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Axel A. Weber wird Nachfolger von Otmar Issing im Vorsitz des Kuratoriums
Er stand seit der Gründung des House of Finance an der Spitze des Kuratoriums; nach 14 Jahren zieht sich Otmar Issing nun zurück. Die Aufgabe liegt künftig in Händen des Volkswirts und Kuratoriumsmitglieds Axel A. Weber.
FRANKFURT. Zum 1.
Januar 2023 übernimmt Prof. Dr. Drs. h.c. Axel A. Weber das Amt des
Vorsitzenden des Kuratoriums des House of Finance von Prof. Dr. Dr. h.c. mult.
Otmar Issing. Issing hat das Gremium seit Eröffnung des House of Finance im
Jahr 2008 geleitet und maßgeblich zur Etablierung des Hauses als Ort
interdisziplinärer finanzbezogener Spitzenforschung, Politikberatung und
Weiterbildung beigetragen.
Axel A. Weber, den die Mitglieder des Kuratoriums in ihrer Sitzung
am Abend des 8. November 2022 aus ihrer Mitte gewählt haben, entspricht mit
seinem wissenschaftlichen Werdegang und seinem Wirken dem vom House of Finance
gelebten Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Finanzpraxis.
Nach dem Studium der Volkswirtschaft an der Universität Konstanz
wurde Axel A. Weber an der Universität Siegen habilitiert. Weitere Stationen
seiner wissenschaftlichen Laufbahn waren die Universität Bonn, die
Goethe-Universität Frankfurt sowie schließlich die Universität zu Köln, wo er
von 2001 bis 2004 den Lehrstuhl für Internationale Ökonomie innehatte. Während
dieser Zeit war Weber unter anderem Mitglied im Sachverständigenrat zur
Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, des wissenschaftlichen
Beirats der Deutschen Bundesbank. Im April 2004 übernahm der Ökonom das Amt des
Präsidenten der Deutschen Bundesbank, das er bis zum Frühjahr 2011 innehatte.
Von Mai 2012 bis April 2022 war er Verwaltungsratspräsident der Schweizer
Großbank UBS Group AG.
Otmar Issing, der zum Jahreswechsel den Stab an Axel A. Weber
übergibt, sieht die Zukunft des House of Finance bei seinem Nachfolger, der
genau wie er selbst in allen Wirkungsbereichen des House of Finance erfahren
sei, in besten Händen: „Ich freue mich, dass wir mit Axel A. Weber einen
Wissenschaftler für den Kuratoriumsvorsitz gewinnen konnten, der die Erfahrungen
eines Spitzenforschers, Chefaufsehers und Bankers in einer Person vereint.“
Der zum Ende des Jahres aus dem Amt scheidende Otmar Issing
übergibt ein wohlbestelltes Haus, das unter anderem zwei universitäre
Abteilungen aus den Fachbereichen 01 und 02, Weiterbildungseinrichtungen und
mehrere Forschungsinstitute bzw. -einheiten unter seinem Dach beherbergt,
darunter das Leibniz-Institut SAFE, selbst ein Beispiel dafür, wie sich das
„HoF“ als interdisziplinärer Inkubator der Finance-Forschung und des
Wissenstransfers in Politik und Gesellschaft unter der Schirmherrschaft Otmar
Issings entfalten konnte.
Der designierte Nachfolger Axel A. Weber freut sich darauf, das
House of Finance, dessen Konzept disziplinenübergreifender, international
vernetzter Forschung und Lehre aktueller ist denn je, in seinem Beitrag zur
Bewältigung herausfordernder Fragen der Gegenwart und Zukunft unterstützen und
weiterentwickeln zu können: „Wir benötigen in Frankfurt am Main exzellente
Finance-Forschung, die der Politik und dem Finanzsektor in den aktuellen
Transformationsprozessen Orientierung und Knowhow liefert, und wir müssen die
Aus- und Weiterbildung qualifizierten Nachwuchses in diesem Bereich weiter
voranbringen. Hierzu möchten wir die Möglichkeiten, die eine Volluniversität
bietet, zukünftig noch stärker nutzen.“
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/128052902
Bildtext:
Bild
1: Professor Otmar Issing gibt nach 14 Jahren den Vorsitz des Kuratoriums des
House of Finance ab. (Foto: Uwe Dettmar)
Bild
2: Volkswirt Prof. Axel A. Weber hält künftig die Fäden beim Kuratorium des HoF
in der Hand. (Foto: UBS)
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Rainer Klump
Geschäftsführender Direktor
House of Finance
Goethe-Universität
Telefon +49(0)69 7983400
E-Mail klump@hof.uni-frankfurt.de
Homepage www.hof.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Neue Stiftungsprofessur an der Goethe-Universität soll sozialen Wandel der Arbeitswelt durch die Digitalisierung erforschen
Eine neue Stiftungsprofessur „Digitale Transformation und Arbeit“ bereichert die sozialwissenschaftliche Forschung an der Goethe-Universität in der Tradition einer kritischen Gesellschaftstheorie: Gestern wurde dazu der Vertrag von den beiden Stiftern ProLife Stiftung und Frankfurter University of Labour sowie der Goethe-Universität unterzeichnet.
FRANKFURT.
Digitalität ist längst zu einem selbstverständlichen Bestandteil unseres
Alltags geworden und hat Wirtschaft und Arbeit bereits fundamental verändert –
über unternehmerischen Erfolg bestimmt etwa, ob Daten maximal akkumuliert und
Algorithmen kompetent verwaltet werden, ob höchste Aufmerksamkeit bei
potenziellen Kunden erzielt und quasi in Echtzeit geliefert wird. Wie vollzieht
sich dieser Wandel und welche sozialen Folgen gehen mit dem Wechsel vom
Industriezeitalter zum Digitalzeitalter einher – für die Gesellschaft und
speziell für die Wirtschaft und Arbeitswelt? Wie verändern die neuen
Technologien soziale Praktiken und Arbeitsabläufe, die politische
Öffentlichkeit und Formen der betrieblichen Beteiligung und Mitbestimmung? Die
neue Stiftungsprofessur wird am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der
Goethe-Universität diesen Fragen auf den Grund gehen.
Finanziert wird die Professur durch einen Stiftungsfonds der ProLife
Stiftung und der University of Labour, eine Einrichtung der IG-Metall und
des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Gestern wurde der Vertrag im Beisein
des Dekans des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften, Prof. Dr. Christopher
Daase, von Jürgen Eckert, Vorstandsvorsitzender der ProLife Stiftung,
Prof. Dr. Martin Allespach, Präsident der University of Labour, und Rainer
Gröbel, Kanzler der University of Labour, sowie Prof. Dr. Enrico Schleiff,
Präsident der Goethe-Universität, unterzeichnet.
„Mit der Professur wollen wir das Verständnis für die sozialen
Folgen der Digitalisierung fördern“, erklärte Eckert das Ziel des neuen
Stiftungsfonds. „Was technisch an Veränderungen auf die Arbeitswelt zukommt,
können wir überall beobachten – uns fehlt aber das Narrativ dafür, was das
eigentlich für den Menschen in seiner Arbeits- und Lebenswelt bedeutet“. Gröbel
führte weiter aus: „Es geht uns nicht um eine Ablehnung der digitalen
Transformation, sondern es geht uns um die Frage, wie wir Wissen und
Kompetenzen im Umgang mit den Transformationsprozessen an Studierende und
Beschäftigte in den Unternehmen vermitteln.“ Die Stifter betonen, dass
sie mit der Wahl der Goethe-Universität bewusst an die Tradition der kritischen
Gesellschaftstheorie anknüpfen und die Stärke der Hochschule in
Sozialphilosophie und Sozialforschung ausbauen wollen.
