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Kolloquium am Frobenius-Institut präsentiert aktuelle Projekte aus der ethnologischen Forschung
FRANKFURT. Neueste Felsbildforschungen in Namibia, traditionelle Rituale in Sibirien, das Nachtleben in Istanbul – das Kolloquium des Frobenius-Instituts für kulturanthropologische Forschung an der Goethe-Universität präsentiert im kommenden Semester aktuelle Forschungsarbeiten aus dem In- und Ausland. Zum Auftakt spricht
am kommenden
Montag, 17. Oktober, 16:15 Uhr
Raum 454 im IG-Farben-Gebäude
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Patrick Bahners, Redakteur der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung, über das Buch „Afrikas Kampf um
seine Kunst. Geschichte einer postkolonialen Niederlage“ von Bénédicte Savoy.
Savoy, die in Berlin und Paris Kunstgeschichte lehrt, rekonstruiert darin eine
Verschwörung deutscher Museumsdirektoren mit der Absicht, Rückgabeforderungen
aus Afrika zu vereiteln. Die Autorin spielte in der Raubkunstdebatte in
Frankreich eine große Rolle, da Präsident Macron sie und den senegalesischen
Sozialwissenschaftler Felwine Sarr mit einem Bericht zu den Möglichkeiten der
Rückgabe afrikanischer Kunst beauftragt hatte. Der Bericht hat gerade in
Deutschland starke Reaktionen ausgelöst, in deren Zusammenhang das Eigentum an
den Benin-Bronzen an Nigeria übertragen wurde. Unter dem Titel „Eigentum ist
Diebstahl?“ durchleuchtet Patrick Bahners nun anhand von Savoys Text die
öffentliche Debatte und die Rolle von Wissenschaft und Politik.
Das Forschungskolloquium, das ein großes Spektrum von Themen
aufspannt, findet jeweils montags von 16:15 bis 17:45 Uhr im IG-Farben-Gebäude,
Raum 454 statt. Die Vorträge sind zum Teil in deutscher, zum Teil in englischer
Sprache. Geleitet wird das Kolloquium von Prof. Roland Hardenberg, Direktor des
Frobenius-Instituts für kulturanthropologische Forschung an der
Goethe-Universität.
Die Termine
17. Oktober 2022
Eigentum ist Diebstahl?
Bénédicte Savoy und die deutschen Museen
Patrick Bahners, Frankfurter Allgemeine Zeitung
24. Oktober 2022
The substances of distant intimacies: Handling social relations through
material objects in a Kyrgyz village
Louise Bechtold, Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung
31. Oktober 2022
Sahlins, Graeber und die “theory of value"
Erhard Schüttpelz, Universität Siegen
7. November 2022
Teaming up with termites: Appraising the termites' contributions to earth technologies
in West Africa
Jan Jansen, Leiden University
14. November 2022
„A jiboia não para", the boa does not stop: Ayahuasca as a relational resource
for the Huni Kuin of the Jordão river
Felix Uhl, Goethe-Universität
21. November 2022
Morals of the market: Negotiating value pluralism in Istanbul's nightlife scene
Samuel Williams, Max-Plack-Institut für ethnologische Forschung, Halle (Saale)
28. November 2022
Das ob-ugrische Bärenfest, ein sibirischer Ritualkomplex zwischen
Paternalismus, Extraktivismus und Perspektivismus
Stephan Dudeck, University of Tartu, Estonia
12. Dezember 2022
Tätigkeiten und Angebote des FID Sozial- und Kulturanthropologie
Matthias Harbeck, Humboldt-Universität Berlin
19. Dezember 2022
The changing role of the museum around the world
François Mairesse, Sorbonne Nouvelle, Paris
9. Januar 2023
Geschichten aus der Steinzeit: Frankfurter Felsbildforschung in Namibia
Gabriele Franke, Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung
23. Januar 2023
On the saf(v)e side: informal economic associations in the Ethiopian diaspora
Kim Glück, Kelemework Tafere Reda, Sophia Thubauville,
Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung
30. Januar 2023
Broadcasting history at Radio Rurale de Kayes (1980s–2000s): Radiophonic
genres, cultural brokerage and the transformation of knowledge in Mali
Aissatou Mbodj-Pouye CNRS, Paris
6. Februar 2023
Schooling dilemmas: Conflicts over education, children and agro-pastoralism on
Ethiopia's Southwestern Frontier
Sabrina Maurus Universität Bayreuth
Das ausführliche Programm finden Sie unter: https://www.frobenius-institut.de/images/stories/News/Kolloquium/Kolloquium20222023/frob_kolloq_2022_23_online.pdf
Informationen:
Frobenius-Institut
für Kulturanthropologische Forschung
Goethe-Universität
Norbert-Wollheim-Platz
1
60323 Frankfurt am Main
Telefon +49(0)6979833050
Fax +49(0)6979833101
frobenius@em.uni-frankfurt.de
www.frobenius-institut.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Abteilung PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Universitätsbibliothek und Institut für Jugendbuchforschung eröffnen am 18. Oktober Ausstellung zur Kinderbuchsammlung Walter Benjamins.
FRANKFURT. Walter Benjamins Kinderbuchsammlung ist vermutlich der einzige Teil seiner Bibliothek, der Flucht, Exil und Krieg weitgehend geschlossen überstanden hat. Die reich illustrierten Märchen-, ABC- und Sachbücher reisten mit Dora Benjamin (geb. Kellner) über Italien nach London. 1985 gelang es dem Institut für Jugendbuchforschung, die Sammlung an die Goethe-Universität zu holen, wo sie seither in der Bibliothek für Jugendbuchforschung aufbewahrt wird. Anlässlich der jüngst erfolgten Digitalisierung sowie der konservatorischen Sicherung der gut 200 historischen Bände beleuchten die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg und das Institut für Jugendbuchforschung in einer Ausstellung Inhalt und Bedeutung des Bestandes. Welche Stationen hat die Sammlung durchlaufen? Welche Rolle spielte sie für Benjamins Denken und Schreiben? Welche Fragen werfen die Bände und ihre Illustrationen heute auf?
Die
Ausstellung im Schopenhauer-Studio der Universitätsbibliothek Frankfurt nimmt
den Moment des Aus- und Einpackens zum Ausgangspunkt und greift damit die
dialektische Spannung zwischen Ordnung und Unordnung auf, die Benjamin in Bezug
auf Sammlungen und Sammelnde immer wieder hervorgehoben hat. Sie verbindet
wissenschaftliche, visuelle und künstlerische Perspektiven und sensibilisiert
für die Bedeutung von restauratorischer und bibliothekarischer Arbeit bei
historischen Beständen.
Bei der Eröffnung der Ausstellung am
18.10.2022 werden nach Grußworten der Bibliotheksdirektorin Daniela Poth,
der Institutsleiterin Prof'in Dr. Ute Dettmar und des Dekans des Fachbereichs
Prof. Dr. Rembert Hüser zwei Vorträge näher in den Gegenstand einführen. Die
Kinderbuchillustratorin Pei-Yu Chang berichtet von ihrer Arbeit an dem
Bilderbuch Der geheimnisvolle Koffer von Herrn Benjamin und der
Theaterwissenschaftler Prof. Dr. Nikolaus Müller-Schöll wird sich in seinem
Vortrag „Das Kind als Diktator“ mit Benjamins „Programm eines proletarischen
Kindertheaters“ auseinandersetzen. Ergänzt werden diese Perspektiven durch die
eigens für die Ausstellung erstellte Medieninstallation des Künstlers Ilan
Manouach und die musikalische Kommentierung von Ketty van Doln. Die
Ausstellungseröffnung ist öffentlich und der Besuch ohne Voranmeldung möglich.
ein/aus gepackt.
Die Kinderbuchsammlung Benjamin
19.10.2022-7.2.2023
Dienstags bis
sonntags von 13 Uhr bis 18 Uhr geöffnet
Eröffnung der
Ausstellung: 18.10.2022, 17.30 Uhr
Schopenhauer-Studio,
Universitätsbibliothek Frankfurt
Bockenheimer
Landstraße 134-136, 60325 Frankfurt
https://www.ub.uni-frankfurt.de/ausstellung/benjamin.html
Kontakt für Pressefragen allgemein:
Bernhard Wirth, Stabsabteilungen Personalentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit
der Bibliothek, Tel. +49 (69) 798 39223; Mail: pr-team@ub.uni-frankfurt.de
Instagram: frankfurter_dinge
Twitter: ub_ffm
#ein_aus_gepackt
Universität des 3. Lebensalters begeht ihr Jubiläumssemester mit vielfältigem Veranstaltungsangebot. Anmeldung noch bis zum 31. Oktober möglich.
FRANKFURT. Ohne Prüfungen und
ohne Noten, aber mit freier Wahl der Themen und einem Stundenplan nach eigenem
Rhythmus – so lässt sich ein sehr persönlicher Bildungsweg an der Universität
des 3. Lebensalters gestalten. Und das schon seit 40 Jahren. Im Wintersemester
1982/83 erschien das erste Veranstaltungsverzeichnis der Universität des 3.
Lebensalters (U3L). Die Pioniereinrichtung der Bildung im Alter von einst hat
sich in den letzten 40 Jahren zu einer der größten Senior*innen-Universitäten
in Deutschland entwickelt. Ihr reichhaltiges wissenschaftlich orientiertes
Bildungsprogramm bietet der großen Anhängerschaft beständig intellektuelle
Herausforderung und geistige Heimat. Vor der Pandemie waren fast 4.000
Studierende eingeschrieben. Unter den völlig veränderten Bedingungen in den
letzten beiden Jahren halbierte sich die Zahl, nun steigt sie wieder. Die
Veranstaltungen im Jubiläumssemester beginnen ab dem 17. Oktober. Für den
Einstieg gibt es weder Altersgrenzen noch Bildungsvoraussetzungen. Eine
Anmeldung ist noch bis zum 31.10. möglich, die Studiengebühr für das
Semester beträgt 150 Euro.
Das aktuelle Veranstaltungsverzeichnis
umfasst mehr als 100 Vorlesungen, Seminare und Arbeitsgruppen. Etwa die Hälfe
davon finden in den Hörsälen auf dem Campus Bockenheim der Goethe-Universität
statt und die andere Hälfte wird im digitalen Format durchgeführt. Schwerpunkte
bilden Veranstaltungen der Fächer Geschichte, Kunstgeschichte, Philosophie und
Literaturwissenschaft, aber auch beispielsweise Kulturanthropologie, Gesellschaftswissenschaften,
Psychologie, Musikgeschichte und naturwissenschaftliche Themen sind vertreten.
