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Jul 10 2023
11:20

Zwei neue Veröffentlichungen von Yonson Ahn im European Journal of Korean Studies

Als Gastredakteurin für den Sonderteil zur koreanischen Migration in Europa im European Journal of Korean Studies veröffentlichte Yonson Ahn die folgenden zwei Artikel.    

1) Yonson Ahn. “Maternal Practices of Korean Healthcare Workers in Germany”  European Journal of Korean Studies, vol. 22 no.2 (2023): 11-43.  https://doi.org/10.33526/ejks.20232202.11    

In diesem Artikel untersucht Yonson Ahn die Maßnahmen und Verhaltensweisen von koreanischen Müttern bei der Erziehung ihrer Kinder, die als Arbeitsmigranten im deutschen Gesundheitswesen arbeiteten, dabei bezieht sich Ahn besonders auf den Zeitraum zwischen den 1960er und 1990er Jahren und stützt sich vornehmlich auf persönliche Berichte. Die Migrantinnen wanderten als „Gastarbeiter“ in die ehemalige Bundesrepublik Deutschland ein und blieben im Laufe ihres Arbeitslebens in Deutschland und/oder kehrten nach Beendigung ihrer Tätigkeit nach Südkorea zurück. Die Studie zeichnet nach, wie diese Migrantenmütter konkurrierende soziale Diskurse über Mutterschaft, die sich aus den unterschiedlichen kulturellen und historischen Hintergründen in der neuen Aufnahmegesellschaft ergeben, navigieren und ausgleichen. Besonderes Augenmerk wird auf die Art und Weise gelegt, wie Mutterschaft von Migrantenmüttern in geschlechtsspezifischen Familienrollen im Laufe der im Gastland verbrachten Zeit – von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter – verhandelt und erlebt wird. Es werden verschiedene Praktiken und Strategien für Kinderbetreuungsarrangements und Erziehung zur Aufrechterhaltung einer Migrantenfamilie im Gastland diskutiert. Eine weitere wichtige Frage, die untersucht wird, ist die Art und Weise, wie die eigene Kultur und die Werte der Migranten ihre ethnospezifischen Praktiken der Kindererziehung beeinflussen. In diesem Zusammenhang werden die Anforderungen und Bestrebungen einer kulturübergreifenden Mutterschaft erforscht, die darauf abzielt, Kinder mit doppelter kultureller Kompetenz sowohl in der Herkunfts- als auch in der Zielkultur aufzuziehen. 

2) Gemeinsam mit Jihye Kim hat Yonson Ahn einen weiteren Artikel über koreanische Migration in Europa veröffentlicht.    

Jihye Kim & Yonson Ahn, “Gradual, Diverse, Complex—and Unnoticed: Korean Migration in Europe”, European Journal of Korean Studies, vol. 22, no. 2 (2023): 1-10.    

Trotz der langen und interessanten Geschichte der Migration von Koreanern nach Europa und der ständigen und zunehmenden Mobilität und Bewegungen zwischen den beiden Regionen, ist die Migration im Allgemeinen nach wie vor ein Bereich, der selbst im Hinblick auf die drei wichtigsten Zielländer der Koreaner in Europa, Deutschland, Vereinigtes Königreich und Frankreich nur unzureichend erforscht worden ist. Die koreanische Migration in Europa wurde durch eine Vielzahl an Beweggründen motiviert und entwickelte sich in jedem europäischen Land dynamisch. Diese Studie trägt dazu bei, die bestehenden Lücken zu schließen, indem sie bisher unerforschte Themen aufgreift und zur Weiterentwicklung bestehender Theorien und Konzepte in der Migrationsforschung beiträgt.