„Wir freuen uns sehr über das Vertrauen in die Goethe-Universität,
wesentliche Beiträge für die Lösung drängender globaler Herausforderungen in
Forschung und Lehre zu leisten“, sagte Universitätspräsident Schleiff. „Die
Stiftung gibt uns darüber hinaus die Möglichkeit, unseren Profilbereich ,Orders
& Transmissions' zu stärken, in dem sich Kolleginnen und Kollegen aus
verschiedenen Fachbereichen und Zentren unserer Goethe-Universität vor allem
auch dieser Frage widmen: Was bedeutet der fundamentale digitale Wandel und
seine Folgen für die Zukunft von Mensch, Natur und Umwelt?“
„Für den Fachbereich Gesellschaftswissenschaften“, so der Dekan
des Fachbereichs, Prof. Dr. Christopher Daase, „bietet die neue Professur die
Möglichkeit, sein Profil in der kritischen Sozialforschung zu schärfen und seine
politische und gesellschaftliche Relevanz unter Beweis zu stellen.“
Die ProLife Stiftung und die University of Labour sind der
Goethe-Universität sowie dem Institut für Sozialforschung, dem Sigmund Freud-
und dem Frobenius-Institut durch Projektförderungen bereits verbunden. Durch
die Stiftungsprofessur wird sich die Zusammenarbeit von Goethe-Universität und
University of Labour intensivieren.
Bild zum Download: www.uni-frankfurt.de/128030034
Bildtext: Der Vertrag für die neue Stiftungsprofessur „Digitale
Transformation und Arbeit“ ist unterzeichnet: (v.l.) die Stifter Jürgen Eckert,
Vorstandsvorsitzender der ProLife Stiftung, Rainer Gröbel, Kanzler der
University of Labour, und Prof. Dr. Martin Allespach, Präsident der University
of Labour (2.v.r.), sowie Prof. Dr. Christiane Thompson, Vizepräsidentin für
Lehre, Studium und Weiterbildung, Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico
Schleiff (Mitte) und Prof. Dr. Christopher Daase, Dekan des Fachbereichs
Gesellschaftswissenschaften (r.) (Foto: Uwe Dettmar)
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro PR
& Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Marta Muñoz-Aunión, Paul Dierkes und Friedrich Wolf erhalten den 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre
FRANKFURT. Zum 21. Mal ist heute an der Goethe-Universität der 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre verliehen worden. Damit ausgezeichnet wurden eine Romanistin, ein Biologe und ein Erziehungswissenschaftler. Der Preis, der von der Stiftung der Frankfurter Sparkasse und der Goethe-Universität gemeinsam vergeben wird, soll die Aufmerksamkeit auf vorbildliche Lehre lenken und deren hohen Stellenwert deutlich machen. Nominiert werden die Kandidaten und Kandidatinnen von den Studierenden.
Den mit 15.000 Euro dotierten 1. Preis erhielt Dr. Marta
Muñoz-Aunión vom Institut für Romanische Sprachen und Literaturen. Der 2. Preis
(10.000 Euro) ging an Prof. Paul Dierkes, der an der Goethe-Universität die
Opel-Zoo Stiftungsprofessur Tiergartenbiologie innehat. Mit dem 3. Preis (5.000
Euro) wurde schließlich Friedrich Wolf vom Institut für Sozialpädagogik und
Erwachsenenbildung ausgezeichnet.
„Die Vielfalt an den Hochschulen wächst seit Jahren. Das ist gut
so, denn unsere Gesellschaft braucht viele kluge und kreative Köpfe, die
unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen mitbringen. Dadurch wachsen aber
auch die Anforderungen an die Lehre“, so Ayse Asar, Staatssekretärin im
Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. „Der 1822-Universitätspreis
für exzellente Lehre stellt das Lernen und den Lernerfolg der Studierenden in
den Mittelpunkt. Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger motivieren
mit ihren Ideen, sind sehr praxisnah, innovativ, nachhaltig und arbeiten mit
digitalen und hybriden Angeboten – eine zukunftsweisende Entwicklung, die wir
auch mit unserem QuiS-Programm, Hohe Qualität in Studium und Lehre, gute
Rahmenbedingungen des Studiums‘ fördern. Ich gratuliere den Ausgezeichneten
herzlich zu ihrem Erfolg.“
„Gute universitäre Lehre gehört viel mehr ins Rampenlicht“,
betonte Prof. Christiane Thompson, Vizepräsidentin für Lehre an der
Goethe-Universität, anlässlich der 21. Verleihung des 1822-Universitätspreises
für exzellente Lehre. „Denn ohne eine qualitätsvolle Ausbildung kann es auch
keine Spitzenforschung geben. Der 1822-Universitätspreis bietet die
Gelegenheit, auf diese große Bedeutung hinzuweisen und denjenigen zu danken,
die diese Aufgabe mit ganz besonderer Freude, Kreativität und Ausdauer
annehmen“, so Thompson.
Dr. Ingo Wiedemeier, der Vorstandsvorsitzende der Frankfurter
Sparkasse: „Seit mehr als zwanzig Jahren unterstützt die Stiftung der
Frankfurter Sparkasse den 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre. Dies ist
nicht nur finanzieller Ausdruck unserer Wertschätzung für herausragendes Engagement
der Lehrenden. Diese Förderung leisten wir auch aus der tiefen Überzeugung
heraus, dass die Goethe-Universität mit ihrer hervorragenden Reputation ein
überaus wichtiger Multiplikator für die Attraktivität und Prosperität der
gesamten Region ist.“
Als Fachleute in Sachen Lehrqualität wurden auch diesmal wieder die Studierenden herangezogen. Von Beginn an spielten sie beim 1822-Preis eine wichtige Rolle, denn nur sie haben das Vorschlagsrecht. Auch 2022 haben die Studierenden dieses Recht wieder rege genutzt und der Jury 15 Nominierungen aus acht Fachbereichen vorgelegt. Kriterien für die Vergabe, die dann von einer statusgruppenübergreifenden Kommission entschieden wird, sind die besondere Qualität der Lehrveranstaltungen, innovative Ideen in der Lehre und ein besonderes Engagement in der Betreuung der Studierenden. Positiv wirkt sich auch die Forschungsorientierung, die Vernetzung von Theorie und Praxis und ein besonderer Einsatz in der Studieneingangsphase aus. Die Studierenden spielten auch bei der Preisverleihung selbst eine wichtige Rolle: Lehramtsstudentin Janina Müller und Philosophiestudent Valentin Teufel moderierten die Veranstaltung, Science Slammer Luca Neuperti, der an der Goethe-Universität Soziologie und Informatik studiert, gab in einem kurzweiligen Vortrag Einblicke in studentisches Lernen unter Pandemiebedingungen, und auch die Lobreden kamen aus studentischem Munde. Für musikalische Umrahmung sorgte das Philip Wibbing Trio.
Den 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre gibt es seit 2002.
Die Goethe-Universität und die Stiftung der Frankfurter Sparkasse haben ihn
gemeinsam ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für die Bedeutung innovativer
Hochschullehre zu schärfen und das Engagement herausragender Lehrender sichtbar
zu machen. Den ersten und dritten Preis fördert die Stiftung der Frankfurter
Sparkasse mit insgesamt 20.000 Euro, der 2. Preis (10.000 Euro) wird von der
Goethe-Universität finanziert. Der Preis wird jährlich vergeben.
Die Ausgezeichneten:
Dr. Marta Muñoz-Aunión, die den 1. Preis
erhält, arbeitet als Lektorin für Spanisch am Institut für romanische Sprachen
und Literaturen am Fachbereich 10. Insgesamt 150 Studierende haben die
Nominierung unterzeichnet – ein deutliches Zeichen dafür, dass ihr Wirken auf
große Zustimmung stößt. Die Studierenden loben die einnehmende und motivierende
Art ihres Unterrichts, die Begeisterung für die spanische Sprache noch
verstärkt. Frau Muñoz-Aunión sei sehr zugewandt und offen für Kritik und
Verbesserungsvorschläge und passe ihren Unterricht den Erfordernissen an. Die
Jury war besonders beeindruckt von den innovativen Formaten, die Muñoz-Aunión
anbietet, wie Filmworkshops und Schreib- und Journalismusprojekte. Sie war
bereits zum dritten Mal nominiert.
