Eisen-Transport-Protein wird in virus-infizierten Zellen hochreguliert
FRANKFURT. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität und des Universitätsklinikums Frankfurt sowie der britischen University of Kent haben herausgefunden, dass das Glykoprotein Transferrin womöglich ein Frühindikator für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung ist.
Warum einige Patienten nach einer SARS-CoV-2-Infektion kaum oder
gar keine Symptome von COVID-19 entwickeln, während andere Patienten unter
schweren bis lebensbedrohlichen Verläufen der Krankheit leiden, ist derzeit
noch nicht bekannt. Man weiß jedoch, dass das Risiko eines schweren
COVID-19-Verlaufs mit dem Alter steigt und Männer häufiger als Frauen betroffen
sind. Schwere Krankheitsverläufe gehen häufig mit einer höheren Neigung zur
Bildung von Blutgerinnseln und mit Thrombosen einher.
Das Wissenschaftsteam aus Frankfurt und Kent haben bestehende
Genexpressionsdaten menschlicher Gewebe mit Daten verglichen, die aus
SARS-CoV-2-infizierten, kultivierten Zellen gewonnen worden waren. Dabei
suchten sie nach Molekülen, die an der Blutgerinnung beteiligt sind, deren
Vorkommen sich bei Frauen und Männern unterscheidet und sich mit dem Alter
verändert und die mit einer SARS-CoV-2-Infektion anders reguliert werden.
Aus mehr als 200 möglichen Kandidaten identifizierten die
Forscherinnen und Forscher das Glykoprotein Transferrin. Der molekulare
Eisen-Transporter ist ein Molekül, das die Blutgerinnung fördert. Seine
Konzentration im Blut steigt mit dem Alter, sie ist bei Männern höher als bei
Frauen und Transferrin wird in SARS-CoV-2-infizierten Zellen hochreguliert.
Daher könnte Transferrin ein Früh-Indikator sein für
COVID-19-Patienten, denen ein schwerer Krankheitsverlauf droht.
Publikation: Katie-May
McLaughlin, Marco Bechtel, Denisa Bojkova, Christian Münch, Sandra Ciesek, Mark
N. Wass, Martin Michaelis, Jindrich Cinatl, Jr.: COVID-19-Related
Coagulopathy - Is Transferrin a Missing Link? Diagnostics 2020, 10(8),
539; https://doi.org/10.3390/diagnostics10080539
Weitere Informationen:
Prof.
Dr. rer. nat. Jindrich Cinatl
Institut
für Medizinische Virologie
Universitätsklinikum
Frankfurt
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E-mail:
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