- und Pflanzenarten in Frankfurt gefragt

Mehr Artenvielfalt vor der Haustüre

Gemeinsame Pressemitteilung 
von Frankfurter Sparkasse, Goethe-Universität, Palmengarten, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Umweltdezernat der Stadt Frankfurt

Einen besseren Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten in der Stadt – das ist Ziel des gemeinsamen Ideenwettbewerbs von Goethe-Universität, Palmengarten, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Umweltdezernat der Stadt Frankfurt und Frankfurter Sparkasse. Der Wettbewerb wurde heute anlässlich des Festakts zum 200. Firmenjubiläum der Frankfurter Sparkasse bekannt gegeben. Ausgezeichnet werden sollen Konzepte von Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern, die die Artenvielfalt in Frankfurt erhalten und erhöhen.

FRANKFURT. Ob es weniger Tier- und Pflanzenarten auf der Erde geben wird, entscheidet sich nicht nur in fernen Regionen der Erde. Es entscheidet sich auch hierzulande, in unseren Städten, vor unserer Haustüre: Städte haben sich längst zu einem Ökosystem mit zahlreichen Tier- und Pflanzenarten entwickelt. Doch es könnten weitaus mehr sein. Der Ideenwettbewerb „Miteinander. Füreinander: Mehr Biodiversität in Frankfurt“, der heute bei einem Festakt der Frankfurter Sparkasse zum 200-jährigen Firmenjubiläum vorgestellt wurde, lädt Frankfurter Bürgerinnen und Bürger dazu ein, sich mit Konzeptvorschlägen zu beteiligen: Preisgekrönt werden sollen Projekte zur Erhöhung der Artenvielfalt in Frankfurt, die modellhaft, kreativ, langfristig ausgerichtet und wirksam sind und das Gemeinwohl der Stadtgesellschaft im Blick haben. Bewerben können sich Einzelpersonen ebenso wie Schulklassen, Projektgruppen oder Vereine. Weitere Informationen wie etwa über den Bewerbungsschluss erteilt das Nachhaltigkeitsbüro der Goethe-Universität.

Die gemeinsame Initiative für den Wettbewerb stammt von Goethe-Universität, Palmengarten, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, dem Dezernat für Klima, Umwelt und Frauen der Stadt Frankfurt und der Frankfurter Sparkasse – sie alle wollen die Frankfurter Stadtgesellschaft für das Thema Artenvielfalt sensibilisieren. Und ihrerseits einen Beitrag leisten: Die Frankfurter Sparkasse stiftet das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro (1. Preis), 10.000 Euro (2. Preis) und 5.000 Euro (3. Preis). Die wissenschaftlichen Projektträger werden die ausgewählten Initiativen mit ihrer Expertise begleiten. Auch das Frankfurter Dezernat für Klima, Umwelt und Frauen hat seine Unterstützung zugesagt. 

Zum Hintergrund:

Was ist Biodiversität? Und warum sind schwindende Populationen von Feldhamster und Hummel keine Bagatelle? Als Biodiversität gilt laut Umweltbundesamt eine Vielfalt der Ökosysteme, genetische Vielfalt und ein Reichtum an Arten bei Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen: Nur sie geben der Natur den Spielraum, auf Umweltveränderungen zu reagieren und sich zu regenerieren. Am Beispiel des Insektenschwunds zeigt sich, wie der Verlust einiger Mitspieler das Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen können: Mehr als 80 Prozent der Erträge im Pflanzen- und Obstbau sind hierzulande von der Insektenbestäubung abhängig.

Doch es gibt durchaus Wege zu mehr Artenvielfalt in der Stadt, wie Studien zu Klimawandel und Biodiversität belegen: Dazu gehören urbane Waldgärten, die den geschlossenen Baumbestand erhöhen; dazu gehört auch, unversiegelte Flächen zu belassen und zuvor versiegelte Flächen neu zu bepflanzen, Grünflächen zu vernetzen, urbane Gemüsegärten auf vorherigen Grünstreifen anzulegen, Pflanzen zu setzen, die hochspezialisierten Arten als Nahrung dienen, sowie neue Lebensräume zu schaffen wie Wasserflächen und Totholzhaufen. Das Arten- und Biotopkonzept der Stadt Frankfurt (ASBK) beschreibt bereits Handlungsfelder, an die Projektideen anknüpfen könnten.

Weitere Informationen
Nachhaltigkeitsbüro der Goethe-Universität
Peggy Feige
Campus Westend
Theodor-W.-Adorno-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Telefon +49 (0)69 798-12359
E-Mail: feige@uni-frankfurt.de


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Jun 23 2022
15:12

Vortrag an der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main 

Die Instrumentalisierung der Frankfurter Judaica-Sammlung in der NS-Zeit

Dr. Rachel Heuberger, die Vorsitzende des Gemeinderats der Frankfurter Jüdischen Gemeinde, beleuchtet in einem Vortrag an der Universitätsbibliothek die Geschicke der Judaica-Sammlung „Von Aron Freimann zum Institut zur Erforschung der Judenfrage“.

FRANKFURT. Die Ereignisse und Entscheidungen in der NS-Zeit bezüglich der Frankfurter Judaica-Sammlungen sind Thema eines Vortrags im Rahmenprogramm zur Ausstellung „StolperSeiten: NS-Raubgut in der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main“. Als ehemalige Leiterin der Judaica-Sammlung der Universitätsbibliothek Frankfurt hat sich Dr. Rachel Heuberger eingehend mit dieser Thematik befasst und kann tiefe Einblicke dazu bieten.

Aron Freimann (+ 1948) gilt als Vater dieser weltweit bedeutenden Judaica- und Hebraica-Sammlung der damaligen Frankfurter Stadtbibliothek. Er wurde 1933 entlassen und emigrierte 1939. Die Sammlung selbst sollte dann der antisemitischen Forschung unter den Nationalsozialisten dienen.

Donnerstag, 30. Juni 2022, 19:00 Uhr:
„Von Aron Freimann zum Institut zur Erforschung der Judenfrage“
Vortrag von Dr. Rachel Heuberger
in der Eingangshalle der Zentralbibliothek, Eintritt frei.
Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Zentralbibliothek (Eingangshalle) Bockenheimer Landstraße 134-138, 60325 Frankfurt am Main
Anmeldung erbeten:
events@ub.uni-frankfurt.de

Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung „StolperSeiten – NS-Raubgut in der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main“ statt. Mehr Informationen zur Ausstellung: https://www.ub.uni-frankfurt.de/ausstellung/stolperseiten.html
Vor dem Vortrag gibt es die Möglichkeit, an einer Führung durch die Ausstellung teilzunehmen. Beginn: 17.30 Uhr am Eingang des Schopenhauer-Studios.

Anmeldung erbeten: events@ub.uni-frankfurt.de
Kontakt für Pressefragen allgemein: Bernhard Wirth, Stabsabteilungen Personalentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit der Bibliothek, Tel. +49 (69) 798 39223; Mail: pr-team@ub.uni-frankfurt.de  


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 22 2022
14:28

Die amerikanische Philosophin widmet sich in drei Vorlesungen der historischen und kulturellen Rekonstruktion von Race. 

Adorno-Vorlesungen 2022: Linda Martín Alcoff über „Race, Culture, History“

FRANKFURT. Für die Adorno-Vorlesungen 2022 konnte die Philosophin Linda Martín Alcoff (Hunter College/Graduate Center der City University of New York) gewonnen werden. Ihre drei Vorlesungen laufen unter dem Titel „Race, Culture, History“ und finden vom 29. Juni bis zum 1. Juli 2022 im Hörsaal IV am Campus Bockenheim statt.

Darin widmet sich Alcoff der historischen und kulturellen Rekonstruktion von Race und damit verbundenen Identitäten: Welche Erfahrungen entstehen aus der konstitutiven Beziehung von Race, History and Culture? Wie sind bestimmte Vorstellungen von Race mit konkreten, regressiven wie progressiven, Praktiken und Lebensweisen verbunden? Und inwieweit braucht es neue Ansätze, um die Narrative des Rassismus und ihr Fortbestehen zu überwinden und gesellschaftliche Verhältnisse zu transformieren? Die Vorlesungen finden auf Englisch statt.

Erste Vorlesung: „The Historic Formation of Race“, 29. Juni
In ihrer ersten Vorlesung mit dem Titel »The Historic Formation of Race« untersucht Linda M. Alcoff die zeitlich und lokal variierenden Vorstellungen von Race und nimmt bislang unterbestimmte und fehlgeleitete Zusammenhänge in den Blick. Die Differenzkategorie Race, so Alcoff, ist nicht begrifflich falsch, ideologisch oder moralisch verwerflich, sondern entwickelte sich im Zuge historischer Ereignisse und erweist sich als durchweg sozial, kontextgebunden und dynamisch. Race umfasst gemeinsame Lebensformen, Subjektivierungsweisen und geteiltes Wissen, die aus der Kolonialgeschichte entstanden sind und bis in die Gegenwart fortdauern.