Der 2. Preis geht an Prof. Paul Dierkes, den
Geschäftsführenden Direktor der Abteilung Didaktik der Biowissenschaften und
Inhaber der Opel-Zoo Stiftungsprofessur für Zootierbiologie. Dierkes wird im
studentischen Nominierungsschreiben als besonders zugewandt und offen beschrieben.
Schon vor der Pandemie hat er digitale Wege der Lehre genutzt und konnte die
Studierenden so auch während der pandemiebedingten Einschränkungen gut
betreuen. Andererseits gewährt seine Tätigkeit in Zusammenhang mit dem Opel-Zoo
den Studierenden wertvolle praktische Erfahrungen und Einblicke. Das von ihm
etablierte Fach Verhaltensbiologie ist bei den Studierenden äußerst beliebt. In
seiner Gremienarbeit engagiert er sich in Abstimmung mit der Fachschaft für die
Neugestaltung des Bachelors Biowissenschaften.
Den 3. Preis erhält der Erziehungswissenschaftler Friedrich
Wolf. Die Jury zeichnet ihn vor allem für seine innovativen Lehrmethoden
aus, die er bereits vor der Pandemie intensiv eingesetzt hat. Die Studierenden
heben besonders hervor, dass er ihnen in seinen Kursen Mut und Selbstvertrauen
vermittelt habe sowie die Begeisterung für sein Fach. Selbst auf den ersten
Blick uninteressant erscheinende Inhalte würden von ihm mit Leben gefüllt. Als
Mitglied der AG Medien am Fachbereich Erziehungswissenschaften hat er eine
wichtige Rolle bei der Umsetzung der digitalen bzw. hybriden Lehre gespielt und
für innovative Lehrformate gesorgt.
Neben den Ausgezeichneten wurden folgende Lehrenden nominiert:
Dr. Rupert Abele, Fachbereich 14 (Biochemie, Chemie, Pharmazie)
Dr. Mahmoud Bassiouni, Fachbereich 03
(Gesellschaftswissenschaften)
Dr. Johannes Friedrich Diehl, Fachbereich (Evangelische Theologie)
Prof. Dr. Robert Fürst, Fachbereich 14 (Biochemie, Chemie,
Pharmazie)
Dr. Mariam Kamarauli, Fachbereich 09 (Sprach- und
Kulturwissenschaften)
Maria Kofer, M.A., Fachbereich 09 (Sprach- und
Kulturwissenschaften)
Apl. Prof. Lukas Ohly, Facherbeich 06 (Evangelische Theologie)
Samantha Ruppel, M.A., Fachbereich 03
(Gesellschaftswissenschaften)
Prof. Dr. Alexander Vogel, Fachbereich 11 (Geowissenschaften)
Prof. Dr. Johannes Völz, Fachbereich 10 (Neuere Philologien)
Dr. Marianne Wiedenmann, Fachebreich 04 (Erziehungswissenschaften)
Dr. Dirk Wiegandt, Fachbereich 08 (Philosophie und
Geschichtswissenschaften)
Informationen:
Dr. Elizabeth Kovach
Referentin Hochschulpreise und Stipendien, Karriere Stipendien und
Preise
Studium Lehre Internationales
Goethe-Universität Frankfurt
Telefon +49 (69) 798-17258
E-Mail: kovach@em.uni-frankfurt.de
Bilder von
der Preisverleihung können ab Mittwoch, 9. November, zur Verfügung gestellt
werden. Kontakt: presse@uni-frankfurt.de.
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Zwei neue Graduiertenkollegs an der Goethe-Universität
Die Goethe-Universität hat zwei neue DFG-Graduiertenkollegs
eingeworben. „Fixing Futures“ ist vollständig in Frankfurt angesiedelt und
befasst sich mit der Antizipation von „Zukünften“ und damit, wie sich
Gesellschaft und Individuum darauf vorbereiten. Ein zweites, gemeinsam mit der
TU Darmstadt beantragtes Graduiertenkolleg widmet sich der Frage, wie
„Standards des Regierens“ die Möglichkeit kollektiver Selbstbestimmung
verändern.
FRANKFURT. Die
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat heute elf neue Graduiertenkollegs
bekanntgegeben, zwei davon sind an der Goethe-Universität angesiedelt, beide
mit sozialwissenschaftlichem Schwerpunkt. Das Graduiertenkolleg „Fixing
Futures“ knüpft an den Masterstudiengang „Science and Technology Studies.
Economies, Governance, Life“ und das interdisziplinäre Forschungsnetzwerk „Lab
for Studies in Science and Technology“ an und bietet neue Perspektiven für
junge Forscherinnen und Forscher, die sich in diesem Bereich qualifizieren
wollen. Die Sprecherschaft liegt beim Soziologen Prof. Thomas Lemke,
Ko-Sprecherin ist die Kulturanthropologin Prof. Dr. Gisela Welz.
Menschen haben sich schon immer Gedanken gemacht, was die Zukunft
bringen könnte. Aber noch nie war die Frage so drängend wie heute. Die
Gesellschaften der Gegenwart sind mit neuartigen politischen, wirtschaftlichen
und ökologischen Herausforderungen konfrontiert – zum Beispiel in Zusammenhang
mit der Erderwärmung, mit Pandemien und immer wieder neuen Fluchtbewegungen. Um
für die Zukunft gewappnet zu sein, werden Szenarien und Problemlagen
antizipiert und häufig technologische Lösungen vorbereitet. Die Zukunft wird
„fixiert“ – wobei das englische Wort „to fix“ in seiner Doppeldeutigkeit
benutzt wird: „Einerseits geht es darum, Zukünfte festzulegen, damit man sich
darauf einstellen kann. Andererseits beinhaltet es auch, dass als defizitär
gesehene Zukünfte repariert werden“, erklärt Prof. Lemke, der im Kolleg mit
acht weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammenarbeiten wird.
Außer der Soziologie und der Kulturanthropologie ist auch das Fach
Humangeographie am Graduiertenkolleg beteiligt.
Wie bereitet man sich auf Ereignisse vor, die man für die Zukunft
erwartet? Welche Vorkehrungen werden getroffen? Wie begründet man diese
Entscheidungen? Und was ist, wenn die Zukunft doch anders aussieht und man
nicht vorbereitet ist? Derartige Fehleinschätzungen können gravierende Folgen
haben. Untersucht werden sollen die drei Bereiche Economies, Governance und
Life. Auffällig sei, dass in allen Bereichen technologische Lösungen angeboten
werden – und dass die Entscheidungen darüber oft dem Individuum überlassen
sind. Als Beispiel nennt Lemke das so genannte social freezing, bei dem
der Kinderwunsch in die Zukunft verschoben wird im Interesse der Karriere. „Man
fragt sich: Warum werden diese Dinge nicht gesellschaftlich diskutiert?“, sagt
Lemke. Ob Genbank für aussterbende Tierarten oder Umstieg auf E-Mobilität – oft
setze man auf das Credo: „Technologien werden uns retten“ – dabei könnte man
auch darüber nachdenken, wie die Probleme ursächlich angegangen werden könnten.
Hier spielten auch Machtverteilungen eine große Rolle, was besonders beim Thema
Klimawandel offenkundig ist: Diejenigen, die am meisten unter den Folgen
leiden, sind weder für die Ursachen verantwortlich noch haben sie nennenswerte
Mitsprache bei Lösungsansätzen. Bis zum Start des Graduiertenkollegs müssen nun
insgesamt 14 Stellen besetzt werden, davon zehn für Promovierende und zwei für
Postdocs. Das Kolleg werde sie für eine Vielzahl von Berufsfeldernn und
Eirnichtungen im akadmeischen Bereich und darüber hinaus optimal vorbereiten,
so Thomas Lemke.