Mit dieser Mischung zwischen Online- und Präsenzveranstaltungen geht die U3L auf den Wunsch der Mehrzahl der Teilnehmenden ein. Etwa 52% würden in Zukunft gern beide Formate im Programm der U3L sehen, 30% plädieren für ein Onlineangebot und 18% für Präsenzveranstaltungen. Gerade für diese Gruppe war es ein sehr freudiges Erlebnis, als im letzten Semester bereits wieder ein kleines Präsenzangebot stattfand, um nach zwei Jahren Online-Lehre wieder vor Ort U3L-Veranstaltungen besuchen zu können. Die direkten persönlichen Gespräche sind ihnen wichtig; inzwischen punktet bei vielen aber auch die unkomplizierte Online-Teilnahme. Mit einer Befragung am Ende des vergangenen Semesters hat die U3L diese und viele weitere Informationen gesammelt, um ihre Programmplanung möglichst nah an den Bedürfnissen der Zielgruppe auszurichten.
Das 40-jährige Jubiläum wird am Ende des Semesters am 28. und 29. März 2023 mit einer großen Festtagung unter dem Motto „Lust an der Bildung“ gefeiert. Die Planungen dazu sind in vollem Gange. Ein wenig versteckt durchzieht das Jubiläumsthema aber auch manche Semesterveranstaltung. Die beliebte Vortragsreihe Kunst nimmt den Zeitraum planerisch auf, indem die 40jährige Epoche der Jahre 1874 bis 1914 betrachtet wird verbunden mit dem Thema „Weltanschauungen im Spiegel der Kunst“. In 11 Vorträgen werden die vielen unterschiedlichen Stile und Gedankenwelten präsentiert, die diese Zeit geprägt haben, von der ersten Impressionismus-Ausstellung bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs.
Kontakt
und weitere Informationen:
Geschäftsstelle
der U3L, u3l@em.uni-frankfurt.de; Tel: (069) 798-28861. Telefonische
Sprechzeiten: Montag bis Donnerstag, 9.30-12.30 Uhr und 13.30-16.00 Uhr. www.u3l.uni-frankfurt.de
Der Direktor des Instituts für Sozialforschung, Prof. Stephan Lessenich, spricht in der neuen Ausgabe des UniReport über das hundertjährige Jubiläum des IfS und die künftige enge Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität.
FRANKFURT. Im August 1922
wurde ein Memorandum zur Gründung verfasst, im Juni 1924 dann das erste Gebäude
bezogen: Wenn das Institut für Sozialforschung sein Jubiläum feiert, feiert es
eindreiviertel Jahre – „ein langes Jubiläumsjahr“, wie Prof. Stephan Lessenich
im Interview mit dem UniReport betont. Lessenich ist als Nachfolger von Prof.
Axel Honneth seit 2021 Direktor des Instituts und zugleich auch Professur für
Gesellschaftstheorie und Sozialforschung an der Goethe-Universität. Mit ganz
unterschiedlichen Veranstaltungstypen, so Lessenich, soll das Jubiläum begangen
werden. Dazu zählt ein mehrtägiger Kongress im Studierendenhaus der
Goethe-Universität, der sich auch an ein nichtakademisches Milieu wenden soll.
Das Jubiläumsjahr soll auch genutzt werden zu hinterfragen, was die
marxistische Tradition des Hauses und der Kritischen Theorie aus heutiger Sicht
noch bedeute: „Welche Rolle spielen mithin heute noch Begriffe, Ideen und die
programmatischen Setzungen des Marxismus, wie übersetzt man das in völlig veränderte
gesellschaftliche Zeiten?“, so Lessenich im Gespräch mit dem UniReport.
Die Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität soll künftig enger gestaltet werden, so Lessenich, und zwar sowohl in der Forschung als auch in der Lehre: „Die Konstruktion meiner Professur als Kooperationsprofessur ist ja quasi die institutionalisierte Hoffnung darauf, dass IfS und in dem Fall der Fachbereich 03, aber auch die Goethe-Universität insgesamt, enger zusammenrücken, und zwar im operativen Geschäft, aber auch in der Art und Weise, Wissenschaft nach außen zu präsentieren.“ Lessenich kündigt die Entwicklung eines neuen Masterstudienganges „Critical Social Theory“ an, der die kritische Sozialforschung sichtbar in der grundständigen akademischen Lehre am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und darüber hinaus verankern soll.
Weitere Themen
im aktuellen UniReport:
Aktuelles
-
Eine
neue Bibliothek für 385.000 Bände: Im neu bezogenen Gebäude der Sprach- und
Kulturwissenschaften (SKW) auf dem Campus Westend betreut die sechste
Bereichsbibliothek ab jetzt die Fachgebiete der sogenannten „Kleinen Fächer“.
-
„Erziehung
nach Auschwitz“ – enge Zusammenarbeit mit der Jüdischen Akademie: Der
Erziehungswissenschaftler Prof. Wolfgang Meseth über seine Forschung und Lehre
zum Thema.
Forschung
-
Resistenzen
den Kampf ansagen: Immer mehr Erreger erwerben Eigenschaften, die sie
unempfindlich gegen antibiotische Wirkstoffe machen – Forscher*innen suchen
nach Lösungen.
-
Goethe,
Deine Forscher*innen: Prof. Eveline Wuttke, Wirtschaftspädagogin, im Porträt.
-
Das
Corona-Update Frankfurt: Wichtige Erkenntnisse zu Teststrategien, Impfschutz
und Therapie. Die Virologin Prof. Sandra Ciesek über die Pandemie im Winter.
-
Bakterien
für den Klimaschutz: alltagstaugliche Wasserstoffspeicherung und die Aussicht
auf den Abbau von Kohlendioxid.
-
Spannungsgeladen
und interkulturell anschlussfähig: Leibniz-Preisträger Prof. Hartmut Leppin
setzt sich in seinem neuen Buch „Paradoxe der Parrhesie“ mit der antiken
Wertschätzung der freien Rede in der Politik und im sozialen Bereich
auseinander.
Studium,
Lehre und Qualifikation
-
Fachschaften
freuen sich über neue Mitstreiter*innen: Die Corona-Pandemie hat mitunter die
studentische Partizipation erschwert, doch in der Präsenz zeigen wieder mehr
Studierende Interesse an der Mitarbeit in Fachschaften und Gremien.
-
Zentraler
Aktionsplan Chancengleichheit: Interne Zwischenevaluation zeigt, dass die
Goethe-Universität bei der Beseitigung der Unterrepräsentanzen vorangekommen
ist.
-
Goethe
on Tour: Deutschlandstipendiaten entwickeln interaktive Tour für den Campus
Westend.
-
Gesundheitsförderung
– ganz niedrigschwellig: Das Zentrum für Hochschulsport hat viele Ideen für
einen aktiven Studierendenalltag entwickelt.
Campus
-
Man
sieht es einer Person nicht von außen an“: Der Informatiker Prof. Andreas
Dengel hat kürzlich das Netzwerk „Blue;Science“ ins Leben gerufen, um Menschen,
die vom Thema Depressionen betroffen sind, zusammenzubringen.
-
Wenn
man weiß: Alles ist geregelt. Die Goethe-Universität ist als
Stiftungsuniversität eine gute Adresse, wen man mit seinem Nachlass Forschung
und Lehre unterstützen möchte.
International
-
Angehörige
von Paul Bloomquist besuchten Campus Westend: Als am 11. Mai 1972 eine Bombe
der RAF im damaligen Hauptquartier des V. US-Korps explodiert, tötet ein
Splitter den amerikanischen Oberstleutnant – 50 Jahre später besucht seine
Familie den Ort des Attentats am IG-Farben-Haus.
Rückblicke
auf Veranstaltungen
-
10.
UCT Science Day: Krebsforschende aus Frankfurt und Marburg standen im
Austausch.
-
Eine
Kultur des Hinsehens erreichen: Die Bad Homburg Conference des
Forschungskollegs Humanwissenschaften zum Thema „Kindheit und Gewalt“.
-
Angst
vor allem, was anders denkt“: eine Tagung zum Thema Homosexualität und
Transgender des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam.
-
Spracherwerb
als Schlüssel zum Verständnis der menschlichen Kognition: 15. Ausgabe der
Internationalen Linguistik-Konferenz GALA an der Goethe-Universität.
Der
UniReport 5/2022 steht zum kostenlosen Download bereit unter:
https://www.unireport.info/aktuelle-ausgabe
Neue Studierende der Goethe-Universität wurden auf der UNISTART-Messe von Universitätspräsident Enrico Schleiff, Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff und AStA-Vorstand begrüßt.
FRANKFURT. Für die rund 6.500 Erstsemester hat heute das Studium an der Goethe-Universität begonnen: Auf der UNISTART-Messe, die wieder als große Präsenzveranstaltung stattfinden konnte, wurde den „Erstis“ ein reichhaltiges Programm geboten, damit der Einstieg in eine neue Lebensphase auch gelingt. Im Hörsaalzentrum auf dem Campus Westend stellten sich zentrale Einrichtungen der Goethe-Universität, studentische Initiativen und Hochschulgruppen vor. Begrüßt wurden die neuen Studierenden von Universitätspräsident Prof. Enrico Schleiff, Frankfurts Stadtkämmerer und Personaldezernent Dr. Bastian Bergerhoff sowie für den AStA von Bleta Berisha und Tjark-Hagen Kandulski.
