Die "Deutschen Reichstagsakten" sind eines der ältesten Editionsunternehmen der deutschen Geschichtswissenschaft, in deren "Älterer Reihe" (1376-1485) noch zahlreiche Bände ausstehen (XVIII-XXI: 1446-1467; XXIII/XXIV: 1471-1485). Sie werden bislang unbekannte bzw. in veralteten Ausgaben publizierte Quellen mit wissenschaftlichem Apparat und Kommentar bereitstellen, die für die in vielem noch unzulänglich erforschte Geschichte des spätmittelalterlichen Reichs grundlegend sind: Denn allein auf den sich im 15. Jh. ausformenden Reichstagen tritt das Reich als Gesamt auf den Plan, sei es im Verbund, sei es im spannungsvollen Zueinander mit römischem König und Kaiser. Hier stehen die großen allgemeinen Probleme der Zeit wie Kirchenreform oder Türkenkreuzzug zur Beratung an, zeigen sich die vielfältigen Verflechtungen mit Nachbarregionen wie Burgund, Italien oder Böhmen und Ungarn. Schließlich liefern die "Reichstagsakten" Aufschlüsse für die - auch im europäischen Kontext vergleichend zu betreibende - Erforschung von Ständewesen und Repräsentation sowie von Rang und Zeremoniell.
Literaturhinweise: