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Institut für Kernphysik nimmt an deutschlandweiter „Woche der Teilchenwelt“ vom 2. bis 8. November teil
Online-Podiumsdiskussion mit den Spitzenfrauen des hessischen Wissenschaftssystems
Programmstart am 2. November – Anmeldungen sind noch möglich
FRANKFURT. Es geht wieder los! Die Universität des 3. Lebensalters (U3L) hat die Erfahrungen aus dem digitalen Sommersemester 2020 und die Zeit der Semesterferien genutzt, um die Online-Lehre zu verbessern und das Programmangebot weiter auszubauen. Die Dozent*innen freuen sich darauf, ihre Pläne umzusetzen. Die Vorlesungszeit im zweiten digitalen Semester der U3L beginnt am 2. November. Anmeldungen sind noch bis zum 13. November möglich. Die Universität des 3. Lebensalters ist eine Bildungsinstitution an der Goethe-Universität. Angesprochen sind insbesondere ältere Erwachsene, die sich in Seminaren, Vorlesungen und Arbeitsgruppen innerhalb eines akademischen Rahmens mit Fragen der Wissenschaft und Bildung auseinandersetzen und an der eigenen Weiterbildung arbeiten wollen. Alle Interessierten, unabhängig von Alter und Vorbildung, sind willkommen.
Trotz aller Einschränkungen durch die
Corona-Pandemie behält die U3L ihr breites Bildungsangebot bei. Bei Kursen in
Echtzeit sitzen die Teilnehmenden zeitgleich vor den Computern an den Orten
ihrer Wahl und treffen sich virtuell in Videokonferenzen. Bei asynchronen
Kursen können die Kursmaterialien zu einer beliebigen Zeit abgerufen werden.
Beide Formen finden Sie im Programm der U3L.
Raum und Zeit – so lautet das Semesterthema, das in
vielen Veranstaltungen aufgegriffen wird. Dabei geht es beispielsweise um das
„goldene Zeitalter“ im Altertum, aber auch um ganz aktuelle Fragen, wie z.B.
Wege zu einer nachhaltigen Gesellschaft oder zur Zukunft moderner
Gesellschaften. Die Antworten der Wissenschaft sind spannend und bieten
reichlich Stoff für Diskussionen. Wie im vergangenen Semester erprobt werden
konnte, bietet auch das Online-Medium ausreichend Möglichkeiten, sich zu
beteiligen oder Fragen zu stellen, so dass der Dialog zwischen Lehrenden und
Studierenden nicht zu kurz kommt. Auch die sehr beliebte Vortragsreihe mit
Berliner Kunsthistoriker*innen wird ab 13. November mit fünf Vorträgen zum
Thema „Kunst und Natur“ fortgesetzt. In einem Querschnitt durch die
Jahrhunderte wird diesem Verhältnis nachgespürt. Im zweiten Teil der Reihe ab
Januar wird es um den Rückbezug der Moderne auf die alten Meister der Bild- und
Baukunst gehen. Hat die moderne Architektur noch etwas mit der Antike zu tun?
Und wie hat beispielsweise Botticelli einen Nährboden für die Moderne bereitet?
Die meisten, die im vergangenen Semester dabei
waren, sind bereits wieder angemeldet, aber es gibt auch viele Erstsemester. Es
hat sich inzwischen herumgesprochen, dass die technischen Hürden gar nicht so
hoch sind und dass die U3L Hilfestellung dabei bietet, die Kenntnisse im Umgang
mit den neuen Medien auszubauen. Ein großer Vorteil ist zudem: Bei den im
Internet angebotenen Vorlesungen und Seminaren spielen weder Mobilität,
Entfernungen noch Platzprobleme eine Rolle.
Auch wenn das Format der Veranstaltungen neu ist
und die Art der Kommunikation ein wenig anders als gewohnt, die U3L bleibt
ihrer Linie treu, ein vielseitiges, spannendes und anregendes Semester zu
gestalten. Das Studienprogramm kann ganz nach Interesse individuell
zusammengestellt werden. Die Teilnahmegebühr für das Wintersemester beträgt 110
Euro. Ein Vorlesungsverzeichnis kann in elektronischer Form auf der Homepage
heruntergeladen werden.
Weitere Informationen
Alles Wissenswerte findet sich auf der Website: www.u3l.uni-frankfurt.de und kann über u3l@em.uni-frankfurt.de erfragt werden.