„Ich freue mich, dass Sie sich für ein Studium an unserer Goethe-Universität entschieden haben und wünsche Ihnen im Namen des Präsidiums alles Gute für das anstehende Wintersemester“, sagte Schleiff in seiner Begrüßung. Es gebe viel Neues zu entdecken - ob im Hörsaal und Seminarraum, im Labor, der Mensa oder auf den zahlreichen studentisch organisierten Treffen. Schleiff ermunterte die Studierenden dazu, die zahlreichen Angebote, welche die Goethe-Universität biete, zu nutzen, um auch über den Tellerrand des eigenen Fachs zu schauen, inter- oder gar transdisziplinär zu arbeiten. Auch die Partizipation in der Fachschaft, im Studierendenparlament, dem AStA oder im Senat sei wichtig, um die Universität mitzugestalten. Schleiff versicherte den Studierenden, dass das Wintersemester trotz Energiepreiskrise und anhaltender Corona-Pandemie wie geplant stattfinden werde: „Nach jetzigem Stand wird dieses Semester regulär in Präsenz durchgeführt werden und wir unternehmen alles, dass es so bleiben wird. Wir sind alle auch aufgerufen, einen Beitrag hierfür zu leisten, sei es durch Energieeinsparungen oder durch gegenseitige Rücksichtnahme, zum Beispiel durch die Nutzung von Masken in geschlossenen Räumen.“
Frankfurts Stadtkämmerer und Personaldezernent Dr. Bastian Bergerhoff sagte in seiner Begrüßung der Studierenden: „Ich beglückwünsche Sie sehr, dass Sie Ihr Studium hier an unserer Goethe-Uni beginnen. Hier können Sie alles lernen, was Sie für ein erfolgreiches Berufsleben und auch für ein lebenslanges Lernen benötigen. Sie studieren in einer der attraktivsten Großstädte, mit hoher Lebensqualität und einem umfangreichen Angebot an Kultur und Natur, Bildung und Freizeit, Cityleben und Grün, Sport und Shopping, interessanter Architektur und geschichtlicher Bedeutung; kurzum in einer Stadt, die alles bietet, was Sie sich nur wünschen können. Lernen Sie Frankfurt kennen, stellen Sie fest, wie lebens- und liebenswert die Stadt ist. Nutzen Sie aber auch Ihre Rechte als Bürger*innen. Nehmen Sie am gesellschaftlichen Leben teil. Seien Sie engagiert und fleißig, motiviert und diszipliniert, fair und weltoffen. Und ja: Haben Sie bei allem, was Sie tun, Spaß bei der Sache.“
Zum Wintersemester 2022/23 verzeichnet man an der Goethe-Universität ungefähr 6.500 Erstsemester. Stark nachgefragt sind unter anderem wieder die Fächer Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaften, Psychologie, Pharmazie und Informatik.
Das Unheimliche und das Phantastische
Universitätspräsident Schleiff: Bestmögliche Lösung für die Betroffenen erreicht, die unter diesen Umständen möglich war.
FRANKFURT. Die Goethe-Universität hat gemeinsam mit der Stiftung für Hochschulzulassung, dem Land Hessen und verschiedenen deutschen Universitäten im Verfahren um die fehlerhaften Medizinzulassungen an der Goethe-Universität nun auch für die Bewerberinnen und Bewerber der s.g. Chancengruppe eine Lösung umgesetzt. Fast alle der ursprünglich insgesamt 90 Betroffenen aus dieser Gruppe erhielten Studienplatzangebote, davon 41 an anderen Hochschulen in Hessen und Deutschland und 39 an der Goethe-Universität: Gestern wurden universitätsseitig die Rücknahmebescheide von 39 Bewerbenden widerrufen, die sich im Verfahren innerhalb der Chancengruppe befunden hatten. Für drei jetzt noch nicht zum Zuge gekommene Betroffene, die im nachgestellten Koordinierten Nachrückverfahren für keine ihrer Bewerbungen innerhalb der jeweiligen s.g. Zulassungsangebotsgrenze lagen, bietet die Goethe-Universität an, sich zu erleichterten Bedingungen in einem Studienfach ihrer Wahl – abgesehen von Medizin, Zahnmedizin und Psychologie – einzuschreiben. Andere Bewerbende (7) erhielten die Möglichkeit, aufgrund bereits angenommener Dienstangebote das Medizinstudium im Wintersemester 2023/24 in Frankfurt antreten zu können.
Bereits
im September waren zunächst den abgewiesenen Bewerbenden der Zahnmedizin (31)
von der Goethe-Universität und danach der s.g. Angebotsgruppe (161) über die
Stiftung für Hochschulzulassung Studienplätze angeboten worden. 53 dieser
Plätze der Angebotsgruppe stellte die Goethe-Universität bereit. Somit hat die
Goethe-Universität damit von den ursprünglich 282 zurückgewiesenen Medizin- und
Zahnmedizinstudierenden 133 bei sich zugelassen.
Mit
der Ausarbeitung und erfolgreichen Umsetzung dieser gesamtstaatlichen
mehrstufigen Lösung geht der aufwändige Prozess zur Behebung des
Zulassungsfehlers zu Ende. Die Herausforderung, einen rechtsicheren Weg zum
Studium für 282 in Frankfurt fälschlich zugelassene Bewerberinnen und Bewerber
in Medizin und Zahnmedizin zu finden, wurde gemeinsam gemeistert.
Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff dankte vor allem den
Bewerbenden und ihren Angehörigen: „Ich bitte Sie nochmals um Verzeihung. Ich
kann mir kaum ausmalen, wie nervenaufreibend die letzten Wochen für Sie waren;
denn die Ungewissheit zu ertragen, war bestimmt nicht einfach. Und ich bin mir
bewusst, dass der eine oder die andere der Betroffenen sich stellenweise noch
mehr Kommunikation oder ein anderes oder schnelleres Ergebnis gewünscht hätte.
Aber ich versichere Ihnen, wir haben in den letzten Wochen zusammen mit unseren
Partnern in Land und Bund nahezu Tag und Nacht daran gearbeitet, dass Sie doch
noch einen Studienplatz erhalten, und mussten dabei einige Hürden überwinden.
Was anfangs nahezu unmöglich erschien, hat sich in einem intensiven Prozess der
Prüfung und Verständigung dann doch noch realisieren lassen. Dafür bin ich auch
allen Partnern unendlich dankbar. Wir haben gemeinsam einen Weg gefunden, um
fast allen von Ihnen in diesem Semester doch noch den Weg ins Studium zu ebnen
– vielen davon sogar in Frankfurt. Und ich hoffe, dass bei Ihnen, liebe NUN
Studentinnen und Studenten, die Anspannung bald weichen und die Freude über den
Studienplatz einsetzen wird.“
Die
Erarbeitung und Umsetzung der Lösung war aber nur möglich durch den engagierten
Einsatz der Stiftung für Hochschulzulassung und ihres Stiftungsratsvorsitzenden
Prof. Dr. Holger Burckhart. „Wir hatten
gemeinsam ein besonders dickes Brett zu bohren. Ich habe Sie und Ihr Team in
den vergangenen Wochen des zähen gemeinsamen Ringens um eine faire und
rechtssichere Lösung als verlässlichen und sehr kompetenten Partner schätzen gelernt.
Ohne Ihren unermüdlichen Einsatz, Ihre Geduld und Ihre prozedurale Findigkeit
wäre diese Lösung nicht möglich gewesen“, so Schleiff.
Die
Universitäten und medizinischen Fakultäten in Deutschland, allen voran die
Gießener Partneruniversität, die im Vergabeverfahren der Chancengruppe noch
eine große Zahl von Medizinstudienplätzen bereitgestellt hatten, trugen
ebenfalls zur Lösung bei: „Die Studienplätze der Gießener kamen genau im
richtigen Moment! Das ist gelebte hessische Partnerschaft auf hohem Niveau.
Herzlichen Dank dafür an unsere Gießener Kolleginnen und Kollegen! Natürlich
danke ich auch den anderen Hochschulen, die uns mit ihren Plätzen bei der
Lösung unterstützt haben, wie der Charité und der Universität Bielefeld, um nur
einige Beispiele zu nennen.“
In
seinen Dank schloss Schleiff auch die Politik mit ein: „Ohne die Unterstützung
durch die politische und die Arbeitsebene des hessischen
Wissenschaftsministeriums wäre es nicht zu einer Lösung gekommen. Auch dafür
meinen herzlichen Dank.“
Nicht
zuletzt dankte Schleiff auch den Mitarbeitenden der Goethe-Universität für
ihren unermüdlichen Einsatz bei der Lösungsfindung: „Das Team der Goethe
Universität, bestehend aus Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen
Bereichen, welches in den letzten Wochen mit der Kommunikation mit den
Bewerberinnen und Bewerbern, der Öffentlichkeit oder den anderen Hochschulen,
der Lösungsfindung und Rechtsprüfung, der Koordination des Verfahrens und, und,
und … beschäftigt war, hat Außerordentliches geleistet und buchstäblich Tag und
Nacht gearbeitet. Ich bin froh, dass sich unsere Kolleginnen und Kollegen mit
einem solchen Einsatz für die Bewerberinnen und Bewerber engagiert haben.
Danke!“, so Schleiff abschließend.
Redaktion: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter PR & Kommunikation,
Tel: 069 798-13035, Fax:
069 798-763 12531, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de
Die aktuelle Frankfurter Bürger-Universität bietet ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm an
FRANKFURT. Endliche Ressourcen – wie nutzen und wie schützen wir sie? Was wissen wir über die biologische Vielfalt von Oasen? Kunst – weggespart oder systemrelevant? Dies sind nur einige Themen aus dem aktuellen Programm der Bürger-Universität, mit der die Goethe-Universität seit 2008 den lebendigen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern aus Stadt und Region fördert.
Als viertgrößte Hochschule in Deutschland mit 16 Fachbereichen und
zahlreichen kooperierenden Einrichtungen bietet die Goethe-Universität im
Wintersemester 2022/23 eine große Themenvielfalt für interessierte Bürgerinnen
und Bürger an und gibt damit auch popularwissenschaftlich Einblick in ihr
Forschungsprofil mit sechs Forschungsbereichen: Es reicht von der Ringvorlesung
über E.T.A. Hoffmanns Werk aus musik-, kunst-, literatur- und
kunstwissenschaftlicher Sicht über das Thema Reisen, geschlechtsbezogene Gewalt
sowie psychische Störungen bis hin zu Vorträgen über die Aufklärungsarbeit der
Menschenrechtsorganisation „Memorial“ und den digitalen „Winterspaziergang
durch das Universum“. Zahlreiche Vorträge und Podiumsgespräche greifen
medizinische Themen auf: etwa über neueste Entwicklungen in der Herzforschung,
in der Krebsbehandlung und zur Stärkung von Gesundheitskompetenz.
An gesellschaftliche Debatten knüpft unter anderem das
internationale Begegnungs- und Diskussionsforum „Der Konflikt der Demokratien“
an; im Programm „Demokratie als Lebensform“ vermitteln Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler der Goethe-Universität ihre Expertise im Rahmen der städtischen
Feierlichkeiten zum Paulskirchen-Jubiläum.
Die Diskussionsreihe der Bürger-Universität trägt den Titel
„Vertrauen und Protest in der Demokratie“. Sie umfasst eine Podiumsdiskussion,
in der es um die Gründe von „unsichtbarem Widerstand“ gehen soll: Was ist an
Demokratien falsch, wenn sich Widerstand oft nur im Verborgenen äußern kann und
will? Ergänzt wird die Diskussionsveranstaltung durch zwei dialogische
Stadtspaziergänge zur Kunst in der Taunusanlage und auf dem Campus
Westend. Die Diskussionsreihe der Bürger-Universität wird gemeinsam mit
dem Clusterprojekt „ConTrust“ am Forschungsverbund Normative Ordnungen
veranstaltet.
