Prof. Dr. Ulrich Stangier, Dr. Viktoria Ritter, Nela Invankovic, Tina Hristova, Prof. Dr. Sonja Rohrmann, Prof. Dr. Holger Horz, Dr. Sonja Scherer, Gerald M. Weiher |
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Die Digitalisierung der Psychotherapie hat sich mit der Corona-Pandemie zu einem dynamischen Trend entwickelt, mit dem die Ausbildung nicht Schritt hält. Seit Beginn der Corona-Pandemie haben laut Bundespsychotherapeutenkammer über 90% der Psychotherapeut*innen erstmalig und 42% ausschließlich Behandlungen mit Hilfe zertifizierter Videokonferenz-Systeme online statt in Präsenz angeboten (BPtk, 2020). Auch nach Beendigung der pandemischen Situation werden Videobehandlungen in Kombination mit face-to-face-Therapien einen bleibenden Stellenwert in der psychotherapeutischen Versorgung behalten. Kontrollierte Therapiestudien weisen auf äquivalente Effekte von online- vs. face-to-face (FTF)-Behandlung hin (Carlbring et al., 2018). Allerdings fehlen in Ausbildung und Versorgung Konzepte, wie man Psychotherapeut*innen auf die zunehmende Einbeziehung digitaler Medien vorbereitet. Insbesondere für blended care, der Kombination des online- mit dem FTF-Setting, fehlen Modelle der Implementierung.
Die Arbeitsgruppe fit for Blended Care der Goethe-Universität beschäftigt sich mit den speziellen Kompetenzen, die Psychotherapeut*innen benötigen, um flexibel zwischen analogen und digitalen Kontextbedingungen zu wechseln. Ziele der Arbeitsgruppe sind die Entwicklung eines Messinstrumentes zur Erfassung und eines Trainingsprogramms zur Verbesserung digitaler Kompetenzen von Psychotherapeut*innen (Helps et. al, 2021; Stoll et al., 2021; Weightman, 2020).
References:
Wenzel, S.F.C., Engelhardt, L., Hartig, K., Kuchta, K., Frey, A., Goldhammer, F., Horz, H. & Naumann, J. (2016). Computergestützte, adaptive und verhaltensnahe Erfassung Informations- und Kommunikationstechnologie-bezogener Fertigkeiten (ICT-Skills) (CavE-ICT). In BMBF (Hg.), Forschung in Ankopplung an Large-Scale Assessments (S. 161–180). Bonn, Berlin: BMBF