Zweite Vorlesung: „Cultural Racism“, 30. Juni
Unter dem Titel »Cultural Racism« wendet sich Alcoff in ihrer zweiten Vorlesung dem von Frantz Fanon in den 1950ern geprägtem Konzept des kulturellen Rassismus zu und entwickelt es auf Grundlage theoretischer und gesellschaftspolitischer Diskurse weiter: Einerseits legitimieren die rassistischen und kolonialen Ideologien bis heute Krieg, Enteignung und die Verweigerung von demokratischer Partizipation, anderseits eröffnet die kritische Reflexion des Konzepts die Möglichkeit einer antikolonialen und widerständigen Praxis sowie eine Reformierung sozialer Ideen und Praktiken. Alcoff zeigt, wie bestehende problematische Vorstellungen über den Globalen Süden zu überwinden sind, um Kulturen in ein neues, emanzipatorisches Verhältnis zueinander setzen zu können.

Dritte Vorlesung: „The Crises of White Identity“, 1. Juli
Die weiße Identität befindet sich in einer Krise. Die rassistische Abwehr und nationalistische Verweigerung der sowie die öffentlichen Angriffe auf die Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erben sind davon ebenso Ausdruck wie die immer noch in Alltagspraktiken und Lebensweisen verankerte, jetzt aber zu bröckeln beginnende Vorstellung einer weißen Vormachtstellung. In ihrer dritten Vorlesung »The Crises of White Identity« lokalisiert Alcoff progressive Gestaltungsräume in diesen Spannungsfeldern und zeigt Möglichkeiten der Transformation und für die gemeinsame Neugestaltung von Lebensweisen.

Linda M. Alcoff, Prof. Dr., ist Professorin für Philosophie am Hunter College und dem Graduate Center der City University of New York. Zu ihren Forschungsfeldern zählen die Kontinentalphilosophie des 19. und 20. Jahrhunderts, Critical Race Studies, Sozialphilosophische Epistemologie, Postkoloniale und Feministische Theorien sowie die Lateinamerikanische Philosophie. Linda M. Alcoff war Mitglied des Programmbeirats der New York Society for Women in Philosophy und Präsidentin der American Philosophical Association. Als Autorin schreibt sie regelmäßig für die New York Times, Aeon und New York Indypendent. Für ihre 2006 erschienene Publikation Visible Identities. Race, Gender and the Self (Oxford: Oxford University Press) erhielt Linda M. Alcoff den Frantz Fanon Preis der Carribean Philosophical Association. Zu ihren weiteren Buchveröffentlichungen zählen unter anderem: Rape and Resistance. Understanding the Complexities of Sexual Violation. Cambridge: Polity Press 2018; The Future of Whiteness. Cambridge: Polity 2015; The Routledge Companion to the Philosophy of Race. New York und London: Routledge 2018 (Hg. zusammen mit Paul Taylor and Luvell Anderson).

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des IfS: https://www.ifs.uni-frankfurt.de/eventleser/linda-martin-alcoff-race-culture-history.html  

Kontakt: Mirko Broll, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referent für Öffentlichkeitsarbeit, Institut für Sozialforschung (IfS), broll@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 21 2022
11:42

CARMA FUND I erreicht First Closing mit 47 Millionen Euro

Life Science-Projekte schneller in die Anwendung bringen 

•          47 Millionen Euro von den Initiatoren des Fonds, Ascenion und Goethe-Universität, sowie dem European Investment Fund (EIF), Evotec und anderen Investoren
•          Investitionsschwerpunkt auf aussichtsreichen, frühen Start-ups und Projekten von Ascenions und Innovectis' Partnerinstituten und anderen europäischen akademischen Institutionen
•          Investmenthorizont von 15 + 5 Jahren erlaubt den Partnern – und den von ihnen unterstützten Institutionen –, an künftigen Gewinnen zu partizipieren


FRANKFURT AM MAIN, MÜNCHEN. Ein starkes Konsortium hat den CARMA FUND auf den Weg gebracht: die Initiatoren Ascenion GmbH, ein auf Life Sciences spezialisiertes Technologietransferunternehmen der LifeScience-Stiftung und die Goethe-Universität in Frankfurt am Main mit ihrem Transferunternehmen Innovectis GmbH zusammen mit dem European Investment Fund (EIF), dem Life Science-Unternehmen Evotec SE und anderen Investoren. Der Fonds ist ein neues Instrument, um den Transfer früher Life Science-Projekte in die Anwendung zu unterstützen. Die CARMA FUND Management GmbH wird den Fonds verwalten. Geschäftsführer sind Christian Leikert und Dr. Martin Raditsch.  

Das Zielvolumen des Fonds liegt bei 60 Millionen Euro und für das erste Closing wurden 47 Millionen Euro zugesagt. Die Mittel werden in erster Linie in vielversprechende Start-ups und Projekte von Ascenion- und Innovectis-Partnerinstituten oder anderen deutschen und europäischen Institutionen investiert. Die wichtigsten Auswahlkriterien sind wissenschaftliche Exzellenz und die Aussicht auf besonderen gesellschaftlichen oder Patientennutzen sowie finanzieller Erfolg. CARMA adressiert das gesamte Spektrum der Life Sciences und der Medizin, u.a. neue therapeutische und diagnostische Ansätze, Plattformtechnologien, Medizintechnik und Digital Health. Neben der Investition erhalten die ausgewählten Vorhaben auch Unterstützung durch das Netzwerk der Partner, das hochkarätige Industrievertreter und Experten umfasst.

„Mit dem CARMA FUND haben wir ein besonders leistungsfähiges Instrument für den Technologietransfer geschaffen, das erfolgreiche Akteure auf dem Gebiet zusammenbringt", so Dr. Martin Raditsch und Christian Leikert, Geschäftsführer von CARMA FUND Management.

„Die Zusage der beteiligten Partner zeigt, dass die akademische Life Science-Forschung einen wichtigen Beitrag zur Lösung akuter Probleme leisten kann", meint Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität. „Mit dem CARMA FUND stärkt die Goethe-Universität die Funding-Aktivitäten innerhalb ihres Knowledge Transfer Eco Systems, bestehend aus IP-Management, Incubation, Founding, Shareholding und Funding“, ergänzt der Vorsitzende des Innovectis-Aufsichtsrats, Prof. Michael Huth, Vizepräsident der Goethe-Universität.

Dr. Christian Stein, Geschäftsführer von Ascenion und Mitglied im Investor Advisory Board des Fonds, ergänzt: „Dieser Fonds markiert einen Wendepunkt für die Ascenion. Er erlaubt uns, schnell und flexibel Geld für die Entwicklung herausragender früher Projekte bereitzustellen. Der Investitionshorizont von mehr als 15 Jahren ist auf die Dauer therapeutischer und diagnostischer Entwicklungen abgestimmt. Das ermöglicht uns, an künftigen Gewinnen teilzuhaben und diese für gemeinnützige Zwecke an die LifeScience-Stiftung auszuschütten."

Die CARMA FUND Management GmbH wurde rechtlich umfassend von der auf Fonds spezialisierten Boutique-Kanzlei Orbit unterstützt. 


Redaktion: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter des Büros PR & Kommunikation/Pressesprecher der Goethe-Universität. Telefon +49 (0)69 798 13035; -12472 (Sekretariat); kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 17 2022
12:35

Unabhängige und einzigartige Auszeichnung prämiert alle zwei Jahre herausragenden wissenschafts- und hochschulpolitischen Journalismus (Print/Online/Hörfunk). Bewerbung ab sofort möglich: Einsendeschluss ist der 1. Oktober 2022

Goethe-Medienpreis geht in die nächste Runde  

FRANKFURT. Der Goethe-Medienpreis geht 2022 in die achte Runde: Um den Preis können sich in der aktuellen Ausschreibungsrunde ab Juni 2022 deutschsprachige Print-, Hörfunk- und Online-Journalisten mit ihren Arbeiten bewerben. Veröffentlichungen, die vor dem 1. März 2021 erschienen sind, können aus Aktualitätsgründen nicht berücksichtigt werden. Interessierte bewerben sich entweder selbst oder werden durch Vorschlag der Jury dazu ermuntert. Die Ausschreibungsfrist für den Goethe-Medienpreis endet am 1. Oktober 2022. Über die Preisvergabe entscheidet im Januar 2023 eine unabhängige Jury. Die feierliche Preisvergabe erfolgt bei der DHV-Wissenschaftsgala im Frühjahr 2023.