Telefonische Sprechzeiten: Mo-Do 9.30-12.30 Uhr, Mi 13.30-16 Uhr und n.V., Tel.
(069) 798-28861.
Soziologieprofessor der Goethe-Universität wird Bundesregierung bei Fragen der nachhaltigen, biobasierten Wirtschaft beraten.
Frankfurter Film – und Medienwissenschaftler untersuchen die neue Medienwelt der Pandemie
Die virtuelle Lehre gelingt besser als erwartet, ist aber kein Ersatz für Campusleben. Im neuen UniReport sprechen Lehrende und Mediendidaktiker über Chancen und Herausforderungen der Online-Lehre und über die Zukunft der Präsenzuniversität.
Wirtschaftswissenschaftler wollen mit ihrem Gutachten zur Versachlichung der Debatte infolge des Wirecard-Skandals beitragen
Frankfurter Althistoriker folgt Martin Schulze Wessel an der Spitze des renommierten Instituts
Internationale virtuelle Konferenz an der Goethe-Universität befasst sich mit dem Verhältnis von Sprache und Architektur
Deutsche Gesellschaft für Zellbiologie zeichnet Biochemiker Christian Münch von der Goethe-Universität aus
Interdisziplinäres Zentrum ICIR an der Goethe-Universität wird bis 2025 weiter gefördert
Überwiegend digitale Veranstaltungen für die Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Region
Die Goethe-Universität gibt Impulse an die Menschen in der Stadt. Die Bürgerinnen und Bürger wiederum besuchen die Universität. Diese Idee eines Dialogs zwischen Universität und Stadt ist in Pandemiezeiten schwer umzusetzen. Und dennoch: Die Frankfurter Bürger-Universität bietet für das Wintersemester ein – überwiegend digitales – Programm an.
FRANKFURT. Sie
ist noch etwas schmal, aber sie ist wieder da: die Bürger-Universität, also
Veranstaltungen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für Bürgerinnen
und Bürger der Stadt und Region anbieten. Nach einem Semester pandemiebedingt
„ohne“ ist sie ein Zeichen dafür, dass die Universität wieder vorsichtig in die
Öffentlichkeit zurückkehrt und mit den Bürgerinnen und Bürgern Kontakt
aufnimmt.
Vieles geht
unter Pandemiebedingungen nicht – und manches geht eben doch. So kann sich das
teils prominent besetzte Programm des Wintersemesters sehen lassen. Es spannt
einen weiten Bogen von der Gestaltungsmacht in weiblichen Spitzenpositionen zu
Perspektiven der Sozialdemokratie, vom Theater und der Krise der Demokratie bis
hin zur Poetikvorlesung Monika Rincks, von naturwissenschaftlichen Fragen an
das Anthropozän bis zu Campusführungen (in Präsenz!) und Ausstellungen wie etwa
im Museum Giersch. Angeboten werden Ringvorlesungen etwa zur deutschen
Literaturgeschichte, zur „Intersektionalität“ im feministischen Diskurs und zur
„Erblast Mission“ für das Christentum oder Kolloquien zu Ethik und Ethiken im
Nationalsozialismus.
Manche
Veranstaltungen knüpfen unmittelbar an die gegenwärtige Situation an: Sie
fragen etwa, wie wichtig mathematische Modelle für das Verständnis von Viren
und Epidemien sind. Andere greifen nicht weniger dringliche Fragen unserer
Gesellschaft auf: Sie stellen sozial-ökologische Überlegungen zum „Planet
Plastik“ an, fragen nach der Machtverschiebung durch Algorithmen und Künstliche
Intelligenz, welches Theater die Stadt braucht und wie bedeutend eine
Konfliktkultur für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist.
Die meisten
Veranstaltungen sind digital geplant, etwa per Zoom und Youtube, oder sie
finden parallel mit einer stark beschränkten Präsenz bei gleichzeitig digitalem
Zugang statt. Unter den gegebenen Pandemiebedingungen sind zudem
Programmänderungen möglich. Interessierte sollten sich deshalb vorab unter den
jeweiligen Kontaktadressen informieren: Findet die Veranstaltung wie geplant
statt, und in welcher Weise ist eine Teilnahme möglich?
Das Programm
der Frankfurter Bürger-Universität liegt an einschlägigen Stellen in der Stadt
aus und ist auf der Webseite der Universität einsehbar unter: https://www.buerger.uni-frankfurt.de/93061156.pdf
Informationen: Abteilung PR & Kommunikation, Pia Barth, Tel. 069/798-12481, p.barth@em.uni-frankfurt.de.