Das zweite neue Graduiertenkolleg trägt den Titel „Standards des
Regierens“ und wurde gemeinsam von der Goethe-Universität und der Technischen
Universität Darmstadt beantragt. Sprecher ist Jens Steffek, Professor für
transnationales Regieren an der TU Darmstadt, stellvertretende Sprecherin die
Demokratieforscherin Prof.'in Sandra Seubert. Das standortübergreifende
Graduiertenkolleg (GRK) beschäftigt sich mit dem Konzept der „good governance“,
das allgemeine Normen wie Transparenz, Partizipation und Verantwortlichkeit der
Regierenden beinhaltet. Insgesamt sieht das Kolleg zunächst zwei Gruppen mit
jeweils zehn Promovierenden vor. Dabei gehe es nicht nur um die
Nachwuchsgewinnung für die Wissenschaft, betont Sandra Seubert: „Angesichts der
Aufgaben und Probleme, vor denen demokratische Gesellschaften heute stehen, ist
es sehr wichtig, junge Menschen für unterschiedliche Bereiche der Politik gut
auszubilden, und das wissenschaftlich generierte Wissen mit der Gesellschaft zu
verbinden.“ (Mehr zum Graduiertenkolleg „Standards des Regierens“ finden Sie
unter: https://aktuelles.uni-frankfurt.de/hochschulstrategie/goethe-universitaet-und-tu-darmstadt-werben-neues-graduiertenkolleg-ein/).
Die Förderung der beiden Graduiertenkollegs „Fixing Futures“ und
„Standards des Regierens“ beginnt zum 1. April 2023 und läuft zunächst fünf
Jahre. Anschließend ist eine Fortführung für weitere vier Jahre möglich.
Bild zum
Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/127949666
Bildunterschrift:
Diese
Professorinnen und Professoren sind am neuen Graduiertenkolleg „Fixing Futures“
beteiligt: Thomas Lemke (Foto: Mafra Merielli), Martina Klausner (Foto:
privat), Peter Lindner (Foto: A. Nikulin), Thomas Scheffer (Foto: Uwe Dettmar),
Marc Boeckler (Foto: privat), Lizzie Richardson (Foto: privat), Barbara Brandl
(Foto: Jan-Frederik Bandel), Josef Barla (Foto: Merielli Mafra), Gisela Welz (Foto:
privat).
Weitere Informationen
„Fixing
Futures“:
Prof.
Dr. Thomas Lemke
Soziologie
mit dem Schwerpunkt Biotechnologie, Natur und Gesellschaft
Institut
für Gesellschaftswissenschaften
Goethe-Universität
Telefon
069 798-36664
E-Mail
lemke@em.uni-frankfurt.de
„Standards
des Regierens“:
Prof.in
Dr. Sandra Seubert
Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Politische Theorie
Institut für Politikwissenschaft
Goethe-Universität
Telefon 069 798-36553
E-Mail seubert@soz.uni-frankfurt.de
Homepage www.fb03.uni-frankfurt.de/42419952/sseubert
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Vertiefung des transatlantischen Gesprächs in Zeiten der Bedrohung von demokratischen Regierungs- und Lebensformen
BAD
HOMBURG/FRANKFURT. Am Freitag, 4. November 2022, wurde das John McCloy
Transatlantic Forum vor vollem Auditorium im Vortragssaal des Forschungskolleg
Humanwissenschaften feierlich eröffnet. Der Name des Forums erinnert an John J.
McCloy, der als amerikanischer Hoher Kommissar von 1949 bis 1952 in Frankfurt
am Main amtierte.
Anwesend waren der Präsident der Goethe-Universität Professor Enrico
Schleiff, der Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg Alexander W.
Hetjes und die Initiatoren des Forums: der Direktor des Kollegs Professor Matthias
Lutz-Bachmann, die Sprecher des Forschungsschwerpunktes „Democratic Vistas“
Professor Gunther Hellmann und Professor Johannes Völz sowie die
Bad Homburger Förderer des Forums Bernd von Maltzan und Felix Hufeld.
Als besonderer Gast war John J. McCloy II zugegen, der Sohn des
amerikanischen Hohen Kommissars John J. McCloy. Professor Charles A. Kupchan
von der Georgetown University hielt den Festvortrag. Der Experte für die
amerikanisch-europäischen Beziehungen war Sonderberater von Präsident Barack
Obama und Mitglied im amerikanischen Sicherheitsrat. Er sprach über die
fortdauernden Stärken und die Verletzlichkeit des Westens in der künftigen
Welt.
Ziele des neuen Forums
Das neue Forum am Forschungskolleg Humanwissenschaften bringt
Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Politik, Kultur und Wirtschaft zum
Gespräch über die Bedeutung der transatlantischen Beziehungen in der von Krisen
geprägten Gegenwart zusammen. Dadurch möchte es dazu beitragen, die im
transatlantischen Kontext herausgebildete Ausprägung der Demokratie zu stärken
und unter den Bedingungen einer sich verändernden Weltordnung
weiterzuentwickeln.
Mit seinem Namen erinnert das Forum an das Engagement der
Amerikaner für den Aufbau der bundesrepublikanischen Demokratie in der Nachkriegszeit.
Johannes Völz, Co-Sprecher des begleitenden Forschungsschwerpunktes „Democratic
Vistas“, betonte allerdings: „Es geht uns nicht darum, die alte
transatlantische Wertegemeinschaft unreflektiert wiederzubeleben.“ Das
wäre, so Völz, zu kurzsichtig. Das Forum bleibe der transatlantischen Idee
verbunden, aber heute gelte es, die westlichen Demokratien in ihrer
Verflechtung mit einer Nord-Süd- und einer Ost-West-Achse zu betrachten.
Bürgerschaftliches Engagement für das Forum
Initiiert wurde das neue Forum vom Kollegdirektor Matthias
Lutz-Bachmann und den beiden Sprechern des Forschungsprojektes. Bernd von
Maltzan begleitete und förderte das Forum von Anfang an. Denn, so von Maltzan:
„Wie Außenministerin Baerbock es jüngst formulierte: es kommt jetzt darauf an,
das ‚transatlantische Moment' zu nutzen, um den aktuellen,
bedrohlichen Anfechtungen der Demokratie etwas entgegenzusetzen. Dazu möchte
ich als jemand, der in der Nachkriegszeit aufwuchs und den Amerikanern für
ihren Beitrag zum Aufbau der deutschen Zivilgesellschaft zutiefst dankbar ist,
beitragen, indem ich den Gedankenaustausch von Wissenschaft und
Entscheidungsträgern aus Politik und Gesellschaft am John McCloy Transatlantic
Forum unterstütze.“
Für die künftigen Aktivitäten des Forums und des
Forschungsschwerpunktes sind bereits Förderzusagen gemacht worden, sodass
bereits ab Herbst 2023 Demokratieforscher*innen zu Gastaufenthalten an das
Kolleg kommen können, um sich in das Forum und den Forschungsschwerpunkt einzubringen.
Wohnte in Bad Homburg: Der Namensgeber des Forums John J. McCloy
John J. McCloy amtierte als amerikanischen Hoher Kommissar von
1949 bis 1952 in Frankfurt am Main und wohnte mit seiner Familie im „Haus
Hohenbuchen“ am Rande des Bad Homburger Kurparks. Sein Sohn, der heute fast
85jährige John J. McCloy II hat lebhafte und gute Erinnerungen an die Jahre,
die er als Jugendlicher dort verbrachte. In seinem Grußwort bei der Eröffnung
des Forums betonte er, dass die Benennung des Forums nach seinem Vater für ihn
eine große Ehre und Freude sei. Denn das Forum knüpfe an die grundlegende
Überzeugung seiner Eltern an, dass Kultur, Wissenschaft, Bildung und soziales
Engagement entscheidende Bausteine für die Entwicklung demokratischer
Gesellschaften seien. So war seine Mutter für ihr soziales Engagement ebenso
wie für die großen Gesellschaften, zu denen sie einlud, in ganz Bad Homburg und
darüber hinaus bekannt. Bad Homburgs Oberbürgermeister Alexander Hetjes
überreichte dem Ehrengast einen großen Fotoband über die Geschichte Bad
Homburgs mit den Worten: „Der Name von John J. McCloy und seiner Frau Ellen hat
in Bad Homburg noch immer einen sehr guten Ruf.“
Bilder zum Download: www.uni-frankfurt.de/127827194
Bildtext:
1. Eröffnung des John McCloy Transatlatnic Forum: Rush McCloy, Alexander Hetjes, Laura McCloy, Enrico Schleiff, John McCloy III, Bernd von Maltzan, John McCloy II, Gunther Hellmann, Chrales Kupchan, Johannes Völz, Felix Hufeld, Iris Koban, Matthias Lutz-Bachmann
2. Eröffnung des John McCloy Transatlantic Forum: Professor Matthias Lutz-Bachmann, Professor Johannes Völz, Professor Charles Kupchan, Professor Gunther Hellmann
Fotos:
Stefanie Wetzel
Weitere Informationen
Webpage des
Kollegs: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Aufnahme der
Veranstaltung: Die Veranstaltung mi dem Festvortrag von Charles Kupchan wurde
aufgezeichnet; das Video ist in den nächsten Tagen auf dem YouTube Kanal des
Kollegs zugänglich.
