GRADE Initiative "Moderne Methoden geschichtswissenschaftlicher Forschung"

Fragen und Ziele der Initiative

Die geschichtswissenschaftliche Forschung hat für ihre Grundlage, die Quellenarbeit, einen bewährten Methodenkoffer der Quellenkritik und -auswertung. Unserer Initiative geht es darum, in anderen akademischen Disziplinen methodische Anregungen für die Arbeit mit der historischen Überlieferung auszumachen, ihr Anwendungspotential und ihren Nutzen für die geschichtswissenschaftliche Arbeit – besonders in der Dissertation – zu diskutieren und auszuprobieren, um diesen Methodenkoffer zu vergrößern. Wir erhoffen uns methodische Anregungen von verschiedenen Disziplinen: Von benachbarten Fächern wie der Soziologie oder der Politikwissenschaft über die Wirtschaftswissenschaften beispielsweise mit der Case-Study-Methode der Harvard Business School bis hin zu IT-basierter Quellenauswertung und -aufbereitung.

Das Ziel der Initiative ist es, die beteiligten Doktorandinnen und Doktoranden für die Auswirkungen der gewählten Methoden auf die Struktur ihrer Dissertation zu sensibilisieren. Die Initiative ermöglicht den Austausch auf Augenhöhe – so entsteht ein nicht primär hierarchisch strukturiertes Gespräch. Schließlich soll die wissenschaftliche Arbeit der Beteiligten durch den interdisziplinären Austausch um neue und vielleicht auch unkonventionelle Zugriffswerkzeuge erweitert werden.

Arbeitsweise der Initiative

Zu zwei Treffen im Jahr kommen die beteiligten NachwuchswissenschaftlerInnen zusammen, um in einem informellen Umfeld unter ihresgleichen ihre Dissertationsprojekte und hier besonders den methodischen Zugriff vorzustellen und zu diskutieren. Einmal jährlich ist zudem ein Doktoranden-Workshop geplant, der durch universitätsübergreifende Werbemaßnahmen für Dissertationsprojekte von Nachwuchswissenschaftlern anderer Universitäten geöffnet wird. Zu jedem Workshop wird mindestens eine Professorin/ein Professor und damit zugleich eine Expertin/ein Experte für die jeweilige Methode eingeladen, die/der sich der Diskussion mit den Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern stellt. Darüber hinaus soll die GRADE Initiative strukturell von Jahr zu Jahr erweitert werden: 2017, im Gründungsjahr der Initiative, konzentriert sie sich auf NachwuchswissenschaftlerInnen aus der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Im zweiten Jahr soll die Initiative den Doktorandinnen und Doktoranden aller anderen Epochen und Sparten der Geschichtswissenschaften geöffnet werden. In einem dritten Schritt sollen die methodischen Diskussionen interdisziplinär geöffnet werden für Doktorandinnen und Doktoranden aus den Wirtschaftswissenschaften, der Soziologie und den Politikwissenschaften.


Kontakt

Wenn Sie Interesse an einer Mitgliedschaft in der Initiative haben, an einem Workshop teilnehmen und ihr Projekt vorstellen möchten, melden Sie sich gerne bei Vernessa Wagner.


Termin

1. & 17.11.2017

 

Workshop zur Case-Study-Methode der Harvard Business School und ihrer Nutzbarmachung für die Geschichtswissenschaften

    in Kooperation mit Nachwuchskräften des Arbeitskreises für kritische Unternehmens- und Industriegeschichte (AKKU)
    IG-Farben-Haus, Campus Westend


Mitglieder

Maren-Sophie Fünderich FB 08 - Philosophie und Geschichtswissenschaften
Arbeitstitel der Dissertation: Möbelproduktion als Spiegel von Stil und Markt. Bedingungen bürgerlicher Selbstrepräsentation im Kaiserreich.

Carla Thiel FB 08 - Philosophie und Geschichtswissenschaften
Arbeitstitel der Dissertation: Ressourcenverbrauch und ökonomisches Kalkül. Wahrnehmung, Entscheidungsstrukturen und Anpassungspraktiken bei der BASF zwischen 1860 und 1960.

Vernessa Wagner FB 08 - Philosophie und Geschichtswissenschaften
Arbeitstitel der Dissertation
: Kapitalismus, Krise und Nation. Wirtschaftskrisen und gesellschaftliche Selbstbeschreibung in der deutschen und englischen Tagespresse im 19. Jahrhundert.