Neben Vorträgen und Podiumsdiskussionen enthält das Programm auch
Hinweise auf Campusführungen und Führungen im Skulpturensaal, Ausstellungen wie
etwa „Ortswechsel“ im Museum Giersch der Goethe-Universität sowie
Universitätskonzerte.
Das Programm der Bürger-Universität liegt an öffentlichen
Einrichtungen der Stadt aus und ist auf der Webseite der Goethe-Universität
einsehbar unter: http://www.buerger.uni-frankfurt.de/
Die erste Bürger-Universität startete im Jahr 2008. In diesem Jahr
kehrte die Goethe-Universität zu ihren Wurzeln als Stiftungsuniversität zurück,
als die sie 1914 von Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern gegründet worden war.
Weitere Informationen
PR
& Kommunikation
Goethe-Universität
E-Mail buergeruni@uni-frankfurt.de
www.buerger.uni-frankfurt.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro PR
& Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Vorlesungsreihe an der Goethe-Universität zum Thema Reisen: Von der antiken Pilgerfahrt bis zur modernen Forschungsexpedition
FRANKFURT. Reisen haben eine lange Geschichte. Schon griechische Philosophen sannen über die Freude am Erkennen des Anderen nach; in der Spätantike berichtete eine Pilgerin von ihrer Reise ins Heilige Land, auf der Seidenstraße wurde gehandelt und geforscht, im späten 19. Jahrhundert machten sich Chinesen auf den Weg, um Deutschland zu erkunden, und heutige Forschungsschiffe unternehmen Expeditionen, um die Tiefsee zu erkunden: In der Vortragsreihe „Abenteuer Fremde. Reisen von der antiken Pilgerfahrt bis zur modernen Forschungsexpedition“ beleuchten Expertinnen und Experten aus Meeresbiologie, Ethnologie, Religionswissenschaft, klassischer Philologie und Geschichtswissenschaft das Reisen im Kontext ihres Fachs.
Eröffnet wird die Vorlesungsreihe mit dem Vortrag
„Mit
Kanonen auf Spatzen? Warum es große Forschungsschiffe braucht, um der
Biodiversität der Meere auf den Grund zu gehen“
am 12.
Oktober 2022,
um 18
Uhr,
mit dem
Meeresbiologen Dr. Torben Riehl.
Weitere Termine sind:
2. November
PD Dr. Susanne Fehlings
Handeln und Forschen entlang der Seidenstraße: Multi-Sited
Ethnography mit HändlerInnen in Eurasien
23. November
Dr. Stanislau Paulau
Transkontinentale Mobilität in der globalen
Christentumsgeschichte: Asiatische und afrikanische Reisende im vormodernen
Europa
14. Dezember
Prof. Dr. Iwo Amelung
Eine andere Art Ethnographie: Chinesische Beobachter in
Deutschland während des späten 19. Jahrhunderts
18. Januar
Prof. Dr. Hartmut Leppin
Egeria und das Heilige Land. Eine spätantike Pilgerfahrt
8. Februar
Prof. Dr. Arbogast Schmitt
’Vieler Menschen Städte sah er und lernte ihre Denkweise kennen’
(Odyssee I,3). Über die Freude am Erkennen und Verstehen des Fremden -
dargestellt in griechischer Literatur und Philosophie
Die Vorträge finden jeweils um 18 Uhr in Präsenz und online statt:
Campus Westend, Seminarhaus, Raum SH 2.104, Max-Horkheimer-Straße, 60323
Frankfurt am Main; Informationen sowie Zugangslink für eine digitale Teilnahme
unter: www.uni-frankfurt.de/wiss-gesellschaft.
Veranstaltet wird die Reihe von der Wissenschaftlichen
Gesellschaft an der Goethe-Universität gemeinsam mit der Johanna Quandt Young
Academy at Goethe.
Weitere Informationen: www.uni-frankfurt.de/wiss-gesellschaft
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro PR
& und Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de
Kooperation insbesondere in Beschleunigerphysik, Green-IT und Schwerionenphysik – dritter Rahmenvertrag seit 2008
Seit 2008 bildet ein Rahmenvertrag die Grundlage der engen wissenschaftlichen Kooperation zwischen der Goethe-Universität Frankfurt und dem GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt. Jetzt wurde der Rahmenvertrag erneuert und unter rechtlichen sowie wissenschaftspolitischen Gesichtspunkten aktualisiert. Beschleuniger- und Schwerionenphysik sowie die „grüne“ IT-Technologie werden jetzt erstmals als konkrete Forschungsgebiete im Vertrag festgehalten.
FRANKFURT. Im
wissenschaftlichen Netzwerk der Rhein-Main-Region kooperieren das GSI
Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung und die Goethe-Universität seit
vielen Jahren eng miteinander. Es gibt acht gemeinsam berufene Professoren etwa
in der theoretischen Physik und der Beschleunigerphysik, außerdem zahlreiche
Kooperationsprojekte, zum Beispiel die Helmholtz Forschungsakademie Hessen für
FAIR (HFHF), einem Think Tank der physikalischen Grundlagenforschung, und die
Graduiertenakademie GRADE Center for Hadron and Ion Research, die an der Goethe-Universität
angesiedelt ist. Auch der Green-IT-Cube der GSI, eines der leistungsfähigsten
und energieeffizientesten Rechenzentren der Welt, geht auf eine Entwicklung von
Wissenschaftlern von Goethe-Universität und GSI zurück.
Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität Frankfurt,
erläutert: „Die GSI mit der großen Beschleunigeranlage FAIR, die gerade erbaut
wird, ist seit vielen Jahren ein äußerst wichtiger strategischer
Kooperationspartner für die Goethe-Universität Frankfurt. So qualifizieren wir
in GRADE und in der Helmholtz Forschungsakademie HFHF gemeinsam die nächste
Generation junger, talentierter Forscherinnen und Forscher und öffnen ihnen
Möglichkeiten, sich wissenschaftlich zu etablieren. Weiterhin haben wir im
vergangenen Jahr das vom Land Hessen geförderte Schwerpunktprojekt ELEMENTS
gestartet, an dem die Goethe-Universität, das GSI Helmholtzzentrum für
Schwerionenforschung und die TU Darmstadt beteiligt sind.“ Bei ELEMENTS
experimentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Teilchenbeschleunigern,
um die Materie in extremen astrophysikalischen Objekten wie Neutronensternen zu
verstehen und mit theoretischen Modellen zu beschreiben.
Präsident Schleiff ist überzeugt: „Mit der GSI verbindet uns die
physikalisch-mathematische Grundlagenforschung, eines der prägenden
Forschungsthemen der Goethe-Universität, die wir in unserem Profilbereich
‚Space, Time & Matter' gebündelt haben: Hier arbeiten rund 150
Professorinnen und Professoren und 1000 Mitarbeitende und bilden 10.000 Studierende
aus. Zusammen mit der GSI wollen wir die Spitzenforschung in diesem Bereich
weiter vorantreiben. Aber der neue Kooperationsvertrag geht weit über die
Zusammenarbeit in der Forschung hinaus und bietet somit auch Raum für neue
Kooperationsformate bis in die Verwaltung hinein.“
Prof. Paolo Giubellino, wissenschaftlicher Geschäftsführer des GSI
Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung, erklärt: „Mit FAIR entsteht bei GSI
eine weltweit einzigartige Beschleunigeranlage für die Forschung in der
Teilchen- und Kernphysik, mit der wir neue Erkenntnisse zum Aufbau der Materie
und zur Entwicklung des Universums gewinnen werden. Die enge Partnerschaft mit
der Goethe-Universität wird unseren wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch
weiter fördern und die Grundlagenforschung in diesem faszinierenden
Wissenschaftsfeld ausbauen. Neben dem reinen Erkenntnisgewinn erwarteten wir
auch hochspannende wissenschaftliche Ergebnisse aus der biomedizinischen
Strahlenforschung und der Materialforschung. Und hochtechnologische Neuentwicklungen
in den Bereichen Detektor- und Sensortechnologien oder in energiesparenden
Supercomputern generieren nicht nur Nutzen für die Wissenschaft, sondern auch
für Wirtschaft und Gesellschaft. Wir sind froh, mit der Goethe-Universität
einen so starken Forschungspartner zu haben.“
Hintergrundinformationen:
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für
Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation,
Telefon 069 798-12498, Fax
069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Öffentliche Tagung des Forschungsinstituts „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ widmet sich der Kommunikation zwischen Wissenschaft und Praxis
FRANKFURT. „Gesellschaftlicher
Zusammenhalt“: Der Begriff ist nach steiler Karriere mittlerweile kaum noch aus
politischen wie öffentlichen Debatten wegzudenken – ob als vielbeschworener
„Kitt“ der Gesellschaft oder im Kontext seiner (vermeintlichen) Gefährdung. Das
Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) analysiert
interdisziplinär Möglichkeiten und Herausforderungen des gesellschaftlichen
Zusammenhalts. Dabei ist die Forschung auch auf Wissen und Praktiken aus der
Gesellschaft angewiesen, um die eigenen Fragestellungen und Erkenntnisse
einordnen zu können. Doch wie kann die Kommunikation zwischen Wissenschaft und
Gesellschaft gelingen, vor allem in Zeiten von Wissenschaftsskepsis und
schwindendem Vertrauen in demokratische Institutionen? Und wie kommt man von
„Zusammenhalt denken“ zu „Zusammenhalt machen“?
Um den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis geht es in der zweitägigen Transfertagung des FGZ
„Gesellschaftlicher
Zusammenhalt? – Zwischen Wissenschaft und Praxis“
13.
Oktober, ab 16 Uhr
und 14.
Oktober, ab 13.30 Uhr
Campus
Westend
I.G.-Farben-Haus, Eingangshalle, Räume 311, 411
Norbert Wollheim-Platz 1.
Neben Wissenschaftler*innen sind auch die Praxispartner des
Forschungsinstituts, interessierte Praxiseinrichtungen sowie die Bürger*innen Frankfurts
und der Region herzlich eingeladen. Zudem beteiligt sich das Clusterprojekt
„ConTrust. Vertrauen im Konflikt“ mit einem Praxisforum am Programm der Tagung.
Begleitet wird die Tagung vom StreitBus des FGZ, der für kontroversen Austausch
auf dem Campusgelände bereitsteht.
Referierende sind: Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (Goethe-Universität), Dr. Anna
Hofmann (ZEIT-Stiftung, Allianz für Zusammenhalt), Doron Kiesel
(wissenschaftlicher Direktor der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden),
Thomas Krüger (Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung) und andere.
Um Anmeldung wird gebeten unter: veranstaltungen-fgz@uni-frankfurt.de
Tagungsprogramm: https://www.fgz-risc.de/veranstaltungen/details/transfertagung-2022
Informationen zum Praxisforum „Krisenwissen kommunizieren“: https://contrust.uni-frankfurt.de/contrust-praxisforum/
Weitere Informationen
Yvonne
Blum
Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Goethe-Universität
Telefon 069/798-31550
E-Mail: yvonne.blum@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro PR
& Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Ausstellungseröffnung mit Lesung im IG-Farben-Haus der Goethe-Universität
FRANKFURT. Zum 100-jährigen Jubiläum der Veröffentlichung von James Joyces Roman Ulysses (1922) hat das Generalkonsulat von Irland in Frankfurt die Wanderausstellung „100 Years of Ulysses“ organisiert. Die Ausstellung macht jetzt in Frankfurt an der Goethe-Universität Station und wird
am 20.
Oktober um 17 Uhr
im
IG-Farben-Gebäude (Raum 411)
am
Campus Westend
feierlich eröffnet.
In „Ulysses“ beschreibt Joyce
in 18 Episoden einen einzigen Tag, den 16. Juni 1904, im Leben des Leopold
Bloom, der als Anzeigenaquisiteur bei einer Dubliner Tageszeitung arbeitet. In
Anlehnung an Homers Irrfahrten des Odysseus lässt er Bloom durch Dublin
wandern, während seine Ehefrau (anders als Odysseus' treue Penelope) zu Hause
ihren Liebhaber empfängt. Ulysses wurde zum modernistischen Klassiker, weil der
Roman auf radikale Weise mit neuen Erzählformen experimentiert. Eine davon ist
der Bewusstseinsstrom, der seine Leser scheinbar ungefiltert an den
gedanklichen Assoziationen, Erinnerungsfetzen und geheimen Wünschen der Figuren
teilhaben lässt. Die Ausstellung im IG-Farben-Haus, die bereits in Mainz und
Darmstadt zu sehen war, führt an 22 Stationen ins Leben des Autors ein und
vermittelt spannende Informationen zu seinem Werk und den Hintergründen des
Entstehens, aber auch über Joyces Familie.
Bei der Eröffnung wird der irische Botschafter Dr. Nicholas O'Brian sprechen. Im Anschluss liest die vielfach
ausgezeichnete irische Autorin Emilie Pine aus ihrem neuen Roman „Ruth
& Pen“, der Ulysses für unsere Gegenwart neu erzählt. Die Veranstaltung
mündet in eine Diskussionsrunde mit Prof. Astrid Erll und Dr. John Greaney,
beide Mitveranstalter von der Goethe-Universität.
Dr. John Greaney ist
derzeit Marie Curie Hessen Fellow bei der Anglistin Astrid Erll an der
Goethe-Universität. Er wurde am University College Dublin in Irland
promoviert, an dem auch James Joyce studiert hat. Greaney hat zwei Bücher zum
Thema irischer Modernismus publiziert, „The Distance of Irish Modernism:
Memory, Narrative, Representation“ und „Irish Modernisms: Gaps, Conjectures, Possibilities“,
beide bei Bloomsbury erschienen. Prof. Astrid Erll arbeitet derzeit an
einem Buch zur Erinnerungsgeschichte der Odyssee, wofür sie ein Opus Magnum der
VolkswagenStiftung erhalten hat. Dabei geht es auch zentral um James
Joyces „Ulysses“ als Kristallisationspunkt der modernen Erinnerung an die
Odyssee. „Joyces Roman hat das Verständnis der Figur Odysseus verändert, er
wurde nun als der ‚wandernde Andere' wahrgenommen“, erklärt Erll. Auch in der
so genannten Flüchtlingskrise von 2015/16 sei in der Presse von den
Geflüchteten im Mittelmeer oft als Menschen auf einer „neuen Odyssee“ die Rede
gewesen. Emilie Pines „Ruth and Pen“ (2022) könne man ebenfalls in dieser Linie
der Erinnerungsgeschichte im 20./21. Jh. verstehen, denn darin werde die Odyssee
zu einer weiblichen, queeren und neurodiversen Reise durch Dublin.
Das
Veranstaltungsplakat zum Download unter: https://www.memorystudies-frankfurt.com/wp-content/uploads/2022/09/Ulysses-100.pdf
Informationen:
Prof.
Dr. Astrid Erll
erll@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Abteilung PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Konferenz an der Goethe-Universität befasst sich mit den ökonomischen und sozialen Auswirkungen der Automatisierung
FRANKFURT. Welchen Einfluss haben Robotik und Automatisierung auf Wirtschaft und Gesellschaft? Mit dieser Frage befasst sich erstmals eine Tagung, die gemeinsam von der Goethe-Universität und der International Federation of Robotics (IFR) veranstaltet wird. Die „Conference on Robots and Automation“ (CORA) findet
am Donnerstag, 13. Oktober,
und
Freitag,
14. Oktober
im
House of Finance auf dem Campus Westend
statt. Ziel der Konferenz ist es, Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler in diesem rasch wachsenden Forschungsgebiet zusammenzubringen,
das die ökonomischen und sozialen Auswirkungen von Robotik, Automatisierung und
Künstlicher Intelligenz in den Blick nimmt. Entscheidend für diese Forschung
ist die Verfügbarkeit von Daten über den weltweiten Einsatz von Robotern. Der
wichtigste Anbieter solcher Daten ist die International Federation of Robotics
(IFR), der größte internationale Verband von Roboterherstellern, nationalen
Robotikverbänden und Forschungseinrichtungen, der seinen Sitz in
Frankfurt-Niederrad hat. Im Rahmen der Konferenz, die auch dem Austausch mit
den Datennutzern dienen soll, wird der IFR exklusiv die neuesten Daten seines
World Robotics Reports vorstellen.
„Der Verband erhebt seit 1993 Daten zur weltweiten
Roboterproduktion“, sagt Prof. Rainer Klump, der an der Goethe-Universität
Volkswirtschaft lehrt und die Tagung organisiert hat. „Auf Basis dieser Daten
kann zum Beispiel der durch die Automatisierung induzierte Strukturwandel in
einzelnen Ländern und Branchen analysiert werden, aber auch die Auswirkung auf
Löhne und Beschäftigung“, sagt Klump weiter. Diese Auswirkungen können im
internationalen Vergleich sehr unterschiedlich ausfallen: Während zum Beispiel
in den USA Roboter Arbeitsplätze von gering Qualifizierten ersetzen, erhöht ihr
industrieller Einsatz in manchen Ländern Europas eher die Wettbewerbsfähigkeit,
sodass mehr Arbeitsplätze entstehen. „Wir beobachten auch, dass sich als Folge
der kostensenkenden Automatisierung die globalen Lieferketten verändern und
sich Produktionen, die in Schwellenländer ausgelagert worden waren, wieder in
die Industrieländer zurückverlagern,“, berichtet Klump.
Zu CORA kommen insgesamt 40 Forscherinnen und Forscher aus den
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften aus zehn Ländern nach Frankfurt, um über
ihre aktuellen Arbeiten zu sprechen und neue Projekte anzustoßen. Den ersten
Keynote-Vortrag hält Christopher Müller, ein Alumnus des Fachbereichs
Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität, vom Mitveranstalter IFR, den
zweiten Philippe Aghion (Collège de France Paris und INSEAD Fontainebleau). Die
Konferenz wird, außer vom IFR, unterstützt von den Freunden und Förderern der
Goethe-Universität, dem Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et
Sociales (IFRA/SHS) sowie der Oddo BHF AG.
Weitere Informationen zur Tagung finden Sie unter https://www.wiwi.uni-frankfurt.de/abteilungen/eq/professoren/klump/cora-2022-conference.html
Medienvertreter sind herzlich eingeladen, an der Tagung
teilzunehmen. Anmeldung unter cora@wiwi.uni-frankfurt.de
Das
Veranstaltungsplakat zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/126129697
Kontakt
Prof.
Dr. Rainer Klump
Professur für Wirtschaftspolitik
Goethe-Universität
Telefon798-34782
E-Mail cora@wiwi.un-frankfurt.de
EmpirischeWirtschaftsforschung und Internationale Wirtschaftspolitik: Home(uni-frankfurt.de)
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Podiumsgespräch an der Goethe-Universität zu neuesten Entwicklungen der Herzforschung
FRANKFURT. Wie können Stammzellen dazu benutzt werden, um die Diagnose von Herz-Kreislauferkrankungen zu verbessern? Welche neuen, zielgerichteten Therapien zur Regeneration des Herzens gibt es? Und mit welchen Medikamenten können Herzpatientinnen und -patienten derzeit behandelt werden? Um diese und weitere Themen geht es in dem Podiumsgespräch, zu dem die Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur an der Goethe-Universität den Herzspezialisten Joseph C. Wu geladen hat. Wu ist Professor an der Stanford University, USA, und Präsident der „American Heart Association“.
Die öffentliche Veranstaltung „Regeneration und Reparatur:
Neues aus der Herzforschung“ findet statt am
12.
Oktober
um 18
Uhr
Im
Goethe-Haus, Arkadensaal
Großer
Hirschgraben 23-25
60311
Frankfurt.
Podiumsgäste neben Prof. Dr. Joseph C. Wu sind: Prof. Dr. Stefanie Dimmeler, Leiterin des
Exzellenzclusters „Cardio-Pulmonary Institute“ an der Goethe-Universität und Sprecherin des Deutschen
Zentrums für Herz-Kreislauferkrankungen, Prof. Dr. David M. Leistner, neuer Leiter der Medizinischen Klinik III, Kardiologie des
Universitätsklinikums Frankfurt, und Prof. Dr. Andreas M. Zeiher,
Kardiologe an der Goethe-Universität. Moderiert wird die Veranstaltung von
Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Pharmazeut an der Goethe-Universität.
Über die
Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur
Die Friedrich-Merz-Gastprofessur ermöglicht es der Goethe-Universität, jedes
Jahr eine/n angesehene/n Wissenschaftler*in aus den Bereichen Pharmazie oder
Humanmedizin für eine Woche nach Frankfurt einzuladen. Die Gastprofessur
wurde im Dezember 1985 anlässlich des 100. Geburtstags von Firmengründer
Friedrich Merz gestiftet, der als einer der ersten Mitglieder der
Senckenbergischen Gesellschaft mit der Frankfurter Universität eng verbunden war.
