Aufenthalt als Gastwissenschaftler
an der University of Ghana in Accra (Legon)
für ein Tandem-Fellowship „Was ist Restitution?“ 


Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Hans Peter Hahn 

Förderung: Merian Institute for Advanced Studies in Africa (MIASA)
Zeitraum: 10/2022 – 03/2023


Das kollaborative Forschungsvorhaben untersucht die Frage, was die Restitution von ethnografischen Objekten für die Kulturpolitik in den Empfängerländern bedeutet. Während in Europa die Anerkennung kolonialer Machtasymmetrien und die Wiedergutmachung historischen Unrechts den Prozess der Restitution als eine dringende Notwendigkeit erscheinen lassen, sind in den Ländern, die diese materiellen Objekte entgegennehmen, noch viele Entscheidungen zu treffen, was die Bedeutung dieser Objekte, die verantwortlichen Akteure und den Ort der Aufbewahrung angeht.

Während die Restitution vielfach von Aktivisten initiiert wurde, und nun zur konkreten Repatriierung führt, ist die Frage einer langfristigen Zukunft bislang nur wenig diskutiert worden. Die Rückkehr dieser Objekte ist zweifellos ein Akt der Gerechtigkeit, zugleich muss aber offen diskutiert werden, welcher Gruppe innerhalb der Empfängerstaaten die Verantwortung für diese Objekte zukommt. Welche Rolle spielen zum Beispiel Nationalmuseen? Können diese Objekte als nationales Kulturgut angesehen werden und auf diese Weise zur Stärkung der kulturellen Identität dieser Nationen beitragen?

Antworten auf diese Fragen suchen wir als Team gemeinsam mit Professor Kodzo Gavua, der seit vielen Jahren an der Universität das Department of Cultural Studies leitet. Das Projekt hat seinen räumlichen Schwerpunkt in Ghana, es wird aber auch die Situation in den benachbarten Ländern der Subregion (Côte d'Ivoire, Burkina Faso, Togo, Benin) berücksichtigen.

Hier gibt es weitergehende Informationen.