Die konkreten Forschungsergebnisse wurden auf einer Reihe europäischer Fachkonferenzen präsentiert und können in einer Vielzahl an Publikationen nachgelesen werden. Im Jahr 2025 wird ein gemeinsamer Sammelband bei Routledge erscheinen.
Wir als Frankfurter Forschungsgruppe möchten zum Abschluss dieses Projekts dem gesamten Konsortium für die exzellente Zusammenarbeit sowie der VolkswagenStiftung für die großzügige Ermöglichung dieses wichtigen Forschungsprojekts sehr herzlich danken!
Das Studium gleicht einem Roadtrip: Es ist Freiheit und Abenteuer, eine Zeit voller unbegrenzter Möglichkeiten, Herausforderungen und Überraschungen. Man bricht auf ins Ungewisse, trifft neue Menschen – einige werden zu dauerhaften Weggefährt*innen, andere verliert man unterwegs wieder aus den Augen. Fast jede*r erlebt während des Studiums Höhen und Tiefen, Herausforderungen und Erfolgserlebnisse. Man entwickelt sich persönlich und intellektuell von der*m Schüler*in zur*m Akademiker*in.
Gegen Ende dieser Reise lernen viele Studierende Herrn Tur Tur kennen - wenn sich als letzter Schritt des Studiums die Abschlussarbeit abzeichnet. Doch wer ist dieser Herr Tur Tur?
In Michael Endes Kinderbuch "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" verirren sich die Protagonisten Jim und Lukas in der Wüste "Ende der Welt". Dort entdecken sie am Horizont eine riesige Gestalt. Jim ist verängstigt, doch als Lukas vorangeht, folgt er ihm. Als sie der Gestalt näherkommen, erweist sich der "Riese" als ein Mann von ganz normaler Größe, der sich als "Herr Tur Tur" vorstellt. Lukas erklärt Jim, Herr Tur Tur sei nichts anderes als ein „Scheinriese“.
Herr Tur Tur steht also sinnbildlich für die Abschlussarbeit. Das Durchqueren der Wüste für den letzten Schritt am Ende des Studiums. Glücklicherweise sind die Studierenden an diesem Punkt nicht allein. Ihre "Reisegruppe" ist das Kolloquium.
In diesem Kontext ist das Kolloquium neuen Typs von Professor Wagemann zu verstehen. Anders als herkömmliche Kolloquien liegt der Schwerpunkt hier nicht auf der Präsentation und Diskussion eines Exposés. Es setzt viel früher an und soll die Studierenden beim Durchqueren der „Wüste“ Abschlussarbeit – von der Themensuche bis hin zu einem realistischen Exposé - begleiten.
Dieser Prozess gliedert sich in zwei klare Schritte: Zunächst denken die Studierenden in angeleiteten Gruppen über das Erkenntnisinteresse nach und erarbeiten die Forschungsfrage, zu der sie eine Forschungsskizze erstellen. Neben der Ausarbeitung der inhaltlichen Frage, geht es auch um praktische Hilfestellungen wie das Zeitmanagement und Hinweise zu den zu verwendenden Methoden und der Literaturarbeit. Im zweiten Schritt wandeln die Kolloquiums-Teilnehmer*innen ihre Proto-Exposés in machbare Entwürfe für eine Abschlussarbeit um. Hierbei passt die Gruppe den Zeitplan an und entwickelt Schreibstrategien. Mehrere Zwischenschritte und Feedback-Schleifen vervollständigen die Veranstaltung. Der Schwerpunkt dieses Kolloquium liegt also eindeutig in der Gruppen- und Teamarbeit, einschließlich der Zusammenarbeit mit Dozierenden und Tutor*innen. Wesentliche Schritte im Arbeitsprozess werden gemeinsam erarbeitet. Man nähert sich Herrn Tur Tur nicht alleine, sondern als Team.
So ist es nicht verwunderlich, dass sich unser Kolloquium bei den Studierenden großer Beliebtheit erfreut. Nach dem ersten Durchlauf im neuen Stil hat uns nicht nur das sehr gute Evaluationsergebnis gezeigt, dass wir einen Nerv getroffen haben. Auch die Anmeldezahlen sind inzwischen in jedem Semester so hoch, dass wir die Zahl inzwischen auf 30 Teilnehmer*innen deckeln mussten. Wenn auch nicht alle Interessierten einen der begehrten Plätze erhalten, so hoffen wir doch, dass sich das ein oder andere aus der Veranstaltung als Best Practice auch über unser Kolloquium hinaus im Fachbereich etabliert.
Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung
Auch in diesem Semester füllt die methodische Einführungsveranstaltung jede Woche wieder zwei Hörsäle. Entsprechend groß ist unser Team aus Tutor*Innen und organisatorischer Unterstützung zu Teilen seit einigen Semestern, wieder dazugestoßen oder neu dabei: George Ajouri, Anna Geyer, Christopher Hain, Mica Himmeldirk, Jonathan Schaffert, Jim Stegmann und nicht zuletzt natürlich Claudius Wagemann
Methodentreff für weiteren Austausch
Nachdem wir in den Online-Semestern bereits weitere Formate zusätzlich zu der Vorlesung getestet haben, steht ab diesem Semester der Methodentreff auf unabhängigen Beinen.
Wer sich im Kreise von gleichgesinnten Methodenfreund*Innen austauschen möchte, ist herzlich eingeladen. Zuletzt trafen wir uns zum zweiten monatlichen Termin und sprachen mit interessierten Studierenden über unsere Vorstellungen von Rahmungen und Zugänge zur Forschung. Wir sind gespannt, wohin sich die noch etwas experimentellen abendlichen Treffen entwickeln.
Bei Interesse, Anregungen und Ideen immer gerne eine kurze Email an brinck@soz.uni-frankfurt.de