Weitere Informationen:
Lisa Haag
Büro PR & Kommunikation
haag@pvw.uni-frankfurt.de
Tel. 069/798-12444
www.uni-frankfurt.de/Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur
Goethe-Universität erleichtert Verfahren zur Namens- und Geschlechtseintragsänderung von TIN*-Studierenden
FRANKFURT. Die Goethe-Universität hat ihr Verfahren zur Änderung des Vornamens und Geschlechtseintrags für trans*, inter* und non-binäre Studierende (abgekürzt TIN-Studierende) erleichtert und erweitert. Anders als bisher reicht es für die Studierenden von nun an aus, den Ergänzungsausweis der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (DGTI) gemeinsam mit dem entsprechenden Formular für die Namens- und Geschlechtseintragsänderung der Goethe-Universität vorzulegen. War die Änderung des Namens und des Geschlechtseintrags bis jetzt nur in allen hochschulinternen Dokumenten und Kommunikationen möglich, werden von nun an auch Abschlusszeugnisse und Urkunden auf den selbst bestimmten Vornamen und das selbst bestimmte Geschlecht ausgestellt.
Für
eine niederschwellige und unkomplizierte Änderung des Vornamens und
Geschlechtseintrags für TIN*-Studierende setzte sich vor allem die
Hochschulgruppe Rosa*Liste mit Unterstützung des Autonomen Queer-Referats ein.
Unter anderem das Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
bekräftigte die Forderungen. Unterstützt und beraten vom Gleichstellungsbüro
fand bereits letztes Jahr zusammen mit Präsident Enrico Schleiff, der Abteilung
Studien- und Prüfungsrecht und dem Hochschulrechenzentrum ein Gespräch zur
Überprüfung und Abstimmung einer niederschwelligen Vornamens- und
Geschlechtseintragsänderung statt. Der Beschluss hierzu fiel jetzt schließlich
gemeinsam mit allen Beteiligten.
Nach
Präsident Enrico Schleiff ist damit ein wichtiger Schritt hin zur
Gleichbehandlung gegangen worden; die geschlechtliche Vielfalt der Gesellschaft
spiegelt sich auch an der Goethe-Universität wieder. Mit dem niederschwelligen
Angebot, den Vornamen und den Geschlechtseintrag ändern zu können, setze sich
die Goethe-Universität für Chancengerechtigkeit und geschlechtliche
Selbstbestimmung ein und positioniere sich klar und unmissverständlich gegen
die Diskriminierung von TIN*-Studierenden, so der Präsident.
Auch
die Rosa*Liste ist erleichtert darüber, dass TIN*-Studierende nun endlich einen
barriereärmeren und diskriminierungsfreieren Umgang an der Universität
erfahren. Damit wird nun endlich eine Forderung umgesetzt, die die Rosa*Liste
bereits seit ihrer Gründung im Jahre 2019 gestellt hatte und die den Bedarfen
und Rechtsansprüchen von TIN* Studierenden entspricht. „Wir freuen uns sehr,
dass die Gespräche mit dem Präsidenten Enrico Schleiff und allen anderen
Beteiligten nicht nur auf Augenhöhe und konstruktiv geführt wurden, sondern am
Ende auch zu diesem erfreulichen Ergebnis führten und nun diskriminierende
Situationen wie u.a. Zwangsoutings für TIN*-Studierende an der Goethe
Universität hoffentlich der Geschichte angehören", äußert sich Gönni
Christian Landsmann, seit 2019 für die Rosa*Liste im Studierendenparlament sitzend.
TIN*Studierenden, so die Rosa*Liste weiter, kämen nun ihr Recht zu, sich in
ihrer selbstbestimmten Identität und Persönlichkeit entfalten zu können und
auch anerkannt zu werden, so wie dies auch anderen Studierenden an der
Goethe-Universität zustehe. Weiter betont die Rosa*Liste, dass die
niederschwellige Vornamens- und Geschlechtseintragsänderung ein für sie
rechtlich seit langem überfälligen Schritt darstelle, den sie sich nun mit
Erfolg erkämpft haben. Ihrer Meinung nach stelle das einfachere Verfahren zu
Vornamens- und Geschlechtseintragsänderung der Goethe-Universität aber nur
einen ersten Schritt für eine inklusivere und diversitätsgerechtere Hochschule
dar.
Redaktion: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter PR & Kommunikation, Tel: 069 798-13035, Fax:
069 798-763 12531, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de
Konferenz „Queer im Islam“ an der Goethe-Universität diskutiert Rolle von Homosexualität und Transgender in der islamischen Welt
FRANKFURT. Unbestritten ist, dass Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt gegen queere Menschen in der islamischen Welt religiös legitimiert und kulturell tradiert werden. Dennoch bietet sich bei genauerer Betrachtung ein widersprüchliches Bild: Im Iran werden Homosexuelle hingerichtet, ein Geschlechtswechsel ist hingegen erlaubt. Transgender gilt nicht als schuldhaftes Vergehen, sondern als Schicksal. Auch in Pakistan, Oman und Indonesien sind sogenannte „dritte Geschlechter“ offiziell anerkannt. In der indonesischen Provinz Aceh jedoch, in der die Scharia streng befolgt wird, werden Homosexualität und Transsexualität mit staatlichen Strafmaßnahmen verfolgt.
Die
Konferenz „Queer im Islam. Homosexualität und Transgender – Kulturelle
Tradition oder religiöses Verbot?“ an der Goethe-Universität geht den
religiösen, sozialen, historischen und rechtlichen Dimensionen des Themas nach
am 7.
Oktober
von
11:30 Uhr bis 17:30 Uhr
im
Gebäude „Normative Ordnungen“, Max-Horkheimer-Str. 2, Goethe-Universität
Frankfurt.
Wie werden Diskriminierungen und die Verfolgung queerer Menschen
bis hin zur Todesstrafe theologisch gerechtfertigt, und welche Interpretationen
des Korans und der Sunna eignen sich für einen diskriminierungsfreien Islam –
diese Fragen greift die hochkarätig besetzte Konferenz auf. Darüber hinaus
widmet sie sich der Diskrepanz zwischen Theologie und gelebtem Alltag in
islamisch geprägten Ländern, dem Fundamentalismus und liberalen Islam und den
Erfahrungen von Muslimen in Deutschland, die sich selbst als homosexuell, trans
oder im weitesten als queer bezeichnen oder die sich grundsätzlich für Toleranz
und Offenheit einsetzen.
Diskussionsgäste sind:
-
Seyran Ates, Imamin der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin
-
Diplom Psychologe Ahmad Mansour, Geschäftsführer von MIND
prevention
-
Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Leiter des Zentrums für Islamische
Theologie, Universität Münster
-
Dr. Ali Ghandour, Universität Münster
-
Tugay Sarac, muslimisch schwuler Aktivist
-
Kween Gipsy, muslimische Dragqueen
-
Prof. Dr. Susanne Schröter, Direktorin des Frankfurter
Forschungszentrums Globaler Islam, Goethe-Universität
Die Konferenz, die unter der Schirmherrschaft des Hessischen
Ministers für Soziales und Integration Kai Klose steht, wird von der Susanne
Schröter, Professorin am Institut für Ethnologie an der Goethe-Universität
Frankfurt, ausgerichtet.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Um Anmeldung wird gebeten per Email bei: ffgi@normativeorders.net
Programmablauf: https://www.normativeorders.net/de/veranstaltungen/alleveranstaltungen
Weitere Informationen
Oliver
Bertrand
Forschungsverbund
“Normative Ordnungen"
an
der Goethe-Universität Frankfurt
Max-Horkheimer-Str.
2
60629
Frankfurt
o.bertrand@em.uni-frankfurt.de
069/798-33062
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro PR
& Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main,
Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Röntgenstrukturanalyse zeigt, wie MHC I-Moleküle mit Peptiden beladen werden
Für eine angemessene Immunantwort ist es essentiell, dass infizierte oder entartete Zellen von T-Lymphozyten erkannt werden. T-Lymphozyten erkennen solche Zellen anhand von antigenen Peptiden, die diese Zellen mithilfe spezialisierter Oberflächenmoleküle (MHC I-Moleküle) präsentieren. Ein Frankfurter Forschungsteam konnte nun mittels Röntgenstrukturanalyse zeigen, wie die MHC I-Moleküle mit Peptiden beladen und wie dafür geeignete Peptide ausgewählt werden.
FRANKFURT.
T-Lymphozyten sind als Taskforce des adaptiven Immunsystems dafür
verantwortlich, mit Viren infizierte oder Krebszellen anzugreifen und zu töten.
Solche Zellen präsentieren wie alle Körperzellen auf ihrer Oberfläche
Bruchstücke aller Proteine, die sie im Inneren herstellen. Sind darunter Peptide,
die ein T-Lymphozyt als fremd erkennt, wird dieser scharf geschaltet und tötet
die betreffende Zelle ab. Für eine robuste T-Zell-Antwort ist es daher wichtig,
dass der T-Lymphozyt geeignete Protein-Bruchstücke präsentiert bekommt. Wie die
Zelle diese Protein-Bruchstücke oder Peptide auswählt, hat nun das
Forschungsteam um Simon Trowitzsch und Robert Tampé vom Institut für Biochemie
der Goethe-Universität Frankfurt aufgeklärt.
Die Präsentation der Peptide erfolgt auf sogenannten
Haupthistokompatibilitätsmolekülen der Klasse I (MHC I).
MHC I-Moleküle sind eine Gruppe sehr vielfältiger Oberflächenproteine, die
entsprechend eine Vielzahl unterschiedlicher Peptide binden können.
MHC I-Moleküle sind in der Zellmembran verankert und bilden mit ihrem nach
außen gerichteten Anteil eine Peptidbindetasche. Wie alle Oberflächenproteine
durchlaufen die MHC I-Moleküle den sogenannten sekretorischen Weg: Sie
werden in das Hohlraumsystem (Endplasmatisches Retikulum (ER) und
Golgi-Apparat) der Zelle hinein synthetisiert und dort gefaltet. Aus dem
Hohlraumsystem schnüren sich danach kleine Bläschen (Vesikel) ab, wandern zur
Zellmembran und verschmelzen mit ihr.
Der Reifeprozess der MHC I-Moleküle wird sehr streng
kontrolliert: Im ER unterstützen Chaperone – als „Anstandsdamen“ bezeichnete
Eiweiße – ihre Faltung. Das Chaperon Tapasin ist dabei entscheidend für die
Beladung mit Peptiden. „Wenn ein MHC I-Molekül ein Peptid gebunden hat,
prüft Tapasin, wie fest die Bindung ist“, erklärt Trowitzsch die Aufgabe des
Chaperons. „Ist die Bindung instabil, wird das Peptid entfernt und durch ein
fest bindendes ausgetauscht.“ Wie genau Tapasin diese Aufgabe ausführt, konnte
jedoch bisher nicht geklärt werden – vor allem, weil der Beladevorgang extrem
schnell abläuft.
