Organisation, Technik, Barrierefreiheit

Nicht erst seit der Möglichkeit hybrider Lernsettings ist die Frage der technischen Unterstützung und Zugänglichkeit ein wichtiges Thema, da die Arbeitsbedingungen der Studierenden sehr unterschiedlich sein können.

Hier finden Sie Empfehlungen zu Fragen von Technik und Barrierefreiheit in der Lehrplanung.

Das beginnt bei der Hardware, die den Studierenden zur Verfügung steht, oder auch bei der Lernumgebung zu Hause. Wohne ich bei meinen Eltern, in einer Wohngemeinschaft oder in einer eigenen Wohnung? Habe ich einen gut funktionierenden PC oder Laptop und ruhige Räume, in denen ich ungestört arbeiten kann?

Im Hinblick auf die hybride Lehre rücken diese Fragen in den Vordergrund. Biete ich im Rahmen meines Seminars oder meiner Vorlesung technische Unterstützung an oder verweise ich zu Beginn des Semesters auf technische Unterstützung? Sich hier vor Beginn der Lehrveranstaltung zu informieren und die Studierenden auf diese Möglichkeiten hinzuweisen, kann helfen, Barrieren abzubauen.

Ruhe zum Lesen, Schreiben, Arbeiten und für Online-Sitzungen kann für manche Studierende sehr wichtig sein, um konzentriert arbeiten zu können. Bibliotheken stellen solche Räume zur Verfügung. Aber gibt es noch andere Lernräume, Computerräume, Gruppenarbeitsräume oder PC's zum Ausleihen an der Hochschule, auf die ich hinweisen kann, für Studierende, die zu Hause keinen optimal ausgestatteten Arbeitsplatz haben?

Ein weiterer Punkt, der zu gerechteren Rahmenbedingungen führt, ist darauf zu achten, dass eine Online-Lehrveranstaltung nicht mehr Zeit in Anspruch nimmt als die gleiche Präsenzveranstaltung.

Das Prinzip der Barrierefreien Lehre zielt darauf, universitäre Lernformate ohne Barrieren zugänglich zu machen (Hintergrund: siehe auch ‚soziale Organisation‘). Technisch geht es dabei vor allem um gut lesbare Schrift, ausreichende Kontraste, Informationsvermittlung nicht nur über Farbe, klare User Interfaces in Dokumenten und IT-Anwendungen -- und weitere kleine, aber feine und hilfreiche Einzelheiten (siehe Leitfäden). 

Im Digitalen geht es besonders darum, gut strukturierte, korrekt kodierte Dokumente und Anwendungen anzubieten, damit diese möglichst unabhängig von einer bestimmten technologischen oder persönlichen Ausstattung rezipiert werden können. So stellen Sie sicher, dass Assistenzsoftware für behinderte Menschen, aber z.B. auch Suchmaschinen korrekt arbeiten können. Sie erzeugen zudem langfristig technisch robuste IT-Produkte. Hierzu gibt es Richtlinien und Hilfsmittel. 

Beachten Sie darüber hinaus bitte das 2-Sinne-Prinzip: Bemühen Sie sich bitte, nie nur einen Sinneskanal anzusprechen. Vermeiden Sie ‚stumme‘ Tafelanschriften, sprechen Sie soweit es geht dem Auditorium zugewandt. Achten Sie auf gute Akustik und Sichtverhältnisse – klären Sie solche Probleme mit dem Kurs. Das Visualisieren sprachlicher Inhalte und das Versprachlichen von Bildern trainiert zugleich die Fähigkeiten der Studierenden in korrekter Fachkommunikation. Stellen Sie im Digitalen beschreibende Alternativtexte für Bilder und Videos bereit. Transkribieren Sie, wenn möglich, Audioinhalte und untertiteln Sie Videos. Hierzu gibt es Leitlinien, Kurse und – in begrenztem Umfang – Unterstützungsmöglichkeiten durch die Universität.

Barrierefreiheit gibt es nicht in Perfektion. Bitte zeigen Sie sich bei fortbestehenden technischen oder fachlichen Problemen ansprechbar und verweisen Sie gegebenenfalls an entsprechende Beratungsstellen weiter.