Vortragsreihe am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität zur Zukunft der linken Volksparteien
FRANKFURT/BAD
HOMBURG. Das Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität
setzt seine Reihe „Perspektiven der Sozialdemokratie in Europa“ fort mit einem
Vortrag der Frankfurter Politologin Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher. Sie spricht
am
Mittwoch, 21. Oktober, um 19 Uhr
im
Forschungskolleg Humanwissenschaften
Am
Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg
über das Thema „Warum nicht alle SPD wählen (obwohl sie es könnten). Wählerentwicklung und soziale Bindungskraft der Sozialdemokratie seit 1949“.
Sigrid Roßteutscher ist Professorin für Soziologie und
Politikwissenschaft am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der
Goethe-Universität. Als Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für
Wahlforschung, als Projektleiterin der Studie „German Longitudinal Election
Study“ (GLES) und in ihren Publikationen befasst sie sich seit vielen Jahren
insbesondere mit dem Wahlverhalten in Deutschland und Europa.
In ganz Europa verlieren die sozialdemokratischen und die
demokratischen
sozialistischen Parteien seit einigen Jahren dramatisch an
Wählergunst. Zugleich erzielen neue politische Bewegungen, häufig
rechtspopulistische Parteien, große
Stimmengewinne. Dieses Phänomen hat in den unterschiedlichen
Ländern sehr unterschiedliche historische, kulturelle, gesellschaftliche und
politische Ursachen, aber es gibt auch Gemeinsamkeiten.
Die Vortragsreihe analysiert aus einer vergleichenden Perspektive
die Gründe für diese Entwicklung und wirft die Frage auf, ob insbesondere das
transnationale Zusammenwirken innerhalb der Europäischen Union für die
Sozialdemokratie eine Chance bietet, zu einer neuen Rolle und Stärke zu gelangen.
Die Frage könnte sich auch den anderen demokratischen Parteien und Bewegungen
in Europa über kurz oder lang mit Vehemenz stellen.
Die Reihe, die im Juli mit einem Vortrag von Franz Voves gestartet
wurde, ehemals Landeshauptmann der Steiermark und Landesvorsitzender der SPÖ
Steiermark, wird wissenschaftlich geleitet von Prof. Dr. Matthias
Lutz-Bachmann, Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften und
Philosophieprofessor an der Goethe-Universität, Prof. Dr. Pierre Monnet, Leiter
des Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et Sociales (IFRA) und
Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Goethe-Universität, sowie
Prof. Dr. Hans-Jürgen Puhle, Emeritus der Politikwissenschaft an der
Goethe-Universität.
Die Termine
21.10.2020
Sigrid Roßteutscher, Goethe-Universität
„Warum nicht alle SPD wählen (obwohl sie es könnten).
Wählerentwicklung und soziale Bindungskraft der Sozialdemokratie
seit 1949“
04.11.2020
Hans-Jürgen Puhle, Goethe-Universität
„Was kommt nach den ‚Volksparteien'?
Zum Strukturwandel von Parteien, Öffentlichkeit und Demokratie“
25.11.2020
Wolfgang Schroeder, Universität Kassel und WZB
„Was ist noch übrig von der alten SPD?
Eine Post-Arbeiterpartei sucht ihren Platz im Parteienwettbewerb“
16.12.2020
Wolfgang Merkel, Humboldt-Universität zu Berlin und WZB, Berlin
„Varieties of Decline: Ende der Sozialdemokratie?“
20.01.2021
Gérard Grunberg, Sciences Po und CNRS, Paris
„Der Zusammenbruch des französischen Sozialismus:
strukturelle und konjunkturelle Ursachen“ (in französischer
Sprache mit deutscher Zusammenfassung)
Die Vorträge finden jeweils mittwochs um 19 Uhr statt. Eine
Fortsetzung der Reihe ist geplant.
Anmeldung: Die üblichen Maßnahmen zur Eindämmung der
Corona-Pandemie werden bei unseren Veranstaltungen beachtet: Maske, Abstand,
Belüftung der Räume. Außerdem ist die Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung
per Email (anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
) und gegen Vorlage einer Teilnahmebestätigung möglich. Ihre Anmeldung kann nur
berücksichtig werden, wenn Sie Ihre vollständige Adresse mit Telefonnummer
angeben.