Hochschul-und Wissenschaftspolitik spannend erzählen, neue Themen und Entwicklungen erkennen und journalistisch aufgreifen, publizistische Impulse setzen für Reformen; aber vor allem: die wachsende Bedeutung von Wissenschaft und Wissenschaftspolitik für die Gesellschaft deutlich machen und damit mehr publizistische Relevanz für politische Entscheidungen schaffen: Ansprüche, die der Goethe-Medienpreis seit 2008 an Arbeiten seiner Preisträgerinnen und Preisträger stellt.

Die unabhängige Auszeichnung wird 2022 zum achten Mal von der Goethe-Universität Frankfurt ausgeschrieben - mit Unterstützung der FAZIT-Stiftung und des Deutschen Hochschulverbandes (DHV). Preisträgerinnen und Preisträger der europaweit einzigartigen Auszeichnung, die sich auch an Medienschaffende aus Österreich und der Schweiz wendet, haben nicht selten wissenschaftspolitische Fehlentwicklungen aufgedeckt sowie wegweisende Analysen angestellt und stilistisch herausragende umgesetzt.

Die Jury aus renommierten Fachleuten sucht verständliche und stilistisch herausragende Beiträge, die markante Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich von Wissenschafts- und Hochschulpolitik einem breiten Publikum vermitteln.

Pro Bewerber ist nur ein Beitrag zulässig. Im Falle einer thematisch orientierten Artikelserie eines Autoren-Teams wird der Preis auf die Mitglieder der Autorengruppe zu gleichen Teilen aufgeteilt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Es werden drei Preise vergeben:

1. Preis: 4.000 Euro

2. Preis: 1.800 Euro

3. Preis: 1.000 Euro

Bitte schicken Sie die formlose Bewerbung mit dem entsprechenden Beitrag zusammen mit einer maximal einseitigen Begründung, warum Sie Ihre Arbeit für preiswürdig halten, unter dem Stichwort „Goethe-Medienpreis“ an folgende Adresse: Goethe-Universität Frankfurt, Abteilung PR und Kommunikation, Dr. Olaf Kaltenborn, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main oder per Mail an presse@uni-frankfurt.de, Stichwort „Goethe-Medienpreis“.

Der Goethe-Medienpreis wurde 2008 auf Initiative der Goethe-Universität gegründet und von der FAZIT-Stiftung sowie dem DHV mitgefördert; bis heute ist er die einzige Auszeichnung, bei der ausschließlich die Arbeiten wissenschafts- und hochschulpolitisch tätiger Journalisten im Fokus stehen. Seit 2008 wurden 18 Preisträgerinnen und Preisträger prämiert und Preisgelder in Höhe von insgesamt fast 45.000 Euro in den Kategorien Print, Online und Hörfunk vergeben. Die Jury aus renommierten Fachleuten hatte in dieser Zeit die Qual der Wahl zwischen fast 300 Bewerbungen zumeist überregionaler Leitmedien. Damit hat sich der Goethe-Medienpreis als unabhängige Auszeichnung im breiten Feld der mehr als 300 deutschen Journalistenpreise etabliert. https://goethe-medienpreis.uni-frankfurt.de

Kontakt: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter des Büros PR & Kommunikation/Pressesprecher der Goethe-Universität. Telefon +49 (0)69 798 13035; -12472 (Sekretariat); kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 17 2022
11:14

Tagung an der Goethe-Universität widmet sich der Ästhetik des „Fetten“

„Dicke“ Körper in der frühen Neuzeit

FRANKFURT. Die so genannten „Fat Studies“ als interdisziplinäres Feld, das die Diskriminierung „übergewichtiger“ Menschen in den Blick nimmt, sind seit einigen Jahren auch in Deutschland angekommen. Verfolgen die gegenwartsbezogenen Fat Studies eine klare politische Agenda, so fragt jetzt eine Tagung mit dem Titel „Fat Bodies in Early Modern Europe“, die

von 28. bis 30. Juni
an der Goethe-Universität Frankfurt
und der Universität Edinburgh

stattfindet, in erster Linie nach einer Ästhetik des Fetten. Unter welchen Bedingungen wird ein Körper überhaupt als dicker Körper wahrgenommen? Und aus welchen Gründen werden Körper als dicke Körper beschrieben oder dargestellt? Die internationale und interdisziplinäre Tagung, die von der Romanistin Prof. Christine Ott (Goethe-Universität), der Germanistin Prof. Holly Fletcher (University of Manchester) und der Kunsthistorikerin Prof. Jill Burke (University of Edinburgh) ausgerichtet wird, soll die Perspektive auf eine Ästhetik des Fetten in der frühen Neuzeit ausdifferenzieren. Dabei kommt der historische, kunsthistorische und literaturwissenschaftliche Blickwinkel zum Tragen.   

In den Vorträgen geht es um literarische und künstlerische Darstellungen, Beschreibungen und Diskursivierungen fülliger Körper im Spannungsfeld zwischen soziokulturellen Normen und individuellen Vorlieben. Die Keynote-Vorträge halten Georges Vigarello und Christopher Forth, die Verfasser prominenter Monographien zum Thema („Les metamorphoses du gras. Histoire de l'obésité du Moyen Âge au XXe siècle“ (2010) und „Fat. A Cultural History of the Stuff of life" (2019)). Den dritten Keynote-Vortrag wird Holly Fletcher halten, deren Dissertation die kulturelle Bedeutung des Körpergewichts im frühneuzeitlichen Deutschland zum Thema hat.

Die Tagung steht in Zusammenhang mit dem von Christine Ott geleiteten DFG-Sachmittelprojekt „Fette Welten? Utopische und anti-utopische Diskurse über Essen und Körper in der Vormoderne“. Sie richtet sich nicht nur an ein literatur-, kultur-, geschichtswissenschaftliches und kunstgeschichtliches Fachpublikum, sondern auch an die interessierte Öffentlichkeit.

Aus Klimaschutzgründen findet die Tagung als Hybridveranstaltung mit den zwei Tagungsorten Edinburgh und Frankfurt statt.

Das Veranstaltungsprogramm zum Download unter: www.uni-frankfurt.de/120845116

Anmeldung bis 27.6.22 über fat.conference@gmail.com

Informationen:
Prof. Dr. Christine Ott
Institut für Romanische Sprachen und Literaturen
c.ott@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 15 2022
14:33

Summer Summit 2022 der Goethe Business School gemeinsam mit House of Pharma & Healthcare

Tagung: Digitale Transformation im Gesundheitswesen

FRANKFURT. Wie können mathematische Modelle zum Treiber pharmazeutischer Innovationen werden? Welche Plattformen benötigen wir im Gesundheitswesen? Welche Herausforderungen stellt die digitale Transformation an das Gesundheitswesen, und welche Chancen bietet sie? Beim GBS Summer Summit 2022 „Digital Transformation in Health“ gehen Referenten aus den Unternehmen AbbVie, Microsoft, Siemens Heathineers und Sanofi-Aventis diesen Fragen nach und diskutieren mit Studierenden der Goethe Business School. Veranstaltet wird der GBS Summer Summit von der Goethe Business School gemeinsam mit dem House of Pharma & Healthcare (https://www.houseofpharma.de)

GBS Summer Summit „Digital Transformation in Health“
Donnerstag, 23. Juni 2022
15:30 bis 19:00 Uhr
Vor Ort auf dem Campus Westend, Festsaal Casino,
oder Online

Die Teilnahme ist kostenfrei, es ist allerdings eine Anmeldung erforderlich. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

Information und Anmeldung:
www.goethe-business-school.de/en/summer-summit-2022


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Telefon 069 798-12498, E-Mail bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Jun 15 2022
11:52

Vortrag der renommierten US-amerikanischen Philosophin Nancy Fraser über Kapitalismus als Gesellschaftsform  

Die drei Gesichter von Arbeit 

FRANKFURT. Klima-, Wirtschafts-, Demokratie-Krise: Die bedeutende US-amerikanische Philosophin Nancy Fraser betrachtet die „überwältigenden Probleme“ unserer Gegenwart als miteinander verwoben. Sie seien allesamt von ein und demselben gesellschaftlichen System verursacht worden, meint Fraser – vom Kapitalismus.

Über die Hintergrundbedingungen des Kapitalismus und darüber, wie sich soziale Bewegungen gegen ihn verbünden könnten, spricht die bedeutende Philosophin in einem Vortrag unter dem Titel

„Three Faces of Capitalist Labor: Uncovering the Hidden Ties between Gender, Race, and Class“
am
23. Juni 2022, 18:15 Uhr,
Hörsaalzentrum, Hörsaal 3
Campus Westend.

Fraser hat in den letzten Jahren an einer Kapitalismustheorie gearbeitet, die sich nicht nur für Ökonomie im engen Sinne interessiert. Kapitalismus begreift und analysiert sie nicht lediglich als Wirtschaftsform, sondern als ein komplettes Gesellschaftssystem. Als Voraussetzungen für eine profitable kapitalistische Wirtschaft identifiziert sie drei Typen von Arbeit: die ausgebeutete Lohnarbeit der Arbeiterklasse, enteignete Arbeit, verrichtet vor allem von rassistisch stigmatisierten Menschen, und Care-Arbeit, erledigt vor allem von Frauen. Fraser möchte nun zeigen, welche Zusammenhänge zwischen diesen Formen bestehen.