Kontakt: Iris Helene Koban
Geschäftsführerin
des Forschungskollegs Humanwissenschaften
i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; Tel.: 06172 13977-10
Beate
Sutterlüty
Wissenschaftskommunikation
b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; Tel.: 06172 13977-15
Zum Preis von Freiheit und Demokratie: Die 52. Römerberggespräche in Kooperation mit dem Forschungsverbund Normative Ordnungen der Goethe-Universität
FRANKFURT. Die Energiekosten steigen, die Inflation wächst, Betriebe gehen insolvent und Arbeitsplätze verloren: Auch hierzulande werden die ökonomischen Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine immer spürbarer. Wieviel Wohlstandsverlust kann unsere Gesellschaft ertragen, bis ihr innerer Friede in Mitleidenschaft gezogen wird – und was bleibt dann noch von der Solidarität mit Kiew? Das dürfte nicht nur Wladimir Putin strategisch interessieren. Das müssen sich auch die europäischen Regierungen fragen, wenn ihre Sanktionen innenpolitisch ein Preisschild bekommen.
Diesem Thema widmen sich die
52.
Römerberggespräche
„Ist es
das wert? Der Preis von Freiheit und Demokratie“
am
Samstag, dem 12. November 2022,
10 – 17
Uhr,
im
Chagall Saal des Schauspiel Frankfurt. Der Eintritt ist frei.
Im Einzelnen geht es um Fragen wie: Was sollen uns Völkerrecht und
transnationale Gerechtigkeit wert sein? Welche Opfer wollen wir für den Schutz
von geflüchteten und vertriebenen Menschen bringen? Welchen Preis müssen wir
für die Verteidigung von Demokratie und Freiheit bezahlen? Und wie
rechtfertigen wir diese Kosten denen gegenüber, die ihre Existenzgrundlage
gefährdet sehen?
Redner*innen und Diskussionsgäste sind die Soziologin Teresa Koloma Beck (HSU/UniBw Hamburg), die Journalistin und Publizistin Ulrike Herrmann, die Soziologen Armin Nassehi (LMU München) und Matthias Quent (Hochschule Magdeburg-Stendal), die Migrations- und Armutsforscherin Ramona Rischke (Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung), die Publizistin Marina Weisband, der Historiker Martin Schulze Wessel (LMU München) und der Autor und Träger des diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels Serhij Zhadan. Moderiert wird die Veranstaltung von Hadija Haruna-Oelker (Journalistin) und Alf Mentzer (Leiter des Ressorts hr2-Tagesprogramm im Hessischen Rundfunk).
Die Frankfurter Römerberggespräche bestehen seit 1973 in ununterbrochener Folge
und sind eine feste Institution der Debattenkultur in Deutschland. Vorsitzender
des Trägervereins Römerberggespräche e.V. ist Miloš Vec, Professor für Rechts-
und Verfassungsgeschichte an der Universität Wien und seit 2013 assoziiertes
Mitglied des Frankfurter Forschungsverbundes Normative Ordnungen.
Das Programm im Überblick:
10.00
Uhr
Begrüßung durch Ayse Asar (Staatssekretärin
im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst)
10.15
Uhr
Armin
Nassehi (Soziologe,
LMU München)
Vom Nutzen und
Nachteil der Frage nach Nutzen und Nachteil – Erwartungsmanagement in
unkalkulierbaren Zeiten
11.00
Uhr
Marina
Weisband
(Publizistin)
Vom Wert der
Freiheit
11.45
Uhr
Serhij
Zhadan
(Autor, Träger des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2022)
Sprache nach dem
Krieg
12.30
Uhr – 13.15 Uhr
Martin Schulze Wessel
(Historiker, LMU München)
Putins Geschichte.
Historische Obsession und gegenwärtige Strategien
14.15
Uhr
Ulrike Herrmann
(Journalistin und Publizistin)
Wer soll das
bezahlen? Die Ökonomie des Krieges
15.00
Uhr
Ramona Rischke (Migrations-
und Armutsforscherin, Deutsches Zentrum für Integrations- und
Migrationsforschung) und Matthias
Quent (Soziologe, Hochschule Magdeburg-Stendal)
Ein heißer Herbst?
Willkommenskultur und Abwehrreflexe
16.00
Uhr – 17.00 Uhr
Teresa Koloma Beck (Soziologin,
HSU/UniBw Hamburg)
Zusammenhalt durch
Krise? Perspektiven auf Europa
Details zum Programm:
www.roemerberggespraeche-ffm.de, www.normativeorders.net
Informationen:
Anke Harms
Referentin
für Wissenschaftskommunikation des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“
Tel.:
069/798-31407, anke.harms@normativeorders.net; www.normativeorders.net/de
Ausstellung in der Studiengalerie 1.357 zeigt Film von Cyprien Gaillard
FRANKFURT. Cyprien Gaillards Film Desniansky Raion (2007) besteht aus selbst gedrehtem und gefundenem Filmmaterial aus vier europäischen Städten: ein Blick auf einen modernistischen Wolkenkratzer im Zentrum von Belgrad, eine Schlägerei zwischen Fußballfans inmitten von Betonhochhäusern in St. Petersburg, ein Video eines Wohnkomplexes in Meaux bei Paris, in dem auf ein Lichtspektakel seine Sprengung erfolgt, und ein Flug über eine schneebedeckte Stadtlandschaft im Desniansky-Distrikt von Kiew.
Cyprien Gaillard: Desniansky Raion (2007)
Studiengalerie 1.357
Goethe-Universität,
IG-Farben-Haus, 1. OG, rechts
9.11. – 07.12.
2022; Mo-Do 12-17 Uhr
Eröffnung:
Mittwoch, 09.11.2022, 20:00 Uhr
Die
einstmals gebauten Strukturen zukünftiger gesellschaftlicher Ordnung werden in Desniansky
Raion zur Kulisse männlicher Gewaltausbrüche: Bei der Schlägerei handelt es
sich um eine organisierte Kampfsubkultur, die von den Organisatoren
dokumentiert und in den sozialen Medien zelebriert wird. Die von dem Musiker
Koudlam eigens für den Film komponierte Musik überwältigt und lähmt die
Zuschauer*innen. Der Sound dystopischer Science-Fiction Filme und die urbanen
ruinösen Landschaften, auf denen die Kamera beinahe unerträglich lang verweilt,
vermitteln ein Bild einer fernen Zukunft ohne Menschen, die im Errichten ihrer
Ordnungen sich selbst vernichten. Es ist eine Welt in einer Katastrophe, die
ihre Zerstörung zelebriert.
Cyprien
Gaillard (*1980 in Paris, lebt und arbeitet in New York und Berlin) richtet in
seinen Filmen, Fotografien und Installationen den Fokus auf Werden und Vergehen
der von Menschen geschaffenen Landschaften und Architekturen. In ihrer Ästhetik
des Ruinösen, des Maroden und der Zerstörung bietet sein in zahlreichen
renommierten Institutionen gezeigtes Werk einen harten und atmosphärisch
verdichteten Blick auf die Gegenwart.