Dem Team um Trowitzsch und Tampé ist es nun erstmals gelungen, die
kurzlebige Interaktion zwischen Chaperon und MHC I-Molekül durch eine
Röntgenstrukturanalyse sichtbar zu machen. Dafür produzierten sie Varianten der
beiden Interaktionspartner, die nicht mehr in der Membran steckten, reinigten
diese und brachten sie zusammen. Ein Trick half, den Beladekomplex in Aktion
für die Kristallisation einzufangen: Zuerst belud das Forschungsteam das
MHC I-Molekül mit einem hochaffinen Peptid, so dass eine stabile Bindung
zustande kam. Durch ein Lichtsignal konnte eine Spaltung des Peptids ausgelöst
werden, die die Fähigkeit, das MHC I-Molekül zu binden, stark herabsetzte.
Sofort trat Tapasin auf den Plan und ging mit dem Peptid-freien
MHC I-Molekül einen Verbund ein. „Die lichtinduzierte Spaltung des Peptids
war für den Erfolg unseres Experiments entscheidend“, so Tampé. „Mit Hilfe
dieser neuartigen Optochemischen Biologie können wir nun gezielt komplexe
zellbiologische Prozesse einzeln nachbilden.“
Anhand der Röntgenstrukturanalyse der Kristalle ließ sich
erkennen, wie Tapasin die Peptidbindetasche des MHC I-Moleküls weitet und
dadurch die Festigkeit der Peptidbindung prüft. Dazu bilden die
Interaktionspartner eine große Kontaktfläche aus; eine Schleife des Tapasins
ragt zur Stabilisierung in die geweitete Bindetasche. „Damit zeigen wir
erstmals einen wichtigen Vorgang innerhalb des Antigen-Beladens in hoher
Auflösung“, freut sich Tampé. Aus den Aufnahmen lasse sich auch ableiten, wie
ein einzelnes Chaperon mit der enormen Vielfalt an MHC I-Molekülen
interagieren kann, so der Biochemiker: „Tapasin bindet genau die
nicht-variablen Bereiche der MHC I-Moleküle.“ Die neue Struktur verbessert
aber nicht nur das Verständnis der komplexen Vorgänge bei der Beladung der
MHC I-Moleküle. Sie soll auch dabei helfen, geeignete Kandidaten für die
Impfstoffentwicklung auszuwählen.
Publikation: Ines
Katharina Müller, Christian Winter, Christoph Thomas, Robbert M. Spaapen, Simon
Trowitzsch, Robert Tampé. Structure of an MHC I–tapasin–ERp57 editing complex
defines chaperone promiscuity. Nature Communications (2022) https://www.nature.com/articles/s41467-022-32841-9
Weitere
Informationen
Prof. Dr. Robert Tampé / Dr. Simon
Trowitzsch
SFB 1507 – Protein
Assemblies and Machineries in Cell Membranes
Institute of Biochemistry, Biocenter
Goethe-Universität Frankfurt
tampe@em.uni-frankfurt.de
trowitzsch@biochem.uni-frankfurt.de
Tel: +49 69 798-29475
Homepage: https://www.biochem.uni-frankfurt.de/index.php?id=10
Die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) startet in die zweite Förderphase
Die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) an der Goethe-Universität wird für weitere fünf Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das BMBF unterstützt die Arbeit der Akademie mit 6,4 Millionen Euro.
FRANKFURT. Bis zum Jahr 2027
will die AIWG mit den Fördermitteln weiterhin die bisherigen Leitziele der
Konsolidierung der islamisch-theologischen Studien (ITS) im Wissenschaftssystem
und des Transfers beibehalten, sich hierbei jedoch verstärkt als zentraler Knotenpunkt
für universitätsübergreifende Verbundprojekte sowie für weitere
wissenschaftliche und gesellschaftliche Maßnahmen in den Bereichen Islamische
Theologie sowie gesellschaftliche Diversität und Partizipation aufstellen.
Unter anderem wird sie hierzu gezielte Forschungsimpulse im Sinne einer
standortübergreifenden Fachkonsolidierung geben und sich weiter als bundesweite
Forschungs- und Transferinstitution an der Goethe-Universität zu islam- und
religionsbezogenen Fragen etablieren.
„Das
BMBF fördert die Islamische Theologie an deutschen Hochschulen seit mehr als
einem Jahrzehnt. In dieser Zeit sind sieben universitäre Zentren und fast 40
Professuren entstanden“, sagt Sandro Holzheimer, Referent beim
Bundesministerium für Bildung und Forschung, und betont: „Dass die Etablierung
der jungen Disziplin so erfolgreich verlaufen ist, ist auch das Verdienst der
AIWG. Sie hat die Vernetzung und Kooperation innerhalb des Fachs entscheidend
vorangetrieben und setzt sich mit vielfältigen Formaten für eine konstruktive
und sachliche Debatte über den Islam in Wissenschaft und Gesellschaft ein.“
Die
Arbeit der AIWG wird weiterhin an der Goethe-Universität in Frankfurt a.M.
umgesetzt, aber mit bundesweiter, teilweise auch internationaler Ausrichtung.
Universitätspräsident
Prof. Enrico Schleiff gratuliert der AIWG zur Weiterförderung: „Die AIWG konnte
sich als eine bundesweit einmalige Plattform für die Forschung und die
Vernetzung von Expert_innen zum Islam etablieren. Die Weiterförderung ist
zugleich Ausweis des bisherigen Erfolgs und Ansporn, die strategischen
Entwicklungsziele konsequent weiterzuverfolgen. Die AIWG bildet eine zentrale
Säule der islambezogenen Expertise an der Goethe-Universität, von der wichtige
Beiträge zur inter- und transdisziplinären Wissensproduktion zum Islam und zu
einer stärkeren Profilierung der islambezogenen Forschung an unserer
Universität zu erwarten sind.“
Die
AIWG hat in der ersten durch das BMBF finanzierten Förderphase über ihre
Wissenschaftsformate bundesweit mehr als 20 Forschungsprojekte von muslimischen
Theologen und Theologinnen aus unterschiedlichen Subdisziplinen des Fachs an
verschiedenen Partnerhochschulen erfolgreich durchführen können. Außerdem
konnten zahlreiche Praxisprojekte zu verschiedenen gesellschaftlichen Themen
und ein Mentoringprogramm umgesetzt werden. Über ihre Formate hat sich die AIWG
mit zahlreichen Partnern wichtigen und zukunftsweisenden Forschungs- und
Gesellschaftsthemen gewidmet – zum Beispiel den digitalen Technologien in den
islamisch-theologischen Studien oder der Frage nach der beruflichen
Beschäftigungssituation von ITS-Absolventinnen und Absolventen. Zudem wurden in
zahlreichen Gesprächsrunden mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen
Bereichen und teilweise interreligiös zukunftsträchtige Themen wie
Digitalisierung und Religion oder moderne Religionspolitik bearbeitet.
„Wir
freuen uns, dass die AIWG auch in den nächsten fünf Jahren die
islamisch-theologische Forschung in Deutschland weiter voranbringen kann. Wir
werden künftig auch selbst wichtige wissenschaftliche Fragen bearbeiten und den
Wissenstransfer zur Gesellschaft hin noch gezielter betreiben. Wir nehmen Fragen auf, die sich aus der
Beheimatung von Muslimen in Deutschland für Muslime und Nichtmuslime praktisch
ergeben und bringen diese mit der Wissenschaft in Austausch. Wir danken den
Förderern für das Vertrauen in unsere innovativen Formate und die Anerkennung
unserer bisherigen Arbeit“, sagt AIWG-Direktor Prof. Bekim Agai.
Ein Bild
von AIWG-Direktor Prof. Bekim Agai zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/125809442
Bildtext: Prof. Bekim Agai leitet die
Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft an der Goethe-Universität.
Die Akademie hat nun eine Förderzusage für weitere fünf Jahre erhalten. (Foto:
Julius Matuschik)
Weitere
Informationen
Stefanie
Golla
Koordinatorin
Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Akademie
für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft
Goethe-Universität
Telefon 069
798-22459
E-Mail golla@aiwg.de
Homepage https://aiwg.de/
Reihe StreitClub im English Theatre mit Deitelhoff und Friedman fortgesetzt / Diesmal zu Gast: Rainer Hank und Marcel Fratzscher
FRANKFURT. Die Veranstaltungsreihe „StreitClub“ geht in eine neue Runde. Nicole Deitelhoff, Professorin für Politikwissenschaft an der Goethe-Universität und Sprecherin des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt, lädt gemeinsam mit dem Publizisten und Moderator Michel Friedman zum Diskutieren ein. Die Veranstaltung steht diesmal unter dem Titel „Angst vor der Armut – versagt der Staat?“ und findet
am
Montag, 10. Oktober, um 19:30 Uhr
im The
English Theatre Frankfurt,
Gallusanlage
7
60329
Frankfurt am Main
statt.
Die Inflation in der Eurozone steigt und
steigt, die Lebenshaltungskosten ebenso. Manche Stimmen aus Wissenschaft und
Gesellschaft sagen bereits eine tiefe Rezession voraus. Kein Wunder, dass viele
Menschen nicht nur dem nächsten Winter, sondern auch den kommenden Jahren mit
ängstlichen Gefühlen entgegensehen. Wie kann der Staat eingreifen? Wie kann er
das Vertrauen der Menschen (wieder-)gewinnen? Die bereits beschlossenen
Maßnahmen sind jedenfalls äußerst umstritten. Auch von Staatsversagen ist die
Rede. Zurecht? Darüber diskutieren diesmal der Wirtschaftsjournalist Rainer
Hank und der Präsident des diw (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung)
Prof. Marcel Fratzscher mit den beiden Gastgebern.
Dr. Rainer Hank (Jahrgang 1953)
ist Publizist und Kolumnist, in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung
schreibt er unter dem Titel „Hanks Welt“ über Wirtschaftsthemen. Hank hat in
Tübingen und Fribourg (Schweiz) Literaturwissenschaft, Philosophie und Katholische
Theologie studiert und wurde 1983 mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit
promoviert. Von 1988 an war er Mitglied der Wirtschaftsredaktion der FAZ, 1997
war er im Rahmen eines Sabbaticals Visiting Scholar an der Business School des
Massachusett Institute of Technology und am Center for European Studies der
Harvard University. Von 1999 bis 2001 leitete er die Wirtschaftsredaktion des
„Tagesspiegels“ (Berlin), von 2001 bis 2018 das Ressort Wirtschaft und „Geld
& Mehr“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Prof. Marcel Fratzscher (Jahrgang 1971),
Ph.D. befasst sich als Wissenschaftler, Autor und Kolumnist mit wirtschafts-
und gesellschaftspolitischen Themen. Er ist Präsident des Deutschen Instituts
für Wirtschaftsforschung (DIW) und Professor für Makroökonomie an der
Humboldt-Universität zu Berlin. Er gehört dem High-level Advisory Board der
Vereinten Nationen zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) an und ist
Mitglied des Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums und Mitglied des Kuratoriums
der Hertie School of Governance. Inhaltlich fokussiert er sich auf die Themen
Makroökonomie und Finanzmärkte, soziale Ungleichheit, Globalisierung und
europäische Integration. Fratzscher ist zudem Kolumnist bei Zeit Online und
veröffentlicht regelmäßig Kommentare in deutschen und internationalen Medien
wie der Financial Times und Project Syndicate. Im März 2022 erschien von ihm:
„Geld oder Leben – Wie unser irrationales Verhältnis zum Geld unsere
Gesellschaft spaltet“.