Nancy Fraser ist derzeit Professorin für Politikwissenschaften und Philosophie an der New School in New York. Sie ist bekannt für ihre Werke über Gerechtigkeitskonzepte und ihre Kritik an Identitätspolitik und liberalem Feminismus.

Der Vortrag findet statt auf Einladung der Kolleg-Forschergruppe Justitia Amplificata, des Forschungsverbunds Normative Orders, des Clusterprojekts ConTrust und der Leibniz Forschungsgruppe Transnationale Gerechtigkeit. Die Einführung spricht Prof. Dr. Rainer Forst.


Information:
Anke Harms | Forschungsverbund „Normative Orders“ der Goethe-Universität | Referentin für Wissenschaftskommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main | 60323 Frankfurt am Main
Tel.: +49 69 798-31407 | E-Mail: anke.harms@normativeorders.net


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Jun 13 2022
16:01

Neue Video-Ausstellung in der Studiengalerie 1.357

Dokumentierte Schweigeminuten  

FRANKFURT. In „Trembling Time“ fängt die israelische Videokünstlerin Yael Bartana die kollektive Erinnerungshandlung am Yom HaZikaron, dem israelischen Soldatengedenktag, auf einer viel befahrenen Schnellstraße ein. Jedes Jahr wird an Yom HaZikaron mit einer landesweiten Schweigeminute zum Klang von Sirenen an die Menschen erinnert, die in Kriegen gefallen oder Opfer von Terrorangriffen geworden sind. Dieselbe kollektive Erinnerungshandlung findet eine Woche zuvor am Yom HaShoa statt, dem Gedenktag für die Opfer der Shoa. Beide Schweigeminuten unterbrechen den Alltag und das öffentliche Leben in Israel. Die an einen Traum erinnernden Bild- und Soundsequenzen, ein Ineinander von Dokumentarischem und poetischer Verfremdung, lenken die Aufmerksamkeit auf das Spannungsverhältnis zwischen normativem, staatlich gelenktem Erinnerungsritual und individuell körperlicher Emotion des Erinnerns.

Ausstellung: Yael Bartana, „Trembling Time“,
in der  Studiengalerie 1.357.
15. Juni – 14. Juli 2022, Mo-Do 12-17.00 Uhr
I.G.-Farben-Haus, 1. OG, rechts
Eröffnung: Mittwoch, 15. Juni 2022, 20.00 Uhr


Die Studiengalerie 1.357 wird getragen vom Forschungszentrum für historische Geisteswissenschaften (Goethe Universität Frankfurt), MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main, Jüdisches Museum Frankfurt und Städel Museum. Alle Ausstellungen werden in disziplinübergreifenden Lehrveranstaltungen in Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen erarbeitet. Die Ausstellung „Trembling Time“ wird von den Freunden und Förderern der Goethe Universität mitfinanziert.
http://studiengalerie.uni-frankfurt.de/


Photo Credit: Yael Bartana, Trembling Time, 2001, video still, courtesy of Annet Gelink Gallery, Amsterdam and Sommer Contemporary Art, Tel Aviv

Kontakt: Franka Marlene Schlupp, Studiengalerie 1.357, franka.schlupp@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 13 2022
11:33

Computermodellierung macht Vorhersage von Gehirnprozessen möglich. 

Lesezentrum im Gehirn bildet einen Wortfilter

Wörter zu erkennen ist die Grundlage, um die Bedeutung eines Textes zu erfassen. Wenn wir lesen, bewegen wir unsere Augen sehr effizient und schnell von Wort zu Wort. Dieser Lesefluss wird in der Regel nur dann gestört, wenn wir einem Wort begegnen, das wir nicht kennen. Ein internationales Team von Forscher*innen der Universität Wien und der Goethe-Universität Frankfurt hat nun in Experimenten mit Hilfe von funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) herausgefunden, dass die Unterscheidung von bekannten Wörtern und unbekannten Zeichenketten im Sinne eines Filterprozesses ein gutes Modell für die Hirnaktivierungsmuster ist, welche in Lesestudien beobachtet werden. Dieser Filter ist in einem für die visuelle Worterkennung wichtigen Gehirnareal, im linken unteren Schläfenlappen, verortet. Diese Ergebnisse erschienen aktuell in der Fachzeitschrift PLOS Computational Biology.

FRANKFURT. "Schrift ist und bleibt eine wichtige Informationstechnologie", sagt Benjamin Gagl, vormals Postdoktorand am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien und dem Institut für Psychologie an der Goethe-Universität. Gagl untersuchte mit einem internationalen Team unter Leitung von Christian Fiebach die kognitiven und neuronalen Prozesse der Worterkennung. Schnell stellten die Forscher*innen fest, dass psychologische Theorien keine ausreichend präzisen Annahmen über die genauen Funktionen eines der am häufigsten bei Studien zur Worterkennung aktivierten Hirnareale, dem linken unteren Schläfenlappen, machen.

Wortfilter als ein Baustein für effizientes Lesen
Um diese Wissenslücke zu schließen, entwickelten Gagl und Kolleg*innen ein Modell, das etablierte Verhaltensbefunde aus der Psychologie nutzt, um die Aktivierungsstärke dieses Leseareals im Gehirn vorherzusagen. Das Modell nimmt hierbei an, dass diese Gehirnregion im Sinne eines Filters bereits bekannte Wörter von sinnlosen oder noch nicht bekannten Buchstabenfolgen trennt und nur bekannte Wörter zu nachfolgenden Prozessen der Bedeutungsverarbeitung „passieren“ lässt. Unbekannten Wörtern wiederum begegnen wir oft, etwa, wenn wir etwas Neues lernen. Diese erfordern eine andere Art der Verarbeitung im Gehirn.

Dieses „Lexikalische Kategorisierungsmodell“ kann das Leseverhalten der Versuchsteilnehmer*innen gut beschreiben, aber auch sehr präzise Vorhersagen über Gehirnaktivierungen treffen, wie das Team von Wissenschaftler*innen um Gagl und Fiebach anhand von drei fMRT-Experimenten demonstrierte. Darüber hinaus konnten sie in einer Verhaltensstudie zeigen, dass die Leseleistung besser wird, wenn Versuchsteilnehmer*innen genau diesen Filterprozess trainieren. So konnten die Forscher*innen einen bis jetzt nicht beschriebenen Kernprozess des Lesens identifizieren und seine genaue Lokalisation im Gehirn beschreiben.

Computermodelle als Baustein für eine exakte Gehirnforschung
Für ihre Studie kombinierten die Forscher*innen um Gagl und Fiebach Methoden aus der Gehirnforschung und der Computermodellierung. Diese Kombination erlaubte erstmals eine präzise Vorhersage von Aktivierungsmustern im linken Schläfenlappen unseres Gehirns während der Worterkennung. Zentrale Rolle in dieser Studie spielt hierbei, dass in drei Studien mittels fMRT gezeigt werden konnte, dass die Aktivierung in genau dieser Region im linken Schläfenlappen von dem Modell vorhergesagt wurde.

Neue Möglichkeiten zur Kompensation von Leseschwächen?
"Diese Ergebnisse sind ein Meilenstein für unser Verständnis von Leseprozessen", so Fiebach. "Die exakte Modellierung von kognitiven Prozessen im menschlichen Gehirn wird es uns ermöglichen, Denk- und Wahrnehmungsprozesse wesentlich besser zu verstehen. Dies könnte neue Trainingsansätze zur Kompensation von Funktionsstörungen aufzeigen, wie etwa im Bereich der Lese- und Rechtschreibschwäche." Gagl unterstreicht dies: "Die Kombination dieser Methoden stellt eine Brückentechnologie dar, um die Anwendung grundlagenwissenschaftlicher Erkenntnisse in pädagogischen und klinischen Settings zu forcieren."

Publikation in PLOS Computational Biology:
Gagl, B., Richlan, F., Ludersdorfer, P., Sassenhagen, J., Eisenhauer, S., Gregorova, K. & Fiebach, C. J. (2022). The lexical categorization model: A computational model of left-ventral occipito-temporal cortex activation in visual word recognition. PLOS Computational Biology

Kontakte:
Mag. Dr. Benjamin Gagl, Cognitive Science Hub & Institut für Sprachwissenschaften, Universität Wien. benjamin.gagl@univie.ac.at

Prof. Dr. Christian Fiebach, Institut für Psychologie, Goethe-Universität Frankfurt. Fiebach@psych.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 10 2022
13:39

Veranstaltung an der Goethe-Universität über notwendige Weichenstellungen im Interesse des Umwelt- und Klimaschutzes

Berichtspflicht zum Thema Nachhaltigkeit?

