Dissertation Project


Die kulturelle politische Ökonomie von Decent Work: Transnationale Arbeitsnormen zwischen globaler Regulation und lokaler Aneignung – der Fall der indonesischen Textilindustrie

Das Dissertationsprojekt untersucht die Paradoxien der Decent Work-Agenda der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) am Beispiel der indonesischen Textilindustrie. Es wird untersucht, welche Rolle der Diskurs um Gute Arbeit aus einer Aneignungsperspektive  in der politischen Arbeit lokaler Akteure spielt, die sich für die Verbesserung von Arbeits- und Lebensbedingungen der indonesischen Textilarbeiter/innen einsetzen, also vor allem Gewerkschaften und mit Arbeitsrechten und Sozialstandards befasste Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Forschungsleitende Hypothese ist dabei, dass Decent Work einerseits als neoliberales Soft Law-Instrument gesehen werden kann, das auf Freiwilligkeit und moralische Überzeugung anstatt auf neue rechtlich bindende und sanktionierbare Regelungen setzt, andererseits durch die symbolische Proklamation des Rechts auf Gute Arbeit für alle, inklusive Beschäftigter in der informellen Ökonomie (etwa Heimarbeiterinnen), aber neue diskursive Räume eröffnet, die von lokalen Akteuren in der Auseinandersetzung um stärkere Arbeitsrechte und bessere Arbeitsbedingungen genutzt werden können. Das entstehende Paradigma der Cultural Political Economy bildet neben der Internationalen und Feministischen Politischen Ökonomie den zentralen theoretischen Bezugspunkt der Arbeit. Methodisch werden offene, leitfadengestützte Expert/inneninterviews mit qualitativen Inhalts- und Dokumentenanalysen kombiniert.


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