Prof. Dr. Nicole Deitelhoff ist Professorin
für Internationale Beziehungen an der Goethe-Universität Frankfurt und
Direktorin des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und
Konfliktforschung. Sie forscht und lehrt zu internationaler politischer
Theorie, globalem Regieren und Konflikten um Institutionen und Normen sowie zu
sozialen Bewegungen und der Zukunft der Demokratie. 2008 erhielt sie den Heinz
Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und 2017 wurde ihre
Arbeit mit dem Schader-Preis prämiert. Sie ist Geschäftsführende Sprecherin des
bundesweiten Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ),
Sprecherin des Leibniz-Forschungsverbunds „Krisen einer globalisierten Welt“
und Co-Sprecherin des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ sowie der Forschungsinitiative
„ConTrust – Vertrauen im Konflikt“. Im August 2022 hat sie außerdem die Leitung
des Expertengremiums zur fachwissenschaftlichen Begleitung der documenta15
übernommen.
Dr. Julien Michel Friedman ist ein
deutsch-französischer Jurist, Philosoph, Publizist und Autor. Von 2016 bis 2021
war er zudem Honorarprofessor an der Frankfurt University of Applied Sciences
und Geschäftsführender Direktor des Center for Applied European Studies (CAES).
Aktuell moderiert er für den Südwestrundfunk (SWR) das Demokratieforum im
Hambacher Schloss und empfängt seit 2017 beim Berliner Ensemble regelmäßig
Gäste für das Format „Friedman im Gespräch“. Seit September 2020 ist Michel
Friedman außerdem Moderator der Veranstaltungsreihe „Denken ohne Geländer“ des
Jüdischen Museums in Frankfurt. Folgende Bücher von ihm sind bisher erschienen:
„Kaddisch vor Morgengrauen“ (2005), „Zeitenwende“ (2020), das in Zusammenarbeit
mit Harald Welzer entstand, „Streiten? Unbedingt!“ (2021) und jüngst „Fremd“.
Der StreitClub ist ebenso wie die Formate
„StreitBus“ (in Kooperation mit dem DemokratieWagen von mehralswählen e.V. und
dem Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung) und
die Online-Debattenreihe „Kontrovers: Aus dem FGZ“ Teil des Projekts „Frankfurt
streitet!“ des Frankfurter FGZ-Standorts. Dabei geht es um die Bedeutung von
Streitkultur für die Demokratie.
Tickets für den StreitClub sind für 12 bzw.
10 Euro über das English Theatre Frankfurt erhältlich, https://cutt.ly/streitclub_tickets, Telefon 069
242316-20, E-Mail: box-office@english-theatre.de. Pressekarten
bei Katja Maasch, maasch@em.uni-frankfurt.de.
Das Veranstaltungsplakat und Porträtfotos von Nicole
Deitelhoff, Michel Friedman, Rainer Hank und Marcel Fratzscher finden Sie zum
Download unter: https://cutt.ly/streitclub-pressebilder
Informationen:
Katja
Maasch
Referentin
für Wissenstransfer
Telefon +49 (0)69
798-31548
maasch@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Abteilung PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Geisteswissenschaftliche Fachbereiche auf Campus Westend werden komplett – großes Gebäude für die „Kleinen Fächer“
In einem Festakt weihten heute Universitätspräsident Prof. Enrico Schleiff, der hessische Finanzminister Michael Boddenberg und Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, das neue Gebäude für Sprach- und Kulturwissenschaften auf dem Campus Westend der Goethe-Universität ein. Thomas Platte, Direktor des Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen übergab im Beisein des Teams von „BLK2 Architekten“ die Schlüssel an den Präsidenten. Das Gebäude wird die bislang noch in Frankfurt-Bockenheim verbliebenen geisteswissenschaftlichen Fächer sowie verschiedene Serviceeinrichtungen aufnehmen.
FRANKFURT. Der
Campus Westend der Goethe-Universität ist in seiner dritten Ausbaustufe um einen
entscheidenden baulichen Meilenstein reicher: Nach vierjähriger Bauzeit wurde
heute, am 28. September, in einem Festakt der Neubau der „Sprach- und
Kulturwissenschaften“ an der Hansaallee in Frankfurt eingeweiht. Das mit
Ausstattung knapp 120 Millionen teure Gebäude stellt ein wichtiges Etappenziel
der Verlagerung der Goethe-Universität von ihrem Gründungscampus Bockenheim auf
den Campus Westend und den Campus Riedberg dar, der 2001 mit dem Bezug des
IG-Farbengebäudes begann. Damit verbunden ist eine milliardenschwere, durch das
Land Hessen finanzierte bauliche Rundumerneuerung fast des gesamten
Gebäudebestandes.
Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität und
Hausherr, meinte: „Das neue Gebäude ist ein weiterer Meilenstein des
strategischen Ausbaus des Campus Westend und unserer Universität – durch kurze
Wege und die Symbiose zwischen universitären und außeruniversitären Instituten
wird mehr als interdisziplinäre Forschung und Lehre ermöglicht. Ich bin mir
sicher: Die Wissenschaft wird durch die ansprechende Gebäudegestaltung und die
Integration der Sprach- und Kulturwissenschaften am Westend beflügelt. Und
natürlich feiern wir heute mit der Einweihung einen wichtigen Schritt der
räumlichen Neuordnung unserer Universität. Diesem Schritt wird in Kürze mit der
finalen Unterzeichnung des in 2021 angekündigten Flächentauschvertrags ein
weiterer wichtiger Meilenstein folgen. Wir sind dem Land Hessen für das
außerordentliche Engagement sehr dankbar, welches es in den letzten 20 Jahren
bei dieser Neuordnung bewiesen hat. Wir bedanken uns auch bei der Stadt für das
klare Bekenntnis zu ihrer Goethe-Universität und wünschen uns für die Zukunft
auch weiterhin eine direkte und unproblematische Zusammenarbeit.“
Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für
Wissenschaft und Kunst sagte:
„Mit dem Neubau bereichern jetzt auch viele ‚Kleine Fächer' den
Campus Westend, und der Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften kann seine
Institute an einem Standort vereinen. Das schafft kurze Wege und noch
intensiveren Austausch. Das Projekt ist zudem ein wichtiger Meilenstein für die
Standortneuordnung der Goethe-Universität. Wir ermöglichen diesen weiteren
starken baulichen Akzent für die Campusentwicklung mit rund 120 Millionen Euro
aus dem Hochschulinvestitionsprogramm HEUREKA und dem Programm Hochschulpakt
Invest III. Wir investieren in unsere hessischen Hochschulen, ermöglichen es
ihnen, zu expandieren und neue Wissenschaftsgebiete zu besetzen, um sich selbstbewusst
dem internationalen Wettbewerb zu stellen. Der Campus Westend ist ein
Aushängeschild für diese erfolgreiche Strategie.“
Der hessische Finanzminister Michael Boddenberg erklärte: „In
Bildung investieren heißt, in die Zukunft Hessens und seiner Menschen zu
investieren. Mit rund 120 Millionen Euro finanziert das Land Hessen
die Errichtung und den Ausbau des Fachbereichs Spach- und Kulturwissenschaften
an der Goethe-Universität. Die Weiterentwicklung des Campus Westend ist ein
wichtiger Teil unserer Strategie, die mit der heutigen Einweihung des Neubaus
einen großen Schritt vorangemacht hat. Mit Freude übergeben wir heute den
Neubau der Universität und den Studierenden.“
Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien
Hessen (LBIH), erklärte: „Unser Landesbetrieb hat gern die Bauherrenschaft für
dieses Projekt übernommen, und das Ergebnis ist durchaus imposant. Das Gebäude
hat schließlich eine Gesamtnutzfläche von mehr als 20.000 Quadratmetern und
Abmessungen von 120 mal 80 Metern. Das Gebäude verfügt unter anderem über eine
Cafeteria mit Vollküche und Speisesaal, einen ovalen, teilbaren Hörsaal für 700
Personen und eine zweigeschossige öffentliche Tiefgarage mit 242 Plätzen.“
Der bis zu sechsgeschossige Komplex wurde von dem Architekturbüro
„BLK2 Böge Lindner K2 Architekten“ entworfen. Er ist von seinen Dimensionen her
mit dem 2013 eröffneten Gebäude der Psychologie und Erziehungswissenschaften
vergleichbar und wurde aus Mitteln des Hochschulbauprogramms HEUREKA sowie des
Programms Hochschulpakt 2020 INVEST Phase III finanziert.
Das neue „SKW“-Gebäude erstreckt sich entlang der Hansaallee in
Nachbarschaft des Seminargebäudes und beherbergt künftig insbesondere die
Fachbereiche der Sprach- und Kulturwissenschaften, aber auch etliche zentrale
Serviceeinrichtungen der Goethe-Universität sowie des Studierendenwerks
Frankfurt. Beheimatet sind dort künftig die Fächer Kunstgeschichte,
Kunstpädagogik, Musikwissenschaften, außereuropäische Sprachen, Empirische
Sprachwissenschaften) sowie das Dekanat des Fachbereichs und die gemeinsame
Bereichsbibliothek.
Bilder zum Download:
https://www.uni-frankfurt.de/125789592
Bildtext: Das neue Gebäude für die Sprach- und Kulturwissenschaften der
Goethe-Universität von innen und außen. Gruppenfoto: Schlüsselübergabe
im Hörsaal des neuen SKW-Gebäudes. v.l.: Finanzminister Michael Boddenberg,
Präsident Enrico Schleiff, Wissenschaftsstaatssekretärin Ayse Asar,
LBIH-Direktor Thomas Platte. alle Fotos: Uwe Dettmar für Goethe-Universität
Frankfurt
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für
Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation,
Telefon 069 798-12498, Fax
069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de