FRANKFURT. Das Thema Nachhaltigkeit spielt im Zusammenhang mit Klima- und Umweltschutz eine zentrale Rolle. In welcher Form sollen Unternehmen weltweit dazu verpflichtet werden, die Nachhaltigkeit ihres Handelns zu dokumentieren und offenzulegen? Die Vorschläge des International Sustainable Standards Boards (ISSB) für künftige globale Mindeststandards liegen auf dem Tisch und sollen am Dienstag, 21. Juni, von 10 bis 13:30 Uhr Renate-von-Metzler-Saal auf dem Campus Westend öffentlich diskutiert werden.

Organisiert wird die Veranstaltung, die in englischer Sprache stattfindet, von Prof. Dr. Anna Rohlfing-Bastian, Direktorin der Abteilung Rechnungswesen, gemeinsam mit dem Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC), dem ISSB und der Gruppe Deutsche Börse. Auch eine virtuelle Teilnahme ist möglich. 

Die Keynote-Rede hält Emmanuel Faber, der Vorsitzende des ISSB. Er wird in einer sich anschließenden Paneldiskussion Herausforderungen und Trends der Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie die Rolle des ISSB für die zukünftige Entwicklung der Nachhaltigkeitsberichterstattung erörtern. Zudem besteht die Möglichkeit, sich in einer weiteren Gesprächsrunde mit ISSB-Mitarbeitern über die Inhalte der ISSB-Entwürfe auszutauschen.

Das Programm zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/120548667 

Anmeldung bis 15. Juni unter https://www.surveymonkey.de/r/DRSC_ISSB_Outreach 

Weitere Informationen
Prof. Dr. Anna Rohlfing-Bastian
Professur für Rechnungswesen, insb. Management Accounting
Telefon 069 798-34851
E-Mail: rohlfing-bastian@econ.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 9 2022
10:08

Wirtschaftspädagogin erhält ersten „New Horizons – Preis des Präsidenten“ der Goethe-Universität 

„Nur wer Wirtschaft versteht, kann sie kritisieren“

Als erste Preisträgerin wird die Wirtschaftspädagogin Dr. Christin Siegfried mit dem neuen „New Horizon – Preis des Präsidenten“ der Goethe-Universität ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und soll für fünf Jahre jährlich vergeben werden.

FRANKFURT. Gute Ideen stimmen zuversichtlich und verändern die Welt. Gute Ideen setzen aber auch voraus, dass ein Mensch umdenkt, anders denkt, sich in andere hineinversetzt und die Perspektive wechselt. Auf diese Eigenschaften Mut, Neugier und Zuversicht, die auch in der wissenschaftlichen Arbeit im Spiel sind, möchte der neue „New Horizon – Preis des Präsidenten“ an der Goethe-Universität aufmerksam machen. Der Preis wurde gestern vom Präsident der Goethe-Universität, Professor Dr. Enrico Schleiff, in einem Festakt erstmals verliehen. Ausgezeichnet wurde die 32jährige Wirtschaftspädagogin Dr. Christin Siegfried, so Schleiff in seiner Laudatio, „weil sie mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des mündigen Wirtschaftsbürgers leistet. Wie sie dies umgesetzt hat, etwa durch digitale Lernprozesse in einer Zeit, als diese für viele noch unbekanntes Neuland waren, zeugt von großer Neugier, Offenheit und wissensbasiertem Gestaltungswillen.“ 

Christin Siegfried hat das Thema, das sie leidenschaftlich bewegt, während ihrer Masterarbeit entdeckt: Darin widmete sie sich der Frage, wie insbesondere Lehrerinnen und Lehrer dafür gewonnen und ausgebildet werden können, ökonomisches Wissen zu vermitteln. „Was bedeutet der Mindestlohn?“ – mit dieser Frage warb sie deshalb bereits 2013 bei ihren Studierenden um Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge. Grundkenntnisse in Wirtschaft und somit das Vermögen, wirtschaftliche Zustände und Entwicklungen zu beurteilen – dies fehlt nach Siegfried allenthalben. Ausgerüstet mit Tablets und WLAN-Cubes hat sie deshalb mit Schulen Kontakt aufgenommen, um auch bereits berufstätige Lehrende und ihre Schülerinnen und Schüler für ökonomische Themen zu gewinnen. Doch zunächst stieß sie mit ihrer Initiative auf Widerstände – sowohl gegen ihre Idee, innovative (digitale) Lehr- und Lernmethoden einzusetzen, wie auch gegen ihr Ansinnen, ökonomisches Wissen vermitteln zu wollen. „Man dachte wohl, ich wollen den homo oeconomicus feiern“, erklärt Siegfried. „Doch nur wer wirtschaftliche Mechanismen versteht, kann sie auch fundiert kritisieren“, ist sie überzeugt. Also blieb sie am Ball, suchte zudem Gleichgesinnte an anderen Hochschulen im Verbund der Rhein-Main-Universitäten. 

Inzwischen hat die Wirtschaftspädagogin erfolgreich ein Netzwerk von interessierten Lehrenden gebildet, arbeitet mit zahlreichen Schulen zusammen und wirbt auch in Österreich und der Schweiz für ihr Thema. Auch auf akademischem Gebiet treibt Siegfried das Wissen voran: In Kürze wird die Wirtschaftspädagogin ihre Habilitation abschließen. 

Christin Siegfried hat zunächst in einem Dualen Studium den Bachelor of Arts in International Business Administration an der Bridgestone Deutschland GmbH und der Northumbria University in Newcastle (Großbritannien) erworben. Anschließend absolvierte sie einen Masterstudiengang in Wirtschaftspädagogik an der Goethe-Universität und promovierte dort. Derzeit nimmt Christin Siegfried in Vertretung eine W2-Professur für Wirtschaftspädagogik an der Universität Göttingen wahr. 

Der „New Horizon – Preis des Präsidenten“ ist mit 5.000 Euro dotiert und enthält neben dem Preisgeld ein Miniaturmodell des BMW-E3-Fahrzeugs, das auf das Projekt New Horizon verweist: Das Fahrzeug, das 1969 als besonders innovativ galt, versteht der Stifter als Symbol für Aufbruch und Pioniergeist. Der Anwalt Dr. Christian Zschocke hat das Projekt New Horizon 2016 ins Leben gerufen, um Menschen mit Initiative und Optimismus zu fördern. So ließ er etwa das Automodell von renommierten Künstlern als New Horizon Art Car farbig gestalten.

Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/120500290 

Foto: Andreas Goinar.


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jun 3 2022
08:00

Deutsch-amerkanisches Forschungsteam wirft Licht auf die Entstehung pathogener Acinetobacter-Arten

Genetik: Wie aus einem harmlosen Umweltbakterium der gefürchtete Krankenhauskeim Acinetobacter baumannii wurde

Im Krankenhaus erworbene Infektionen sind oft besonders schwer zu behandeln, weil die Erreger Resistenzen gegen gängige Antibiotika aufweisen. In dieser Hinsicht besonders gefürchtet ist das Bakterium Acinetobacter baumannii, für dessen Bekämpfung nach neuen Therapieansätze gesucht wird. Um hierfür nach Ansatzpunkten zu suchen, hat ein internationales Team unter Leitung von Bioinformatikern der Goethe-Universität Frankfurt tausende Genome von krankmachenden und ungefährlichen Acinetobacter-Stämmen miteinander verglichen. Dies liefert Hinweise darauf, welche Eigenschaften A. baumannii zum erfolgreichen Pathogen gemacht haben könnten – und wie sich der Erreger möglicherweise bekämpfen lässt.

FRANKFURT. Jährlich erkranken in Europa mehr als 670 000 Menschen an Erregern, die resistent gegen Antibiotika sind, und 33 000 sterben an den von ihnen verursachten Krankheiten. Besonders gefürchtet sind Keime, die gleich gegen mehrere Antibiotika resistent sind. Zu ihnen gehört das Bakterium Acinetobacter baumannii, das heute vor allem als „Krankenhauskeim“ gefürchtet ist: Schätzungen zufolge gehen bis zu fünf Prozent aller im Krankenhaus erworbenen bakteriellen Infektionen alleine auf diesen Keim zurück.

A. baumannii steht ganz oben auf einer Liste von Kandidaten, für die laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) neue Therapien entwickelt werden müssen. Denn der Erreger erwirbt aufgrund eines flexiblen Genoms leicht neue Antibiotikaresistenzen. Gleichzeitig treten Infektionen zunehmend auch außerhalb des Krankenhauses auf und zeigen außerdem immer schwerere Verläufe. Eine Voraussetzung für die Entwicklung neuer Therapieansätze ist allerdings, dass wir verstehen, welche Eigenschaften A. baumannii und seine humanpathogenen Verwandten, die im sogenannten Acinetobacter calcoaceticus-baumannii-(ACB)-Komplex zusammengefasst sind, zu einem Krankheitserreger machen.