Informationen:
Beate
Sutterlüty
b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Telefon
06172 13977-0
www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Die Universität widmet ihren Stiftertag dem Stifterehepaar Karin und Carlo Giersch
FRANKFURT. Stiftungstag ist Ehrentag: Am 18. Oktober, dem Tag, an dem die Stiftungsuniversität Frankfurt gegründet wurde, ehrt sie ihre Stifterinnen und Stifter. In diesem Jahr sollen Ehrensenatorin Karin Giersch und Ehrensenator Carlo Giersch gebührend gefeiert werden – für das langjährige Engagement ihrer Stiftung Giersch für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie die Förderung medizinischer Projekte. Mit Rücksicht auf die zugespitzte Pandemiesituation wurde die Veranstaltung nun kurzfristig abgesagt; sie wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Geehrt aber
wird schon jetzt: Die Universität verdankt der Stiftung Giersch eine breit
aufgefächerte, langfristige, nachhaltige und großzügige Förderung. „Vom
Schulkind bis zum ausgewiesenen Wissenschaftler“, hat Prof. h.c. Carlo Giersch
einmal das knapp formuliert, was dem Stifterpaar ein Anliegen ist: schon bei
jungen Menschen, etwa durch das Schülerlabor Physik, Interesse an der Wissenschaft
zu wecken und deren wissenschaftliche Ausbildung zu fördern. Mehr als 700 Mal
hat die Stiftung Giersch Deutschlandstipendien für Studierende vergeben –
gemeinsam an der Goethe-Universität, der TU Darmstadt und der Frankfurt
University of Applied Sciences. Ihre Idee der „generationsübergreifenden
Förderkette“ setzt die Stiftung weiterhin um mit Stipendien für
Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, zahlreichen Preisen und
Stiftungsprofessuren.
Die Stiftung
Giersch stemmt aber auch langfristige Bauprojekte für die Goethe-Universität:
Im Giersch Science Center hat das naturwissenschaftlich-interdisziplinäre
Frankfurt Institute for Advanced Studies eine Heimat gefunden. Das privat
finanzierte Museum Giersch erhielt die Goethe-Universität für 30 Jahre zu ihrem
100. Geburtstag im Jahr 2014. Und die Villa Giersch dient der
Goethe-Universität nach ihrer Schenkung als Gästehaus.
Auch am
Universitätsklinikum setzt sich die Stiftung ein: Sie fördert etwa
Kunsttherapie für krebskranke Patienten und Angehörige am Centrum für
Tumorerkrankungen.
Inzwischen hat
die Stiftung Giersch die Goethe-Universität mit einem deutlich zweistelligen
Millionenbetrag gefördert und gehört so zu den bedeutendsten Förderern der
Goethe-Universität.
„Die
Auszeichnung der Goethe-Universität wissen wir in besonderem Maße zu schätzen“,
erklärt Carlo Giersch. „Schon seit der Gründung unserer ersten Stiftung 1990
ist uns die Wissenschaftsförderung ein besonderes Anliegen. Mit unseren
Stiftungen möchten wir junge Talente auf ihrem Weg unterstützen. Wir glauben
daran, dass unsere Stiftungsarbeit eine lohnenswerte Investition in die Zukunft
ist.“
Universitätspräsidentin
Prof. Dr. Birgitta Wolff äußert dazu: „Was uns neben der immensen Großzügigkeit
von Karin und Carlo Giersch immer wieder beeindruckt und auch bewegt, ist ihr
Interesse an den Menschen, die sie fördern. Sie wollen ihre Gesichter sehen und
ihre Geschichten hören. Es ist auch dieses persönliche Interesse, das unsere
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler besonders motiviert und uns als
Universität einen Impuls für die Weiterentwicklung von Forschungsexzellenz
gibt.“
Das Vermögen
der Stifter stammt zu großen Teilen aus dem Verkauf von Spoerle Electronics im
Jahr 2000. Den international operierenden Konzern hatte das Paar, als
Gärtnersohn und Metzgerstochter aus einfachen Verhältnissen kommend, über
Jahrzehnte aufgebaut.