Die
Ausstellung ist aus dem die Studiengalerie 1.357 begleitenden Seminar im WS
2019/20 hervorgegangen. Die Studiengalerie 1.357 wird getragen vom
Forschungszentrum für historische Geisteswissenschaften (Goethe Universität),
MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main, Jüdisches Museum Frankfurt und
Städel Museum.
Kontakt:
Franka Schlupp, franka.schlupp@em.uni-frankfurt.de; http://studiengalerie.uni-frankfurt.de/home.html
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Festival „Der Konflikt der Demokratien“ mit internationalen Gästen aus Wissenschaft und Kultur/ Event im Programm „Demokratie als Lebensform“ des Netzwerks Paulskirche
Wer gehört dazu? Wie exklusiv oder divers sind die Demokratien in Brasilien, Indien und Europa? Das internationale Kulturfestival am 10. und 11. November verhandelt sein Thema mit Film-, Literatur- und Diskussionsbeiträgen. Veranstaltet wird das Festival – eines der Kick-off-Events zum Programm „Demokratie als Lebensform“ des Netzwerks Paulskirche – von Wissenschaftler:innen der Goethe-Universität.
FRANKFURT. Wenn derzeit eine drohende Spaltung der
Gesellschaft beklagt wird, geht es immer auch um die Frage nach der
Vereinbarkeit von Demokratie und Diversität. Nationalistische Parteien von
Trump bis zur AfD versprechen Regierungsformen, die eine ethnisch oder religiös
homogene Bevölkerung voraussetzen. Die Alternative ist dabei nicht nur
diejenige zwischen Demokratie und Autoritarismus; verhandelt wird auch eine
Alternative zwischen einer Demokratie für alle und einer Demokratie unter
Einschluss nur bestimmter Teile der Gesellschaft. Wie ist es unter diesem
Gesichtspunkt um die „racial democracy“ in Brasilien bestellt, wie um die
Demokratien in Indien und Europa?
Das Kulturfestival
„Der Konflikt der Demokratien“ am 10. und 11. November greift sein Thema in
Paneldiskussionen, Filmbeispielen und Lesungen auf. Eröffnet wird es mit einer
Begrüßung durch die Kultur- und
Wissenschaftsdezernentin der Stadt Frankfurt Dr. Ina Hartwig,
Beiträgen der Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff und dem
Filmwissenschaftler Vinzenz Hediger, beide Professoren an der
Goethe-Universität Frankfurt und Sprecher*innen der Forschungsinitiative
ConTrust, sowie Filmscreenings des Dokumentarfilmkollektivs Babylon’13.
Zu
den internationalen Gästen der Panels am 11. November gehören Priyamvada Gopal,
Professor of Postcolonial Studies, Cambridge, Harsh Mander, Autor und Aktivist,
Elżbieta Korolczuk,
Soziologin und Aktivistin, Vinicius Reis (Filmregisseur), Lea Ypi (Politische
Philosophin) und zahlreiche andere. Das Programm ist unter www.netzwerk-paulskirche.de/der-konflikt-der-demokratien
einsehbar.
Das
internationale Festival wurde konzipiert vom Forschungsverbund „Normative
Ordnungen“ gemeinsam mit der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im
Konflikt“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, dem Institut für
Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität und der
Kulturproduzentin Dr. Paula Macedo Weiß im Rahmen des Netzwerks Paulskirche und
mit Unterstützung der Stadt Frankfurt am Main.
Anmeldung
und weitere Informationen
www.netzwerk-paulskirche.de/der-konflikt-der-demokratien
www.normativeorders.net
Redaktion:
Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax
069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Frobenius-Forschungsförderpreis geht an Dr. des Valerie Nur
Der Frobenius-Forschungsförderungspreis geht in diesem Jahr nach Bayreuth: Das Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung an der Goethe-Universität zeichnet damit Valerie Nur aus für ihre herausragende Dissertation über Tuareg-Handwerker in Niger.
FRANKFURT. Einmal
jährlich zeichnet das Frobenius-Institut exzellente ethnologische
Dissertationen im deutschsprachigen Raum mit dem
Frobenius-Forschungsförderungspreis aus. In diesem Jahr ging der mit 3000 Euro
dotierte Preis an Valerie Nur für ihre Promotionsschrift „Handwerkliche Arbeit
als soziale Praxis. Eine ethnologische Studie über die handwerklichen Praktiken
der endogamen Handwerkergruppe der inadan Tuareg des Aïr in Niger“. Die Arbeit
wurde von Professor Gerd Spittler betreut und bei der Bayreuth International
Graduate School of African Studies im Fach Ethnologie eingereicht. Sie beruht
auf einer Feldstudie, in deren Verlauf Valerie Nur insgesamt zwanzig Monate an
verschiedenen Orten im Aïr-Gebirge sowie in der Hauptstadt Niamey (Niger) bei
den bislang in der Forschung wenig berücksichtigten Inadan (Tuareg) verbracht
hat.
Gemeinsam mit den Inadan hat Valerie Nur über die handwerkliche
Arbeit reflektiert und während ihrer Feldstudie intensive eigene Erfahrung mit
der handwerklichen Praxis machen können. Sie beschreibt in ihrer Arbeit das
alltägliche Handwerk der Männer und Frauen, wie etwa Lederarbeiten, den
Schaffungsprozess selbst, die Herstellung und Umformung der Werkzeuge und die
immer wieder stattfindenden Veränderungen im Hinblick auf die Ausübung des
Handwerkes. Überdies erläutert Valerie Nur, wie sehr diese Arbeit in das
tägliche Familienleben der mobilen Inadan integriert ist, die mit dem Handwerk
aufwachsen und über Hunderte von Kilometern verwandtschaftlich miteinander
verbundenen sind. Da den fertigen Produkten neben dem Marktwert auch ein
ideeller Wert zukommt, ist das Handwerk über diese familiären Verbindungen
hinaus von spezieller Bedeutung für die sozialen Beziehungen der Inadan.
Mit ihrer Studie hat Valerie Nur auch einen Beitrag zur
Migrationsforschung geleistet, sind die mobilen Handwerker doch auch
Arbeitsmigranten, die überall arbeiten und ihre Fähigkeiten erweitern können.
Die Dissertation von Valerie Nur hat die Kommission durch die zugrundeliegende
intensive und selbstreflexive ethnographische Forschung überzeugt sowie durch
die sprachlich hervorragende Präsentation der Ergebnisse.
Weitere
Informationen:
http://www.frobenius-institut.de/veranstaltungen/forschungsfoerderungspreis
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/127688816
Bildtext:
Bild
1: Ein Schmied in seiner Werkstatt in Timia umgeben von Nachbarn und Kindern.
(Timia, 2013) (Foto: Valerie Nur)
Bild
2: Ein Handwerker weicht das Holz für einen Kamelsattel ein. (Niamey, 2014)
(Foto: Valerie Nur)
Bild
3: Zwei Handwerker mit geschulterten Äxten unterwegs zu einem Kunden. (Mont
Bagzan 2015) (Foto: Valerie Nur)
Weitere Informationen
Frobenius-Institut
für kulturanthropologische Forschung
an
der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Dr.
Katja Geisenhainer
Telefon
069 798-33058
geisenhainer@em.uni-frankfurt.de;
www.frobenius-institut.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Internationale Konferenz an der Goethe-Universität befasst sich mit der Geschichte des jüdischen Frankfurts in NS-Zeit und nach 1945
FRANKFURT. Eine internationale Konferenz, organisiert vom Buber-Rosenzweig-Institut für jüdische Geistes- und Kulturgeschichte der Moderne und Gegenwart an der Goethe-Universität und mehreren Partnern, befasst sich von
Sonntag, 6. bis
Dienstag, 8. November 2022
im Casino-Gebäude
auf dem Campus Westend der Goethe-Universität
mit dem Thema „Das jüdische Frankfurt.
Zerstörung und fragiler Neuanfang, 1933 bis 1990“.
Frankfurt am Main war bis 1933 eines der
wichtigsten Zentren jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in Europa. Während
der nationalsozialistischen Herrschaft wurden auch die Frankfurter Jüdinnen und
Juden systematisch entrechtet, verfolgt und ermordet, die jüdischen Gemeinden
aufgelöst. Die Konferenz widmet sich der Geschichte des jüdischen Frankfurt im
NS-Staat und zeichnet dessen Bedrohung und Zerstörung nach. Unter dem Schutz
der US-amerikanischen Militärverwaltung gründete sich in der Nachkriegszeit
eine neue jüdische Gemeinde, mehrere jüdische Organisationen siedelten sich in
der Stadt an, und es entwickelte sich neues jüdisches Leben. Die Konferenz
behandelt auch diese Geschichte bis in die 1980er Jahre, als gerade von
Frankfurt Impulse ausgingen für eine neue Sichtbarkeit der jüdischen
Gemeinschaft in der Bundesrepublik.
Die Konferenz widmet sich verschiedenen
Facetten dieser beiden so unterschiedlichen, jedoch eng miteinander verknüpften
Phasen der jüdischen Geschichte Frankfurts. Wie haben die Frankfurter Jüdinnen
und Juden den Ausschluss aus der Stadtgesellschaft und die Verfolgung erlebt,
was ging dabei unwiederbringlich verloren, und auf welche Weise konnte das
geistige und kulturelle Erbe des jüdischen Frankfurt im Exil weiterwirken?
Unter welchen Bedingungen vollzog sich die Neugründung der jüdischen Gemeinde,
und auf welchen Wegen kehrten Jüdinnen und Juden in den Nachkriegsjahrzehnten
ins Zentrum der Frankfurter Stadtgesellschaft zurück?
Die Konferenz bringt dafür international
renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen und präsentiert
die neuesten Erkenntnisse zur jüdischen Geschichte Frankfurts in der NS-Zeit
und nach dem Zweiten Weltkrieg. Den Auftakt bildet am Sonntag, 6. November,
um 19 Uhr ein Keynote-Vortrag in englischer Sprache von Steven E. Aschheim,
emeritierter Professor an der Hebräischen Universität Jerusalem, zum Thema
„Before the Catastrophe: Frankfurt's Diverse Jewish Intellectuals and the
Entangled Vortex of Change“. Am Montag, 7. November, um 19 Uhr, hält
Professor Michael Brenner von der Ludwig Maximilians-Universität München einen
zweiten Keynote-Vortrag zum Thema „Jüdische Nachkriegsgeographie: Frankfurt
zwischen Föhrenwald, Düsseldorf und Berlin“.
Die Konferenz ist Teil des von der
Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie an der
Goethe-Universität Frankfurt, der Bildungsabteilung im Zentralrat der Juden in
Deutschland und dem Institut für Christlich-Jüdische Studien an der
Augustana-Hochschule Neuendettelsau durchgeführten Projekts
„Synagogen-Gedenkbuch Hessen“, das sich eine umfassende Erforschung und
Dokumentation der Geschichte der hessischen jüdischen Gemeinden und ihrer
Synagogen zum Ziel gesetzt hat. Sie wird in Zusammenarbeit mit dem Fritz Bauer
Institut für Geschichte und Wirkung des Holocaust, der Jüdischen Gemeinde
Frankfurt am Main und dem Jüdischen Museum Frankfurt organisiert.
Zum Programm der Tagung siehe:
https://www.uni-frankfurt.de/127023643/buber_Das_j%C3%BCdische_Frankfurt2022_Programm.pdf
Informationen:
Dr.
Stefan Vogt
Martin-Buber-Professur
für Jüdische Religionsphilosophie
Fachbereich
Evangelische Theologie
Campus
Westend
Telefon
0179 5281106
E-Mail
s.vogt@em.uni-frankfurt.de
https://www.uni-frankfurt.de/40998908/Profil
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
In Ausstellung vertretene Kunstschaffende stellen ihre Arbeiten vor
FRANKFURT. Im November präsentiert das Museum Giersch der Goethe-Universität (MGGU) zwei Highlights im Begleitprogramm zur aktuellen Ausstellung “ORTSWECHSEL. Die Kunstsammlung der Deutschen Bundesbank zu Gast im Museum Giersch der Goethe-Universität": Am 9. November 2022 um 19 Uhr trifft die Künstlerin Frauke Dannert die Kunsthistorikerin Lea Schleiffenbaum zum Gespräch im Museum. Am 29. November lädt Künstler Michael Riedel zum Atelierabend ein.
Frauke Dannert und Michael Riedel haben jeweils eigene Räume in
der Ausstellung gestaltet. Dannert richtet ihren Fokus auf die Wahrnehmung von
Architektur und Raum. Riedel lotet konzeptuell und ästhetisch die Beziehungen
von Kunst und Ökonomie aus. Beide Veranstaltungen sind kostenfrei und ohne
Anmeldung.
Die Künstlerin Frauke Dannert trifft die Kunsthistorikerin Lea
Schleiffenbaum zum Gespräch
Zur aktuellen Ausstellung ORTSWECHSEL hat die in Köln lebende
Künstlerin Frauke Dannert (*1979) eine begehbare Installation angefertigt.
Arbeiten von ihr sind in der Kunstsammlung der Deutschen Bundesbank vertreten.
Der Ausgangspunkt für Dannerts Arbeiten sind Architektur und Raum. In Collagen,
Licht- und Teppicharbeiten nimmt sie urbane Strukturen, öffentliche Bauwerke
und private Häuser in und mit denen wir leben auseinander und setzt sie neu
zusammen. Dannerts Aufbrechen von vertrauten Strukturen öffnet unseren Blick
für neue Perspektiven auf altbekannte Konstellationen.
In dem Künstlerinnengespräch anlässlich der Ausstellung spricht
die Künstlerin am Mittwoch, 9. November 2022, um 19 Uhr gemeinsam mit der
Kunsthistorikerin Lea Schleiffenbaum im MGGU über das Potential von Orts- und
Perspektivwechseln, Möglichkeiten der Appropriation von Architektur und über
die Sehnsucht nach mechanischer Reproduktion im digitalen Zeitalter. Die
Veranstaltung ist kostenfrei und ohne Anmeldung.
Atelierabend mit Michael Riedel
2017 entwarf der in Frankfurt lebende Künstler Michael Riedel für
die Ausstellung „Geldmacher“ in der Deutschen Bundesbank eine Serie von
Druckgrafiken. Auf originalem Banknotenpapier in unterschiedlichen Formaten von
5 bis 500 Euro gedruckt, stellen diese „Riedels“ eine eigene Währung dar. Am
29. November lädt er zum Atelierabend ein. Weitere Informationen folgen
demnächst auf der Website des Museums.
Ausstellungsfilm
Einen filmischen Einblick in die aktuelle Ausstellung präsentiert
das MGGU auf seiner YouTube-Seite. Kuratorin Dr. Katrin Kolk nimmt die
Besucher*innen mit auf eine Reise zu den wichtigsten Werken.
Link: https://youtu.be/Yv5w0GtflQE
Zur Ausstellung
Noch bis 8. Januar 2023 zeigt das MGGU die Ausstellung
“ORTSWECHSEL. Die Kunstsammlung der Deutschen Bundesbank zu Gast im Museum
Giersch der Goethe-Universität". Erstmals präsentiert die Deutsche Bundesbank
ihre bedeutende Kunstsammlung moderner und zeitgenössischer Kunst öffentlich in
einem Museum. Es ist eine Auswahl von ca. 90 Kunstwerken aus der Sammlung der
deutschen Zentralbank zu sehen. Die Werkauswahl stellt einen Querschnitt durch
die deutsche Kunstgeschichte des 20. und frühen 21. Jahrhunderts dar –
angefangen mit prominenten Positionen der deutschen Kunst nach 1945 wie Georg
Baselitz, Anselm Kiefer, Wolfgang Mattheuer oder Ernst Wilhelm Nay, bis hin zu
Künstler*innen der Gegenwart wie Anne Imhof, Jorinde Voigt oder Jonas Weichsel.
Bilder und Texte zum Download unter: https://www.mggu.de/presse/
Zur
Ausstellung ist eine Begleitpublikation erschienen, die über die Kunstsammlung
informiert, den „Ortswechsel“ der Werke thematisiert und eine Auswahl der
Exponate – thematisch gegliedert – vorstellt. Sie kostet 10 € an der
Museumskasse.
Die
Ausstellung wird von einem vielfältigen Programmangebot begleitet. Aktuelle
Informationen über alle Veranstaltungen finden Sie immer aktualisiert auf der
Website: www.mggu.de
Museum
Giersch der Goethe-Universität, Schaumainkai 83, 60596 Frankfurt am Main
Eintritt:
Erwachsene 7,- € / Ermäßigt 5,- €. Personen unter 18 Jahren haben freien
Eintritt.
Öffnungszeiten:
Di, Mi, Fr, Sa, So 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr
An
Feiertagen 10–18 Uhr geöffnet: 25.12.2022, 01.01.2023
Informationen: Christine Karmann, Kommunikation und Marketing Museum Giersch der
Goethe-Universität, Tel: 069/138210121, E-Mail: presse@mggu.de
Adresse: Museum Giersch der Goethe-Universität, Schaumainkai 83, 60596
Frankfurt am Main
Redaktion: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter PR & Kommunikation,
Tel: 069 798-13035, Fax:
069 798-763 12531, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de
Das neue Team des Herzzentrums am Universitätsklinikum Frankfurt erklärt in Vortragsreihe moderne Herzmedizin
FRANKFURT. Besonderen Risikofaktoren von Herzerkrankungen auf die Spur kommen, individuell therapieren und Patient:innen auch jenseits der Krankenhauspforte versorgen: Diese Präzisionsmedizin will David Leistner, der neue Direktor der Kardiologie an der Uniklinik Frankfurt, am Herzzentrum in den kommenden Jahren ausbauen. In einer Vortragsreihe stellt nun das neue Team des Frankfurter Herzzentrums verschiedene Herzerkrankungen und ihre modernen Therapien allgemeinverständlich vor.
Zum Thema
„Herzinsuffizienz
– wie moderne Herzmedizin bei Herzschwäche helfen kann“
sprechen
Prof. Dr. David M. Leistner und Prof. Dr. Thomas Walther
am
3. November, um 18 Uhr,
am Campus Niederrad /
Universitätsklinikum
Theodor-Stern-Kai
7
60596 Frankfurt
Hörsaal
23-3, Haus 23
Weitere Termine und Themen sind:
am 7. Dezember
Prof. Dr. David M. Leistner, Prof. Dr.
Thomas Walther
„Herzklappenfehler therapieren – präzise,
minimalinvasiv im Herzteam“
Hörsaal 22-1, Haus 22 HS
am 18. Januar
Prof. Dr. David M. Leistner, Prof. Dr.
Thomas Walther
„Aortenerkrankungen – mit modernen
Diagnose- und Therapieverfahren Leben retten“
Hörsaal 23-3, Haus 23
am 8. Februar
Prof. Dr. Reza Wakili, OA Dr. Florian Hecker
„Wenn das Herz aus dem Takt kommt –
Herzrhythmusstörungen erkennen und behandeln“
Hörsaal 23-3, Haus 23
Die Reihe findet jeweils um 18 Uhr am
Universitätsklinikum Frankfurt statt.
Aktuelle Informationen zu den
Veranstaltungsorten im Januar und Februar unter: www.buerger.uni-frankfurt.de bzw.
unter Kathrin.Maier@kgu.de und Thomas.Walther@kgu.de.
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de
Nach schwarzen Löchern sind Neutronensterne die dichtesten Objekte in unserem Universum. Wie ihr Name schon sagt, bestehen Neutronensterne zum größten Teil aus Neutronen. Über die Materie, die bei der Kollision zweier Neutronensterne entsteht, weiß man jedoch wenig. Wissenschaftler*innen an der Goethe-Universität Frankfurt und dem Asia Pacific Center für Theoretische Physik im südkoreanischen Pohang haben nun ein neues Modell entwickelt, das darüber neue Erkenntnisse liefern soll.
FRANKFURT. Wenn
einem massereichen Stern der Brennstoff ausgeht und dieser als Supernova
explodiert, kann ein extrem kompaktes Objekt, ein sogenannter Neutronenstern,
zurückbleiben. Neutronensterne sind außerordentlich dicht: Um die Dichte in
einem Neutronenstern zu erreichen, müsste man unsere Sonne auf den Durchmesser
einer Stadt wie Frankfurt zusammendrücken. Im Jahr 2017 konnten erstmals die
kleinen Krümmungen in der Raumzeit - sogenannte Gravitationswellen, die bei der
Kollision solch kompakter Sterne entstehen - auf der Erde gemessen werden. Die
Zusammensetzung des heißen und dichten Produkts dieser Kollisionen ist jedoch
noch nicht genau bekannt. Es wird vermutet, dass etwa Quarks, die sonst in
Neutronen gefangen sind, nach der Kollision in freier Form auftreten können.
Ein Forschungsteam um Dr. Christian Ecker vom Institut für Theoretische Physik
der Goethe-Universität Frankfurt und Dr. Matti Järvinen und Dr. Tuna Demircik
vom Asia Pacific Center für Theoretische Physik in Pohang, Südkorea, hat nun
ein neues Modell entwickelt um der Antwort auf diese Frage einen Schritt näher
zu kommen. Darin erweitern sie Modelle aus der Kernphysik, die bei hohen
Dichten ihre Aussagekraft verlieren, mit einer Methode aus der Stringtheorie,
die den Übergang zu dichter und heißer Quarkmaterie beschreiben kann. “In
unserer Methode verwenden wir einen mathematischen Zusammenhang aus der
Stringtheorie, nämlich die Korrespondenz zwischen fünfdimensionalen schwarzen
Löchern und stark wechselwirkender Materie, um den Phasenübergang zwischen
dichter Kern- und Quarkmaterie zu beschreiben", erklären Dr. Demircik und Dr.
Järvinen. "Wir haben das neue Modell bereits in Computersimulationen verwendet,
um damit das Gravitationswellensignal dieser Kollisionen zu berechnen und
gezeigt, dass dabei sowohl heiße also auch kalte Quarkmaterie entstehen kann",
erläutert Dr. Ecker, der diese Simulationen in Zusammenarbeit mit den
Doktoranden Samuel Tootle und Konrad Topolski aus dem Arbeitskreis von Prof.
Luciano Rezzolla an der Goethe-Universität Frankfurt umgesetzt hat. Als
nächstes hoffen die Forscher*innen ihre Simulationen mit zukünftig gemessen
Gravitationswellen aus dem Weltall vergleichen zu können, um somit weitere
Erkenntnisse über Quarkmaterie in Neutronensternkollisionen zu gewinnen.
Publikation: https://journals.aps.org/prx/abstract/10.1103/PhysRevX.12.041012
Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/126758402
Bildtext: Illustration der neuen Methode, die fünfdimensionale schwarze
Löcher (rechts) zur Berechnung des Phasendiagramms stark wechselwirkender
Materie (Mitte) verwendet und damit Simulation für Neutronensterne und deren
Gravitationswellen ermöglicht (links).
Weitere Informationen
Dr.
Christian Ecker
Institut für Theoretische Physik
Goethe-Universität
069/798-47886
ecker@itp.uni-frankfurt.de
https://tinygu.de/1mxBS
Redaktion: Dr. Phyllis Mania, Referentin für
Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation,
Telefon 069 798-13001, Fax
069 798-763-12531, mania@physik.uni-frankfurt.de