Einen Meilenstein in diesem Verständnis hat nun ein Team um den Bioinformatiker Prof. Ingo Ebersberger von der Goethe-Universität Frankfurt/LOEWE-Zentrum für Translationale Biodiversitätsgenomik (LOEWE-TBG) erreicht, das aus Mitgliedern der Forschungsgruppe FOR2251 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und weiteren nationalen und internationalen Partnern – darunter Wissenschaftler:innen der Washington University School of Medicine in St. Louis, USA, besteht.

Für ihre Analyse hat sich das Team zunutze gemacht, dass ein Großteil der Vertreter der Gattung Acinetobacter harmlose Umweltbakterien sind, die in Gewässern, auf Pflanzen oder Tieren leben. Sowohl von diesen als auch von den pathogenen Acinetobacter-Stämmen sind in öffentlich zugänglichen Datenbanken Tausende von vollständigen Genomsequenzen hinterlegt.

Indem die Forscher diese Genome miteinander verglichen, konnten sie gezielt Unterschiede zwischen den krankmachenden und den harmlosen Bakterien herausfiltern. Weil das Vorkommen einzelner Gene nicht so aussagekräftig war, konzentrierten sich Ebersberger und Kolleg:innen auf Gencluster, also Gruppen benachbarter Gene, die im Verlauf der Evolution als Einheit stabil geblieben sind und potenziell funktionelle Einheit bilden könnten. „Von diesen evolutionär stabilen Genclustern haben wir 150 gefunden, die bei pathogenen Acinetobacter-Stämmen vorkommen und bei ihren nicht-pathogenen Verwandten entweder sehr selten sind oder sogar fehlen“, fasst der Bioinformatiker zusammen. „Bei diesen Genclustern ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie den Krankheitserregern einen Überlebensvorteil im menschlichen Wirt verschaffen.“

Wichtige Eigenschaften von Krankheitserregern sind unter anderem die Fähigkeit, schützende Biofilme zu bilden, sowie Mikronährstoffe wie Eisen und Zink effektiv aufnehmen zu können. Tatsächlich entdeckten die Forscher:innen, dass es mehr Aufnahmesysteme in der ACB-Gruppe gibt und damit die Mikronährstoffe effektiver aufgenommen werden können als dies mit den evolutionär älteren Aufnahmesysteme der harmlosen Acinetobacter-Vetretern der Fall ist.

Besonders spannend ist, dass sich die Krankheitserreger offensichtlich eine besondere Energiequelle erschlossen haben: Sie können das vom Menschen gebildete Kohlenhydrat Kynurenin abbauen, das als Botenstoff das angeborene Immunsystem reguliert. Damit schlagen die Bakterien wohl zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits liefert ihnen der Abbau von Kynurenin Energie, andererseits könnten sie damit die Immunantwort des Wirts deregulieren.

„Unsere Arbeit ist ein Meilenstein im Verständnis, was pathogene Acinetobacter baumannii ausmacht“, ist Ebersberger überzeugt. „Unsere Daten sind so hochauflösend, dass wir uns sogar die Situation in einzelnen Stämmen anschauen können. Dieses Wissen können wir jetzt nutzen, um spezifische Therapien zu entwickeln, gegen die mit großer Wahrscheinlichkeit noch keine Resistenzen existieren.“

Publikation: Bardya Djahanschiri, Gisela Di Venanzio, Jesus S. Distel, Jennifer Breisch, Marius Alfred Dieckmann, Alexander Goesmann, Beate Averhoff, Stephan Göttig, Gottfried Wilharm, Mario F. Feldman, Ingo Ebersberger: Evolutionarily stable gene clusters shed light on the common grounds of pathogenicity in the Acinetobacter calcoaceticus-baumannii complex. PLOS Genetics (2022) DOI 10.1371/journal.pgen.1010020 https://journals.plos.org/plosgenetics/article?id=10.1371/journal.pgen.1010020

Bilder zum Download:
Acinetobacter baumannii
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Acinetobacter_baumannii.JPG
Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme eines Clusters von gramnegativen, unbeweglichen Bakterien der Art Acinetobacter baumannii. Photo: Janice Carr

Weitere Informationen
Prof. Dr. Ingo Ebersberger
Institut für Zellbiologie und Neurowissenschaft
Goethe-Universität Frankfurt
Tel: +49 69 798 42112
ebersberger@bio.uni-frankfurt.de
Homepage: http://www.bio.uni-frankfurt.de/43045195/ak-ebersberger


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Jun 1 2022
12:06

Virtuelle Podiumsdiskussion der Goethe-Universität Frankfurt und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Mehr Regulierung von Online-Werbung?

FRANKFURT. Das Mercator Science-Policy Fellowship-Programm der Rhein-Main-Universitäten (RMU) organisiert eine Veranstaltung zu den Auswirkungen der Regulierung von Online-Werbung. Zwischen 2006 und 2020 sind die Ausgaben für Online-Werbung in Europa nach Angaben des Interactive Advertising Bureau von knapp 8 Milliarden Euro auf fast 70 Milliarden Euro gestiegen. Dieser enorme Anstieg der Einnahmen für die Online-Werbebranche und insbesondere für digitale Plattformen hat sowohl in der Politik als auch in der Wissenschaft zu Debatten über die wirtschaftlichen, rechtlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Online-Werbung geführt. Prof. Dr. Andrea Lassmann (VWL, Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und Prof. Dr. Bernd Skiera (Marketing, Goethe-Universität Frankfurt) diskutieren aktuelle Frage hinsichtlich Regulierungsinitiativen mit Dr. Benjamin Müller (Center for Data Innovation) und Gösta Petri (Generaldirektion Justiz und Verbraucher der Europäischen Kommission). Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier:


Virtuelle Podiumsdiskussion:
Whither the regulation of online advertising?
Debating policy options and their impact on businesses in Europe

14. Juni 2022, 16.00-17.15 Uhr
Anmeldung unter
https://www.goethe-university-frankfurt.de/106233986/Events?#a_106233986-2b2f8f5a

Mehr Informationen über das Panel:

Andrea Lassmann ist seit 2020 Professorin für Internationale Wirtschaftspolitik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Zuvor war sie bei der OECD und der ETH Zürich tätig, an der sie auch promovierte. Ihre Forschungsgebiete sind internationale und öffentliche Wirtschaft sowie die Rolle von Sprachen in einer globalisierten Welt. Zu ihren jüngsten Veröffentlichungen gehört ein Arbeitspapier über "Global Spillovers of Taxation in the Online Advertising Market. Theory and Evidence from Facebook".

Benjamin Mueller ist Senior Policy Analyst am Center for Data Innovation und beschäftigt sich mit der Governance von Künstlicher Intelligenz und neuen Technologien. Bevor er zum Center kam, war er bei einem Finanztechnologieunternehmen in London tätig. Dr. Mueller studierte Politik, Philosophie und Wirtschaft an der Universität Oxford und promovierte in internationalen Beziehungen an der London School of Economics.

Gösta Petri ist Jurist und arbeitet seit 20 Jahren für die Europäische Kommission, davon 10 Jahre im Bereich des Verbraucher- und Marketingrechts. Zu seinen derzeitigen Aufgaben in der GD Justiz und Verbraucher gehören die Pflege und Weiterentwicklung des E-Justiz-Portals, die Umsetzung der E-Justiz-Strategie und des Aktionsplans 2019-2023, die Verhandlung des Vorschlags für eine Verordnung über das E-CODEX-System und die Vorbereitung des Pakets zur Digitalisierung der justiziellen Zusammenarbeit im Arbeitsprogramm der Kommission für 2021.

Bernd Skiera ist Professor für elektronischen Handel an der Goethe-Universität Frankfurt, Professorial Fellow an der Deakin University (Australien) und Vorstandsmitglied des EFL-Data Science Institute und der Schmalenbach-Gesellschaft. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Verbraucherdatenschutz, Marketing-Analytik, datengesteuertes Marketing, elektronischer Handel, Online-Werbung, SalesTech, MarTech und Marketing-Automatisierung. Er wurde mit einem ERC Advanced Grant ausgezeichnet, um das Thema Privatsphäre der Verbraucher im Internet zu erforschen. Kürzlich erschienen ist sein Buch über die Auswirkungen der Datenschutzgrundverordnung auf den Online-Werbemarkt.

Moderation: Tome Sandevski ist Mitarbeiter im Bereich Research Support der Goethe-Universität Frankfurt und leitet die Geschäftsstelle des Mercator Science-Policy Fellowship-Programms der Rhein-Main-Universitäten.