Bilder zum Download: http://www.uni-frankfurt.de/93254824
Bildtext: „Wir möchten junge Talente auf ihrem Weg unterstützen“: das
Stifterehepaar Karin und Carlo Giersch (Foto: Uwe Dettmar, Goethe-Universität
Frankfurt)
Ringvorlesung an der Goethe-Uni befasst sich mit „interdisziplinären Perspektiven auf gegenwärtige Herausforderungen“
Projekt „ReScript“ an der Goethe-Universität bietet spezielle Psychotherapie für Menschen, die vor Krieg und Gewalt geflüchtet sind
Physiker aus Frankfurt, Hamburg und Berlin verfolgen Ausbreitung von Licht im Wasserstoff-Molekül
GO-Bio-initial-Unterstützung für Nachwuchsforscher
Deutsch-amerikanisches 3-Jahres-Projekt untersucht Biologie des LRRK2-Gens
FRANKFURT. Bis zu 10 Prozent der Parkinson-Erkrankungen lassen sich auf Veränderungen im LRRK2-Gen zurückführen. Fünf Wissenschaftler-Teams der University of California in San Diego, der Goethe-Universität Frankfurt und der Universität Konstanz wollen in den nächsten Jahren aufklären, wie Mutationen im LRRK2-Gen die Parkinson-Krankheit auslösen und welche möglichen Angriffspunkte es für Medikamente gibt. Dazu hat die US-amerikanische „Aligning Science Across Parkinson's“-Initiative umgerechnet rund 6,1 Millionen Euro bereitgestellt.
In den frühen 2000er-Jahren wurde entdeckt, dass ein bestimmtes
Enzym namens LRRK2 in vielen Parkinson-Kranken mutiert ist und offenbar eine
wichtige Rolle in fünf bis zehn Prozent des vererbten und ein bis fünf Prozent
des spontan auftretenden Morbus Parkinson spielt. LRRK2 ist ein Enzym, das in
der menschlichen Zelle Phosphatgruppen an andere Proteine hängt und in den
Gehirnzellen betroffener Parkinsonpatienten viel aktiver ist als normal,
wodurch es Transportprozesse in der Zelle blockiert. Viele Hemmstoffe gegen das
LRRK2-Enzym wurden in der Vergangenheit bereits getestet, hatten aber zu hohe
Nebenwirkungen oder waren nicht ausreichend effektiv.
Die fünf Teams aus den USA und Deutschland wollen jetzt
Funktionsweise und Struktur des LRRK2-Enzyms in der Zelle in allen Details
aufklären und damit die Grundlage für die zielgerichtete Herstellung von
Hemmstoffen schaffen. Eine erste dreidimensionale Struktur des LRRK2 Proteins
wurde von dem Forschung Team gerade in der Fachzeitschrift Nature publiziert.
Die von Michael J. Fox-Stiftung getragene „Aligning Science Across
Parkinson's“-Initiative unterstützt das Projekt finanziell.
Ko-Projektleiter Stefan Knapp, Professor für Pharmazeutische
Chemie an der Goethe-Universität, erläutert: „Durch Vergleiche des bei
Parkinsonpatienten mutierten LRRK2 mit normalem LRRK2 möchten wir herausfinden,
welche Aufgaben LRRK2 in der Zelle übernimmt, wie sich das Enzym
dreidimensional bewegt und verändert und wie das mutierte LRRK2 zum Absterben
der Nervenzellen beiträgt. Während die Expertise der Kollegen in den USA in
verschiedenen Bildgebungsmethoden liegt, werden wir in Frankfurt Sonden
entwickeln, mit deren Hilfe LRRK2 in den Zellen lokalisiert werden kann, und
künstliche LRRK2-Varianten herstellen, die beim Verständnis der
dreidimensionalen Struktur helfen.“
Ko-Projektleiter Florian Stengel, Professor für Zelluläre
Proteostase an der Universität Konstanz, sagt: „Wir hier in Konstanz wollen in
diesem Projekt die zellulären Interaktionspartner von LRRK2 identifizieren.
Damit können wir unser Bild von LRRK2 komplettieren und so ermöglichen, ein
Medikament gegen die Form des Morbus Parkinson zu entwickeln.“
Publikation zur ersten dreidimensionalen Struktur des
LKKR2-Proteins: C K Deniston, J Salogiannis, S Mathea, D M Snead, I Lahiri, M
Matyszewski, O Donosa, R Watanabe, J Böhning, A K Shiau, S Knapp, E Villa, S L
Reck-Peterson, A E Leschziner. Structure of LRRK2 in Parkinson's disease
and model for microtubule interaction. Nature. 2020 Aug 19 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32814344/
Bild: www.uni-frankfurt.de/92946466
Bildtext: Prof. Dr. Stefan Knapp, Institut für Pharmazeutische Chemie,
Goethe-Universität Frankfurt (Foto: Uwe Dettmar)
Weitere Informationen:
Prof.
Dr. Stefan Knapp
Institut
für Pharmazeutische Chemie
Goethe-Universität
Frankfurt
Tel.:
+49 69 798-29871
knapp@pharmchem.uni-frankfurt.de
Prof.
Dr. Florian Stengel
Fachbereich
Biologie / Laboratory of Cellular Proteostasis and Mass Spectrometry
Universität Konstanz
Tel: +49 7531 88-5172
florian.stengel@uni-konstanz.de
Zoom-Veranstaltung: Vertreter von Wissenschaft und Politik diskutieren über die Folgen der US-Wahlen für die europäische Politik
FRANKFURT. Seit
2015 sind in den USA die Normen der liberalen Demokratie unter Beschuss
geraten. Staatliche Institutionen werden verunglimpft, internationale Verträge
aufgekündigt. Selbst die Legitimität demokratischer Wahlen wird unterminiert.
Diesem Angriff auf die Demokratie seitens der Regierung der ältesten modernen
Demokratie der Welt ist ein Prozess der politischen Polarisierung
vorausgegangen. Von den politischen Eliten geschürt, hat die Polarisierung
mittlerweile die breite Bevölkerung erfasst. Einig scheinen sich Amerikaner nur
in einem zu sein: die Demokratie steckt in der Krise.
Diese innenpolitischen Turbulenzen der USA stellen die Zukunft der
transatlantischen Partnerschaft in Frage. Und dennoch: Ohne eine solide
Arbeitsbeziehung zwischen Europa und den Vereinigten Staaten ist ein starkes
Bündnis von Verteidigern einer liberalen Demokratie nicht vorstellbar. Die amerikanischen
Präsidentschaftswahlen markieren daher einen Wendepunkt: Wie entwickelt sich
die amerikanische Demokratie? Und wie lassen sich die transatlantischen
Beziehungen neu gestalten?
Die europäisch-amerikanische Partnerschaft im Licht der bevorstehenden US-Wahlen ist Thema der Zoom-Veranstaltung „Rethinking the Transatlantic: The U.S. Elections and the Challenges to a Sustainable Transatlantic Partnership“ am
27.
Oktober 2020
19.30
Uhr
Zoom-Veranstaltung
in englischer Sprache mit anschließender Diskussion
Auf dem virtuellen Podium diskutieren drei Experten für
transatlantische Politik: Daniel Benjamin, Präsident der American
Academy Berlin, Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, Professorin für
Internationale Beziehungen an der Goethe-Universität und Direktorin der
Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, sowie Jürgen Trittin,
Mitglied des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten im Deutschen Bundestag.
Moderiert wird die Veranstaltung von Rebecca Schmidt,
Geschäftsführerin des Forschungsinstituts Normative Ordnungen an der
Goethe-Universität.
Grußworte sprechen Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der
Goethe-Universität, sowie der Präsident der Deutschen Atlantischen Gesellschaft
e.V., Christian Schmid.
Die virtuelle Podiumsdiskussion ist eine gemeinsame Veranstaltung
der Goethe-Universität Frankfurt und des Forschungsinstituts Normative
Ordnungen, der Deutschen Atlantischen Gesellschaft e.V. und der American
Academy Berlin. Sie steht im Zusammenhang mit einem neuen inhaltlichen
Schwerpunkt zu transatlantischen Beziehungen, den die Goethe-Universität und
das Forschungskolleg Humanwissenschaften Bad Homburg im September mit der Bad
Homburg Conference 2020 initiiert haben. Konzipiert wurde der Abend von Prof.
Dr. Johannes Völz, Heisenberg-Professor für Amerikanistik an der
Goethe-Universität und Direktoriumsmitglied am Forschungskolleg
Humanwissenschaften Bad Homburg.
Anmeldung:
Anmeldung
über die Webseite der American Academy: https://www.americanacademy.de/event/rethinking-the-transatlantic-the-us-elections-and-the-challenges-to-a-sustainable-transatlantic-partnership/
Weitere
Informationen und Kontakt:
Prof. Dr.
Johannes Völz, Heisenberg-Professor für Amerikanistik an der Goethe-Universität
voelz@em.uni-frankfurt.de
Elisabet Tsirkinidou, Büroleiterin der German Atlantic
Association
elisabet.tsirkinidou@ata-dag.de
Dr. Berit
Ebert, Leiterin Programme und Entwicklung an der American Academy
be@americanacademy.de