Seit 2016 fördert das Mercator Science-Policy Fellowship-Programm der Rhein-Main-Universitäten Frankfurt, Darmstadt und Mainz den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. In persönlichen Gesprächen können sich Führungskräfte aus dem öffentlichen Sektor, Zivilgesellschaft und Medien mit Forschenden im Rhein-Main-Gebiet austauschen. https://www.uni-frankfurt.de/science-policywww.rhein-main-universitaeten.de

Kontakt:
Tome Sandevski, Leitung Mercator Science-Policy Fellowship-Programm.
Research Support, Goethe-Universität Frankfurt. Telefon (069) 798 12132;
sandevski@pvw.uni-frankfurt.de; science-policy@uni-frankfurt.de;  


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Mai 31 2022
15:54

Festakt an der Goethe-Universität bekräftigt Gründung des ersten deutsch-israelischen Forschungsinstituts 

Interreligiöse Studien zu Judentum, Christentum und Islam

FRANKFURT. In einer hochkarätigen Zoom-Runde wurde im Dezember 2021 die Absichtserklärung unterschrieben – nun soll die Gründung des gemeinsamen Forschungszentrums für die wissenschaftliche Untersuchung religiöser und interreligiöser Dynamiken von Tel Aviv University und Goethe-Universität in einer Festveranstaltung vor Ort bekräftigt werden:

am Donnerstag, den 2. Juni 2022, von 15:15 – 16.45 Uhr
im Foyer des PA-Gebäudes (Theodor-W.-Adorno-Platz 1),
Campus Westend.

Der Fokus des ersten deutsch-israelischen Forschungsinstituts liegt auf interdisziplinärer Forschung in religiösen und interreligiösen Studien mit einem Schwerpunkt auf Judentum, Christentum und Islam. Was interreligiöse Studien auszeichnet, wie die Zusammenarbeit im internationalen Zentrum gestaltet werden soll und welche Projekte in Forschung und Lehre geplant sind – darüber geben Auskunft Prof. Menachem Fisch, emeritierter Professor für Wissenschaftsgeschichte und -philosophie an der Tel Aviv University, sowie die Islamwissenschaftlerin Prof. Armina Omerika und der Religionsphilosoph und Initiator des Forschungszentrums Prof. Christian Wiese, beide Goethe-Universität. Mögliche Forschungsthemen liegen im Bereich multikulturelle Gesellschaften, religiöse Konflikte, Migration, Fundamentalismus und interreligiöser Dialog.

Die Grußworte sprechen der Präsident der Goethe-Universität, Prof. Enrico Schleiff, die Vizepräsidentin der Tel Aviv University, Prof. Milette Shamir, der wissenschaftliche Direktor der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland, Prof. Doron Kiesel sowie David Giesser vom Verband Jüdischer Studierender in Hessen.  

Zum Hintergrund

Bereits seit 1984 besteht zwischen der Goethe-Universität und der Tel Aviv University eine strategische Partnerschaft. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider Universitäten vor allem aus den Geschichts- und Religionswissenschaften arbeiten schon seit vielen Jahren immer wieder zusammen – insbesondere die Martin-Buber-Professur am Fachbereich Evangelische Theologie unterhält intensive Kontakte nach Israel.

Am neuen Zentrum für die wissenschaftliche Untersuchung religiöser und interreligiöser Dynamiken werden außer den Theologien, der Religionswissenschaft, der Judaistik und den Islamischen Studien noch weitere Fächer beteiligt sein, darunter die Geschichte, die Philosophie und die Wissenschaftsgeschichte. Finanziert werden soll das Zentrum für die nächsten 3,5 Jahre mit jährlich 50.000 Euro von der Goethe-Universität und jährlich 20.000 Euro von der Tel Aviv University, insbesondere für Summerschools.

Geleitet werden soll das Zentrum von einem gemeinsamen Direktorium, und es soll erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Forschende am Beginn ihrer Karriere miteinander verbinden. Zudem sind gemeinsame Lehrveranstaltungen und die Schaffung eines gemeinsamen englischsprachigen Masterstudiengangs geplant.

Information:
Louise Zbiranski
Referentin für Wissenschaftstransfer und -kommunikation 
Forschungsverbund „Dynamiken des Religiösen“
Goethe-Universität Frankfurt | Campus Westend
IG-Farben-Haus | Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
L.Zbiranski@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Mai 31 2022
10:55

Zweiteilige Diskussionsreihe der Bürger-Universität zur Religionsphilosophie startet im Jüdischen Museum

Mit oder ohne Gott? Religionen in der Pluralen Gesellschaft

FRANKFURT. Wenn Wissenschaft nicht das letzte Wort über unser Leben haben kann – wer oder was aber dann? Diese Frage greift die Diskussionsreihe „Mit oder ohne Gott – Religionen in der pluralen Gesellschaft“ der Bürger-Universität auf. In zwei Talkrunden – erstmals wieder in Präsenz – diskutieren Expertinnen und Experten überwiegend von der Goethe-Universität aus Religionsphilosophie und Islamwissenschaft, aus Soziologie, Theologie, Geschichte des Judentums und jüdischer Religionsphilosophie. Die Diskussionsreihe wird veranstaltet mit Beteiligung des Forschungsverbunds „Dynamiken des Religiösen“ an der Goethe-Universität in Kooperation mit dem Jüdischen Museum und der Stadtbücherei Frankfurt.

Die Auftaktveranstaltung „Was glauben wir eigentlich, wenn wir glauben?“ findet statt

am 8. Juni, 19:00 Uhr
im Jüdischen Museum Frankfurt
Bertha-Pappenheim-Platz 1, 60311 Frankfurt. 

Es diskutieren die Religionsphilosophen Heiko Schulz und Thomas Schmidt, beide Professoren an der Goethe-Universität, sowie Kristina Stoeckl, Professorin für Soziologie an der Universität Innsbruck; moderiert wird die Veranstaltung von Martin Saar, Professor für Sozialphilosophie an der Goethe-Universität. Dabei geht es unter anderem um das Irrationale in einer vom säkularen Rationalismus, demokratisch und wissenschaftlich geprägten Welt, um die neue Rolle der christlichen Kirchen als einer Minderheit unter vielen und religiöse Narrative des Fundamentalismus.

Um Anmeldung wird gebeten unter: julia.arndt@stadt-frankfurt.de

Die Diskussionsreihe wird fortsetzt unter dem Titel „Mit anderen Wahrheiten leben: Was können Religionen und deren wissenschaftliche Erforschung zum Dialog in der säkularen Gesellschaft beitragen?“

am 28. Juni, 19:30 Uhr
Stadtbücherei Frankfurt, Zentralbibliothek
Hasengasse 4, 60311 Frankfurt.

Wie positionieren sich Christentum, Islam und Judentum zu einander und in einer säkularen Gesellschaft? Sind religiöse Gemeinschaften in der Lage, Pluralität auszuhalten und Konflikte auszutragen? Oder lösen sie Konflikte gar aus? Über diese Fragen diskutieren Armina Omerika, Professorin für Ideengeschichte des Islam, Anja Middelbeck-Varwick, Professorin für Religionstheologie und Religionswissenschaft, Rebekka Voß, Professorin für Geschichte des deutschen und europäischen Judentums, und Christian Wiese, Martin-Buber-Professor für jüdische Religionsphilosophie. Die Moderation übernimmt Joachim Valentin, Professor für Religions- und Kulturtheorie.

Um Anmeldung wird gebeten unter: veranstaltungen.zentralbibliothek@stadtbuecherei.frankfurt.de

Im Forschungsverbund „Dynamiken des Religiösen“ untersuchen Wissenschaftler*innen aus neun geisteswissenschaftlichen Disziplinen Prozesse von Verstehen, Missverstehen und Verständigung in religiösen Kontexten. Besonders im Zentrum stehen Judentum, Christentum und Islam. „Dynamiken des Religiösen“ ist Teil der Exzellenzinitiative der Goethe-Universität.

Das Programm der Bürger-Universität ist auf der Webseite der Goethe-Universität einsehbar unter: http://www.buerger.uni-frankfurt.de/


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro PR & und Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Mai 27 2022
11:41

Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt SFB 1531 und SFB 1507 – insgesamt 28 Millionen Euro für vier Jahre

Neue Sonderforschungsbereiche an Goethe-Universität zu Verletzungen im Herz-Kreislaufsystem und zellulären Protein-Superkomplexen

Zwei neue Sonderforschungsbereiche (SFB) an der Goethe-Universität werden in den kommenden vier Jahren mit insgesamt 28 Millionen Euro gefördert: Der SFB 1531 befasst sich mit körpereigenen Reparaturmechanismen von Gewebsverletzungen des Herzens oder des Gehirns, die als Folge etwa von Infarkten auftreten. Die Forscher:innen untersuchen, wie die Bindegewebsumgebung zur Reparatur dieser Schäden beiträgt. Der SFB 1507 nimmt ein Grundprinzip des Lebens in den Blick: biochemische Reaktionen und subzelluläre Architekturen an Membranen. Die Wissenschaftler:innen untersuchen dazu Proteinkomplexe in der Zellmembran – von Protein-Verbünden über zelluläre Maschinen bis zu Superkomplexen.

FRANKFURT. Prof. Bernhard Brüne, Vizepräsident für Forschung an der Goethe-Universität Frankfurt, gratuliert den beteiligten Forscherinnen und Forschern zu den neuen Projekten: „Die beiden neuen Sonderforschungsbereiche basieren auf Kooperationen mit vielen starken Partnern. Der SFB 1507 setzt dabei auf das weltweit sichtbare Kompetenz-Zentrum in der Struktur und Funktionsanalyse von Membranproteinen. Ich freue mich sehr, dass mit dem SFB 1531 ein weiterer Wissenschaftsverbund zur Herz-Kreislaufforschung sein Zentrum in Frankfurt hat, wo wir etwa mit dem Exzellenzcluster Cardio-Pulmonary Institute bereits hervorragend aufgestellt sind.“ Die Beteiligung unter anderem der Johannes Gutenberg-Universität Mainz an beiden Sonderforschungsbereichen, so Vizepräsident Brüne weiter, sei erneut ein Ausdruck der Forschungsstärke der Allianz der Rhein-Main-Universitäten RMU.

Das Bindegewebe scheint im Körper eine eher untergeordnete Rolle zu spielen, als Füll- und Stützstruktur der Organe, deren eigentliche Funktion beispielsweise durch spezialisierte Leber- oder Muskelzellen ausgeübt wird. Wie wichtig das Bindegewebe oder Stroma ist, zeigt sich, wenn Organe verletzt werden: Stromazellen treten als Ersthelfer auf und das Stroma bietet Raum für aus dem Blut übertretende Entzündungszellen. Am Ende werden beschädigte Strukturen ersetzt und durch neue Blutgefäße wird die Nährstoffversorgung wiederhergestellt. Der SFB 1531 „Schadenskontrolle durch das Stroma-vaskuläre Kompartiment“ wird die Reparaturprozesse erforschen, die nach Verletzungen im Gehirn, des Herzens oder von Gefäßen als Folge von Herz-Kreislauferkrankungen in Gang gesetzt werden, wie zum Beispiel Infarkten. Prof. Ralf Brandes vom Institut für Kardiovaskuläre Physiologie der Goethe-Universität und Sprecher des SFB 1531 erläutert: „Es ist faszinierend: Die verschiedenen Zellen agieren bei den komplexen Reparaturprozessen äußerst koordiniert. Wir wollen herausfinden, wie dieses Zusammenspiel funktioniert und langfristig Wege finden, wie wir medizinisch solche körpereigenen Heilungsprozesse unterstützen können.“ Der Sonderforschungsbereich 1531 wird bis 2026 mit insgesamt 14,2 Millionen Euro gefördert. Sprecherin ist die Goethe-Universität, Partner sind das Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim, das Berliner Institut für Gesundheitsforschung an der Charité, das Universitätsklinikum Heidelberg und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Dass irgendwann in der Erdgeschichte einmal biochemische Prozesse ablaufen konnten, die sich zu dem entwickelten, was wir heute „Leben“ nennen, ist wahrscheinlich Membranen zu verdanken. Sie schufen ein „Draußen“ und ein „Drinnen“, wodurch empfindliche chemische Reaktionen ermöglicht und koordiniert werden konnten. Membranen grenzen nicht nur Zellen von ihrer Umgebung ab, den Zellen höherer Organismen verschaffen sie auch im Innern abgetrennte Räume wie den Zellkern, die Zellkraftwerke Mitochondrien und das endoplasmatische Retikulum für die Protein-Homöostase. Membranen werden von Zellen vielfältig genutzt: In Membranen eingebettete oder daran assoziierte Proteine wandeln Energie, transportieren Nährstoffe, Stoffwechselprodukte oder Steuerungssignale oder vermitteln Interaktionen mit Krankheitserregern. Der SFB 1507 „Proteinverbünde und Maschinerien in Zellmembranen“ untersucht das Zusammenspiel der verschiedenen großen Proteinkomplexe, die Wechselwirkungen zwischen dem „Drinnen“ und „Draußen“ managen und biologische Prozesse regulieren. Prof. Robert Tampé vom Institut für Biochemie der Goethe-Universität und Sprecher des SFB 1507 erklärt: „Wir möchten die Organisations- und Funktionsprinzipien großer, dynamischer Proteinkomplexe verstehen, zum Beispiel wie diese Komplexe in der zellulären Selbstverteidigung oder bei Kommunikationsprozessen zusammenwirken.“ Der Sonderforschungsbereich 1507 wird bis 2026 mit insgesamt 13,8 Millionen Euro gefördert. Federführend ist die Goethe-Universität, Partner sind das Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt, die Johannes Gutenberg-Universität Mainz und die Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Weitere Informationen
Prof. Dr. Ralf Brandes
Sprecher SFB 1531 Schadenskontrolle durch das Stroma-vaskuläre Kompartiment
Institut für Kardiovaskuläre Physiologie
Goethe Universität Frankfurt
Tel. +49 (0)69 6301-6995
r.brandes@em.uni-frankfurt.de
https://www.kgu.de/einrichtungen/einrichtungen-des-fachbereichs/zentrum-der-physiologie/physiologie-i-kardiovaskulaere-physiologie

Prof. Dr. Robert Tampé
Sprecher SFB 1507 Membran-assoziierte Protein-Assemblierungen, Maschinerien und Superkomplexe
Institut für Biochemie, Biozentrum
Goethe-Universität Frankfurt
Tel. +49 (0)69 798 29475
tampe@em.uni-frankfurt.de
https://www.biochem.uni-frankfurt.de/index.php?id=20


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Mai 25 2022
14:21

Für neues Gemeinschaftsprojekt der Goethe-Universität Frankfurt und der Technischen Universität Dresden werden Teilnehmende gesucht.  

App gegen Sozialphobie und Cave-Syndrom 

FRANKFURT. Immer mehr Menschen leiden unter sozialen Ängsten. Nach Beendigung der Kontakteinschränkungen der Corona-Pandemie erleben paradoxerweise viele Menschen sogar eine Zunahme (gelegentlich bezeichnet als „Cave-Syndrom“). Digitale Gesundheitsanwendungen verbreiten sich allgemein immer mehr und könnten auch hierbei helfen, sind jedoch in den wenigsten Fällen wissenschaftlich überprüft. An den Universitäten Frankfurt und Dresden wurde eine App zur Behandlung von sozialen Ängsten entwickelt, welche Betroffenen einen schnelleren Behandlungseinstieg ermöglichen soll.

Menschen, die unter einer sozialen Angststörung leiden, befürchten, dass das eigene Verhalten oder körperliche Reaktionen wie Schwitzen, Zittern oder Erröten von anderen bemerkt und als peinlich bewertet werden. Ausgelöst werden solche Befürchtungen durch soziale Situationen, in denen das eigene Verhalten von anderen bewertet werden könnte (z. B. Essen oder Trinken in der Öffentlichkeit, einen Vortrag halten) oder in denen Kommunikation mit anderen Menschen stattfindet (z. B. Gespräche mit Autoritätspersonen, Fremden oder Personen des anderen Geschlechts). Betroffene erleben eine starke Angst vor und während solcher Situationen, so dass sie diese nach Möglichkeit vermeiden. Das führt zu starken Einschränkungen in den Bereichen Sozialleben, Partnerschaft und Beruf.

Für die bald startende Studie werden ab sofort Teilnehmende gesucht, die unter sozialen Ängsten leiden. Im Rahmen der Studie kann die Mental-Health App zur Behandlung der sozialen Angststörung kostenlos genutzt werden. Die Studie beginnt am 1. Juli 2022. Die Teilnehmenden sollten mindestens 18 Jahre alt sein und sich zurzeit weder in psychopharmakologischer noch in psychotherapeutischer Behandlung befinden. Da in der Studie eine Smartphone-App evaluiert wird, ist der Besitz eines Smartphones eine Voraussetzung für die Teilnahme. Zudem sollte es für die Interessierten möglich sein, einen Erstgesprächs-Termin vor Ort in einem der beiden Studienzentren Frankfurt am Main oder Dresden wahrzunehmen. Alle weiteren Termine werden online stattfinden.

Wer Interesse an einer Teilnahme hat, kann sich bei folgender Email-Adresse anmelden: sozialeangst@psych.uni-frankfurt.de

Weitere Informationen zur Studie und zur Anmeldung unter www.tinygu.de/angst oder per Email an sozialeangst@psych.uni-frankfurt.de

Kontakt: Johanna Schüller M.Sc., schueller@psych.uni-frankfurt.de; Jan Schittenhelm M.Sc., Psychologischer Psychotherapeut. schittenhelm@psych.uni-frankfurt.de
Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie, Goethe-Universität Frankfurt. https://www.psychologie.uni-frankfurt.de/50043096


Redaktion Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de